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House United - Das Ende des Klingonischen Bürgerkrieges

anthyrion#0777
anthyrion#0777 Beiträge: 98 Arc Nutzer
Nun ist es also soweit. Der Klingonische Bürgerkrieg ist beendet. J'mpok ist tot, L'rell der Klingonische Jesus in weiblicher Form ist Kanzler, J'Ula ist Fackelträger. Und meine Frage an die Entwickler ist hierbei: "Habt ihr überhaupt eine Ahnung, was ihr da geschrieben habt?"

Meine Kritikpunkte sind wie folgt:

1. Seit ihres auftauchens waren die Klingonen vom Haus Mokai unter J'Ula und Akaar nichts weiter als eine Bedrohung für die Föderation und das Klingonische Reich. Dann hintergeht Akaar, der ehrlose P'tach, J'Ula. Und ab diesem Punkt ging es - meiner Meinung nach - mit der Logik steil bergab.
2. J'mpok als legitimer Kanzler tut sich plötzlich mit Akaar und dessen Superwaffe zusammen um vollständig allein über das Reich zu herrschen. Wieso? Ich verstehe diese Handlungsweise nicht. Glaubte J'mpok wirklich, dass Akaar ihn nicht eines Tages ebenfalls ein Messer in den Rücken rammen würde, um selbst zu herrschen? Da wären wir wieder bei der Duras Geschichte aus TNG.
3. J'Ula, die bis dahin in keiner Weise auch nur ansatzweise Klingonisch gehandelt hat, sucht ihr heil in der Flucht und sucht sich anschließend Hilfe bei anderen Parteien. In dem Fall der Captain des Spielers. Egal ob Föderation, Romulaner oder Klingone. Danach wird sie uns als Spieler die ganze Zeit quasi in den Rachen geschoben und uns wird gesagt: "Ihr müsst die jetzt mögen, weil wegen Gründe." In einer Mission gar wird der Charakter des Spielers sogar zu weniger als einer Nebenfigur degradiert weil man die ganze Zeit J'Ula steuert.
4. Wo wir gerade beim Spieler Charakter sind: Dieser hat bei zahlreichen Gelegenheiten (Borg, Vaadwaur, Iconianer, Hur'q) geholfen, die Galaxis zu retten und jetzt wird er praktisch als Abtrünnig betrachtet?
5. Kommen wir nun zu J'mpoks letzten und ultimativen Trumpf: Die Wasserstoffbomben im Kern von Qo'noS. Die Dinger liegen da jetzt wie lange? 150 Jahre um den Dreh herum? Liebe Entwickler, habt ihr euch mal mit den physikalischen Gegebenheiten im inneren eines Planeten auseinander gesetzt? Dort herrschen Kräfte, dagegen ist die Oberfläche der Sonne ein Urlaubsparadies. Magnetische Felder, stark genug um den Planeten damit zu umhüllen. Ein atmosphärischer Druck, der jede Struktur in Sekunden auseinander reißt von der dort vorherrschenden Hitze mal abgesehen. Ihr wollt den Star Trek Fans dort draußen ernsthaft weiß machen, dass die Bomben selbst mit Schilden so lange dort unten überlebt haben? Ich geb den Dingern höchstens wenige Minuten bevor die physikalischen Kräfte dort unten die Dinger in Stücke reißen. Und selbst WENN man die Dinger zur Explosion bringen könnte, würde die im Vergleich zu den Kräften dort wie eine Platzpatrone aussehen.
6. Der letzte Punkt: Weder J'Ula noch L'Rell dürften nach Klingonischen Gesetzen auch nur ansatzweise die Kanzlerschaft in Erwägung ziehen, da eine Frau laut Kanon nur in Verbindung mit ihrem Mann das höchste erreichen dürfte. Sie darf ein Klingonisches Haus leiten, aber nie Kanzler werden. Die einzige Ausnahme hierbei war scheinbar Azetbur, die als Tochter des ermordeten Gorkon vorübergehend die Kanzlerschaft übernimmt.

So, das waren meine persönlichen Kritikpunkte zu den neuen Geschichten und ich hoffe, dass wir hiernach weg von den Discovery Klingonen und Discovery Geschichten kommen

Kommentare

  • locairn
    locairn Beiträge: 566 Arc Nutzer
    Ich muss dir (leider) voll zustimmen. Die Story, die uns momentan serviert wird, ist einfach nur wirr und unlogisch. Das kommt dabei heraus, wenn man auf Teufel komm raus DSC-Inhalte im Spiel halten will, obwohl dieses ~150 Jahre später spielt.

