Foundrybewertungen - was ist wirklich "gut"

agarwaencran
agarwaencran Beiträge: 1,306 Arc Nutzer
bearbeitet Dezember 2015 in The Foundry von STO
Das Thema gab es ja schon öfter und ich habe oft genug gesagt, dass ich dazu mal einen Thread machen werde aber nie zu gekommen, daher jetzt mal :D

Die Meinungen, was eine gute Bewertung ist, gehen ja weit auseinander, für den einen ist es vollkommen legitim für kleinere Tippfehler Sterne abzuziehen, andere sehen nur das Konzept und dessen Umsetzung und wieder andere vergleichen die Mission mit dem allgemeinen Umfeld.

Ersteinmal eine kleine Erklärung, wie Foundry-Bewertungen funktionieren, denn da steckt mehr dahinter, als es auf den ersten Blick scheint.
Die Bewertungen, die wir geben, werden nicht direkt in die durchschnittliche Bewertung mit einbezogen (wäre: 5x 5 Sterne = durschschnittliche Wertung von 5 Sternen), sondern die Anzahl der Spieler hat einen Einfluss. Je mehr Spieler eine Mission spielen, desto geringer ist der Wertungsabzug. Richtig gelesen, je weniger Bewertungen eine Mission hat, desto geringer ist die Wertung, egal wie die Bewertungen aussehen.
Bei 5x 5 Sternen bekommen man entsprechend eine Endwertung in der Liste von etwa 2,5 Sternen. Bei, wie gesagt, nur 5 Sterne-Bewertungen.

An udn für sich wäre das auch keine große Sache, wenn das Foundry-Missionsfenster nicht einen sehr großen Schönheitsfehler hat: In "alle anzeigen" werden nur 50 von aktuell etwa 80.000 Missionen angezeigt. Natürlich die 50 am Besten bewerteten Missionen. Inklusive dieser kruden Abwertungsmechanik.

Im Endeffekt läuft es darauf hinaus, dass neue Missionen so gut wie keine Chance haben überhaupt von vielen Spielern gefunden zu werden, da sie niemand findet. Ich bin mir sicher, dass es irgendwo eine einfach perfekte Mission gibt, die jedem gefallen würde, die aber niemals gespielt wird, da sie dank der Abwertung mangels Spieler irgendwo bei 3 Sternen rumhängt, wenn überhaupt.

Entsprechend daher meine Art zu bewerten:
Ich denke mir, dass gute Missionen, die mir gefallen haben nach oben gehören, während schlechte Missionen (oder gar solche ohne Story) nach unten gehören. Also schaue ich mir vor der Wertung auch die aktuelle Bewertung der Mission an (die meist bei 4,x liegt) und überlege mir dann, ob ich die Mission gut finde oder nicht. Ist sie gut, bekommt sie eine Sternewertung, die höher als ihre durchschnittliche Wertung ist. Denn wenn ich darunter bewerten würde, würde das für mich eigentlich bedeuten "die Mission ist schlecht und sollte weniger Sterne haben".
Entsprechend läuft bei mir die Einteilung eher auf das hinaus:
5 Sterne: Ich hatte Spaß in der Mission
4 Sterne: "oh gott, da muss noch extrem viel gemacht werden"
3 Sterne: keine Story vorhanden oder erkennbar

Und "viel gemacht" sind für mich da nicht nur ein paar vereinzelte Tippfehler oder zu viel/wenig Kampf für meinen Geschmack (den Geschmäcker sind subjektiv, objektiv zu viel Kampf ist extrem schwierig, da auch abhängig von der Story und dem Setting.), sondern Missionen, bei denen ich teilweise sogar Lust bekomme, sie einfach abzubrechen. Beispielsweise letztens eine Mission, in der ich (also der Char bzw. die Antwortbuttons) durchgehend die Leute beleidigt habe. Als Föderationsoffizier. Oder Missionen, die nur aus einer Karte, einem Dialog und Kampf bestehen, aber trotzdem durch den einen Dialog und die Beschreibung zeigen, dass es eine Story-Missions ein soll... Also wirklich schlecht, extrem schlecht. Und das sind 4-Sterne-Bewertungen bei mir.
Denn ich sehe trotzdem, dass sich da jemand Gedanken gemacht hat und zumindest versucht hat eine Story-Idee umzusetzen. Er ist zwar objektiv gescheitert und teilweise wäre es besser die Mission einfach neu zu machen, aber es ist zumindest erkennbar, das jemand hier eine Geschichte oder ein Szenario (die Borg greifen die Erde an aus besagter "eine Karte, 5 Gegner, ein Dialog"-Mission) hatte und dieses umsetzen wollte.