    Das zweite Problem wäre, dass STO sich viel zu wenig Zeit für die Dastellung der Charakterentwicklung nimmt. Ich verstehe schon, dass Akaars Verrat (Kithomer Discord), die Ablehnung durch die anderen Häuser (Partisans) und ihre spirituellen Erlebnisse im Kloster (Knowledge is Power) J'Ula stark beeinflusst und verändert haben sollen - nur zeigt STO das leider nicht. Stattdessen wird jede Mission mit ner maximal 30 Sekunden-Videosequenz und ner A5-Seite Endtext abgeschlossen. So kann man keine tiefergehende Charakterentwicklung darstellen. Dementsprechend kann man als Spieler auch kein Verständnis für J'Ula aufbauen.

    Und warum ich als Föderationsheini mich gegen jede Auslegung der Obersten Direktive aktiv und bewaffnet in nen klingonischen Bürgerkrieg einmische, muss mir auch erstmal jemand erklären.
    Bei Klingonen ist es ja logisch, dass sie um ihr Imperium kämpfen. Selbst bei romulanischen Verbündeten könnte man noch sagen, sie haben ein Interesse daran, eine ihnen wohlgesonnene Kanzlerin zu bekommen. Aber Jem'Hadar und Föds? Den Gammajungs dürfe klingonische Politik egal sein und die Föds dürfen sich eingentlich garnicht einmischen - höchsten durch die Aufdeckung von Lug, Trug und Verrat, wie Picard das damals gemacht hat (und der war ja sogar als Überwacher des Nachfolgeritus von den Klingonen legitimiert.)

    Zumindest einige deiner angesprochenen Punkte KÖNNTE man - mit viel gutem Willen - aber noch erklären:

    zu 2.:
    J'mpok hat ja schon seit einiger Zeit eine merkwürdige Herrschaft inne. Vor allem gegen die Hur'q hatte ich ja eigentlich erwartet, dass das ganze klingonische Reich sich mit einem einzigen gigantischen Kriegsschrei auf ihre alten Legendenfeinde stürzt. Und dann kam... nix. J'mpok hat das Reich einfach raus gehalten, nur Freiwillige durften ohne jegliche offizielle Unterstützung gegen die Hur'q in den Kampf ziehen. Das ließ schon an seiner Führungsstärke zweifeln.

    Der nächste Punkt ist die Geschichte rund um das Haus Torg. Wie aus den Lore-Infos hervorgeht, war das ja einer der Hauptunterstützer von J'mpoks Kanzlerschaft. Nachdem Torg aber zu Beginn der Klingonenstory entehrt wurde, fiel also ein wichtiger Pfeiler von J'mpoks Kanzlerschaft weg. Dazu kam dann später noch die Enthüllung, das Martok noch lebte, was J'mpok zumindest nicht gut aussehen ließ, da er Martok ja eigentlich getötet haben sollte. Noch dazu hätte Martok ja ein erneutes Duell um die Kanzlerschaft fordern können, wenn er gewollt hätte. Auch das schwächt J'mpoks Kanzlerschaft.

    Und dann gibt es da noch etwas: Während des Temporalen Krieges wurde auf der Konferenz bei den Romulanern J'mpok von einer Na'kuhl-Agentin vergiftet. Ich kann mir gut vorstellen, dass ihn das durchaus psychologisch beeinflusst hat und ihn paranoid machte.

    Allerdings widerspricht dieser Theorie, dass er Akaar vertraute. Das der offensichtlich hinter dem Rücken die Messer wetzt, war ja nicht gerade subtil erkennbar, zumal er ja schon J'Ula verraten hatte. Andererseits könnte J'mpok Akaar als kalkuliertes Risiko angesehen haben - und selbst geplant haben, Akaar zu verraten bzw. loszuwerden. Indiz dafür wäre, dass wir ja öfters gegen Akaar gekämpft haben - er wurde also durchaus als entbehrlich gesehen, ist halt nur immer wieder geflohen, bevor wir ihn erledigen konnten.