Und 3 Sterne bleiben dann nur noch für Missionen, die entweder reine Rollenspielkarten sind (wer sie mag, wird sie finden, sie brauchen aber nicht oben in der Liste zu sein), die nicht abschließbar sind oder das Ziel haben, etwas einfacher zu bekommen (egal ob jetzt Auszeichnungen - was ich bis heute nicht glaube, da es die meist einfacher aus anderen Stellen gibt -, Dili, EC oder XP sind) als durch das normale Spielen. Ich sehe auch, warum es letzteres (Grinder und Farmer) gibt und die Leute es spielen, aber ganz oben in der Liste sollten nunmal Story-Missionen sein. Grinder oben zu haben ist, wie Solitär auf Platz 1 einer Liste der besten Shooter zu haben. Ja, beides sind PC-Spiele, das waren aber schon die Gemeinsamkeiten. Genauso wie zwischen Storymissionen und Grindern/Farmern. Ja, beides sind Foundry-Projekte und das war es dann auch schon.

Zumal man Grinder so gut in das Spiel einbinden könnte (Trainings-Holodeckmission, Startpunkt Holodeck auf der Akademie)... Wenn man sich die bestehenden Grinder anschaut ist da keiner dabei, der auch wirklich gut ist :D Weder werden die Gruppen verwendet, die am meisten Gegner haben (Auszeichnungen), noch ist das Design in irgendeiner Form ansprechend. Die Karten sind meist sogar unübersichtlich ohne Ende... #Meckernaufhohemniveau

Wie bewertet ihr Missionen? Was sind eure Kriterien?
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Kommentare

  • caruptor
    caruptor Beiträge: 309 Arc Nutzer


    Hallo agar !

    Ich habe erst 5 Fountry-Missionen gespielt. Dies waren natürlich welche, die oben im Ranking stehen, da dies ja vom Spiel so gesteuert wird.

    Nachdem ich Deine Ausführung gelesen habe, verstehe ich natürlich, weshalb Du Dir Gedanken um die Bewertung machst und weshalb Du gegen dies schlecht gemachte System steuern möchtest.
    Doch das Problem ist hier doch einzig STO und die müssten das System einfach einmal optimieren. Weshalb das?

    Wie Du erwähnt hast, gibt es zwei Kategorien von STO-Spielern, Die "Story-Spieler" und die "Gefechts-Spieler". Bei den Gefechts-Spielern können wir noch unterscheiden zwischen Boden- und Raumkampf.
    Was wollen diese Spieler? Natürlich das, wonach diese sich sehnen. Das will natürlich nicht heißen, dass ein Raum-Gefechts-Spieler keine Story wünscht, sondern dass er einen Schwerpunkt sucht.

    Diese Eigenart der verschiedenen Spieler müsste ein Bewertungssystem von STO Rechnung tragen bzw. es müssen für diese drei Grundarten von Missionen (Schwerpunkte des Gameplay) auch drei verschiedene Ranglisten existieren.
    Dies vermeidet dann auch schlechte Bewertung von Story-Spielern über eine "Shooter-Mission" oder eines "Gefechts-Spielers" über eine stark storyorientierte Mission.
    Diese Spieler könnten nun eine Mission aus ihrem gewünschten Bereich auswählen und eine Bewertung wäre schon treffender.

    Mir widerstrebt es, eine Bewertung für eine Mission abzugeben, die an meinem Urteil vorbeigeht, nur weil das System es nicht richtig "einordnet".

    Soviel erst einmal zu dem Thema.

    "Lebe lang und in Frieden"

    @Caruptor
    caruptors-sto-einsteiger-hilfe.jimdo.com/

    Eine der bewährten deutschsprachigen Flotten, die Sternenallianz
    http://www.revie.de/bewerbung/
  • woufff
    woufff Beiträge: 1,319 Arc Nutzer
    Hallo Agar,

    erstmal -> woufff = schreibfaul ;)

    Trotzdem, weil mich das Foundry Thema sehr interessiert hier eine (für mich) sehr lange Antwort. Ich gehe eher konform mit deiner Skala was die Bewertung und die vergebenen Sterne angeht, obwohl vielleicht nicht ganz so freundlich wie du. Außerdem würde ich das vervollständigen mit in etwa

    2 Sterne: konnte die Mission nicht abschließen
    1 Stern: konnte die Mission nicht finden / nicht beginnen

    Da ich vor ein paar Monaten angefangen habe Foundries zu spielen, habe ich auch angefangen mich etwas mehr mit dem Thema zu beschäftigen und um einfach nur zu verstehen wie schwierig es ist welche zu erstellen habe ich mir Benalexander's Handbuch runtergeladen und abends im Bett mal durchgelesen - und WOW es ist sehr schwierig, also haben alle Foundry-Autoren erstmal meine allergrößte Hochachtung. Außerdem habe ich das große Glück einen exzellenten Foundry-Autor in meiner Flotte zu haben der mir dann noch die Feinheiten und vor allem die Probleme mit dem Foundry-Editor nahegebracht hat.