    Alles in allem sehe ich daher die Kanzlerschaft von J'mpok nicht als so gesichert an, wie es den Anschein macht. Ist halt nur so, dass STO es leider nicht dirket so darstellt, sondern die Hinweise eher im Subtext versteckt sind. Von daher kann ich mir schon vorstellen, dass er die Gelegenheit zur Diktatur ergriff, als sie sich ihm in Gestalt von Akaar und der Myzelwaffe bot.

    zu 5.:
    Hier hätte ich sogar zwei Erklärungsversuche:

    Theoretisch könnte es sein, das die Bomben durch einen Schildgenerator geschütz sind, der die Energien um sie herum (Hitze, Druck) als Enegriequelle verwendet. Ähnlich wie in der Serie "Star Gate Universe" dass dortige Schiff "Destiny" in eine Sonne fliegen konnte, indem sie die Energie des Sterns als Quelle für ihren Schild (und Antrieb) verwendete. Ich gebe aber zu, dass das weit hergeholt ist, da weder DSC noch STO irgendwas in der Richtung erklären oder auch nur andeuten und auch die Bomben in DSC nicht die Größte hatten, die auf große/starke Schildgeneratoren schließen ließe.

    Meine zweite Idee ist, dass die Bomben lediglich ein Bluff sind. Wahrscheinlich hättem sie in DSC sofort gezündetet werden müssen, um Kronos zu zerstören. Das geschah nicht, also sind sie verglüht. Sowohl L'Rel in DSC als auch J'mpok in STO hatten ja letztenlich nur die Fernbedienung. Auf den Auslöser gedrückt hat ja nie jemand, die Drohung reichte zur Herrschaft. Von daher ist die "Fernbedienung des Verderbens" vielleicht nur genau das - eine Fernbedieung ohne jeglichen Nutzen, weil die Bomben schon lange Asche sind.

    zu 6.:
    Die Klingonen waren schon immer recht flexibel, was Herrschaft angeht. Legitimation durch Stärke reicht offenbar. Und wie du ja selbst schreibst: Es gibt mit Azetbur und L'Rells erster Herrschaft zu DSC-Zeiten durchaus Ausnahmen. Dagen wurden ja auch Männer trotz theoretisch vorhandenen Führungsanspruchs nicht akzeptiert, z.B. wird T'Kuvma zwar verklärt, aber kein Mann aus seiner Nachfolge konnte das Reich unter sich vereinen - im Gegenteil, alle aus seinem Umfeld wurden ja regelrecht geächtet und das Einzige was die Häuser verband, war der Krieg gegen die Föderation. Bis L'Rel den Laden per Bomendrohung zur Zusammenarbeit zwang und erst dadurch eine einheitliches Reich schuf. Was ja dann eigentlich auch wieder ihre Legitimation für die neue Kanzlerschaft sein kann.

    Oder aber man sieht darin einfach die Umsetzung des heutigen Zeitgeists: Frauen sind rechtlich gleichberechtigt, also dürfen auch in der SciFi Frauen klingonische Kanzlerin werden. Ist ja auch ok, ob ein Herrscher fähig oder unfähig ist, ist ja keine Frage des Geschlechts.

    Mein Fazit:
    Zwar wurde der klingonische Bürgerkrieg optisch gut inszeniert, aber die Handlung war Käse.

    Leider dürfte es aber auch in Zukunft nicht besser werden - die Spiegeluniversums-Tilly rennt ja noch frei rum und dürfte die Nächste sein, die DSC in STO halten muss. Hurra.
  • michaels776a
    michaels776a Beiträge: 519 Arc Nutzer
    Die Kurzform: Eigentlich tote (klingonische) Frau wird aus der Hölle befreit und zur Regierungschefin gemacht.
    Neulich im STOGerman: "... Mit dem nächsten Patch kommt das alles in Ordnung! ""
  • valenja
    valenja Beiträge: 440 Arc Nutzer
    und in ganz kurz: kauft Kistenschlüssel und Promopakete.

    Alles andere soll nur den Schein von Content erwecken.
  • anthyrion#0777
    anthyrion#0777 Beiträge: 98 Arc Nutzer
    valenja schrieb: »
    und in ganz kurz: kauft Kistenschlüssel und Promopakete.

    Alles andere soll nur den Schein von Content erwecken.

    Leider. Kaum war der Patch beendet seh ich wie dutzende Spieler das Crossfield Schiff bekommen. Ich weiß nicht, wie es zu Beginn war, aber ich habe das Gefühl, seitdem sie die Discovery Geschichten mit reingenommen haben, haben die Entwickler auch die Mentalität der Serie übernommen