    Darum, auch wenn nicht alles flutscht so wie es soll, wenn ich merke "hier wurde gearbeitet und sich redlich bemüht" sind sowieso fünf Sterne und 100 Dili fällig. Wobei ich das allerdings auch für RP-Maps vergebe, wenn sie gut gemacht und als solche angekündigt sind, dann gibt es für mich keinen Grund keine fünf Sterne zu vergeben.

    Pure Farm / Grind Missionen habe ich noch nicht gespielt, da mich das überhaupt nicht interessiert, nur wenn eine Foundry als Story-Mission angekündigt wird und ich die Story unter'm Teppich suchen muss, gibts natürlich Haue ;)

    Das größte Problem für mich als Foundry-Spieler, ist es die Dinger zu finden, was wirklich sehr schwer ist wie du ja auch schreibst. Auch sehr nervig ist für mich, daß manche Missionen nur auffindbar sind wenn ich in Deutsch spiele, manch andere nur in Englisch bzw. Französisch (andere Sprachen habe ich noch nicht probiert).

    Was ich auch sehr schade finde im Bewertungssystem ist daß man da zwar in 1-2 Sätzen eine kurze Meinung schreiben kann, es aber nicht möglich ist den Autor zu kontaktieren wenn man Fehler / Typos etc. gefunden hat damit die - falls vom Autor gewünscht - verbessert werden könnten. Daher ist es gut als Autor einen kurzen Artikel im Forum zu schreiben und seine e-mail Adresse mitzuteilen, falls man an einer ausführlicheren Bewertung mit z.B. Screenshots interessiert ist, da ich so etwas nicht als Antwort ins Forum schreiben würde.

    Soweit meine Meinung erstmal B)
    ​​
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    Everything we hear is an opinion, not a fact. Everything we see is a perspective, not the truth (Marcus Aurelius)
  • singuanaqua
    singuanaqua Beiträge: 272 Arc Nutzer
    Versuch Nr.3

    Zunächst erst einmal, schön, dass das Thema zur Diskussion gestellt wird.

    Meine Meinung ist, eine gute Foundry ist eine Foundry die andere Foundryautoren, auf deren Urteil man Wert legt, auch gut finden.
    Die Sternebewertung ist meines Erachtens für die Tonne.
    Bestes oder eher schlechtestes Beispiel ist die Unzahl der Grindmissionen, die es einerseits in der großen Zahl nur deshalb gibt, weil sie einfach zu machen sind, andererseits, weil der größere Teil der Spieler genau solche Missionen will und deshalb bereitwillig immer fünf Sterne gibt.

    Ich finde es gut, wenn wir hier mal darüber reden.
    Allerdings ändern wird sich dadurch nichts.



  • alecaxevin
    alecaxevin Beiträge: 158 Arc Nutzer
    Hallo. "Für die Tonne" ist das Sternesytem eigentlich nicht. Man sollte das vielleicht etwas kategorisieren und mindestens für die Story und die Gefechte unterschiedlich werten dürfen.
    Mich freut es vor allem, dass es Foundrys gibt und mal ehrlich: was ist eine Foundry-Mission ohne Story? Das schätze ich beispielsweise an Agars Missionen, obwohl ich da 2x irgendwie nicht weiterkam, was ein anderes Thema ist.
    Gefechtsspieler sollten sich fragen, ob sie nicht lieber Wartelisten machen.
    Für mich ist die Story, das Auftreten der dort eingebauten Charaktere und der Widerstand der Gegner entscheidend für die Vergabe der Sterne. Wenn alles zusammenpasst, gibts auch fünf.
    Vermutlich haben andere ganz andere Vorstellungen. Will sagen: besser lässt man es, wie es ist. Ist ohnenin alles subjektiv.

    Für die echte Bewertung müsste den Autoren doch eher das interessanter erscheinen, was unter Kommentare eingegeben wird. Da sollte man zumindest andeuten, warum man den einen oder anderen Stern abgezogen hat.
  • sophokles82
    sophokles82 Beiträge: 71 Arc Nutzer
    Der Thread ist zwar schon ein paar Monate alt, ich möchte aber auch gerne etwas dazu sagen.

    Im Speziellen geht es mir um die Bewertungsabgabe einiger Spieler. Wie oft habe ich in letzter Zeit wirklich tolle Foundry-Missionen gespielt, die den Geist von Star Trek förmlich atmen. Diese Missionen wurden in den meisten Fällen als Handlungsmissionen angekündigt. Persönlich habe ich auch drei Foundry-Missionen zum Abruf stehen. Eigentlich muss man sich nicht dafür verteidigen, dass die dargestellte Handlung auch tatsächlich Handlung enthält, sowas versteht sich von selbst. Trotzdem tut man es, um keinerlei Missverständnisse gegenüber der Zielgruppe aufkommen zu lassen.
    Und dann muss man Kommentare lesen - oft in grammatikalisch fragwürdiger Weise - die den Inhalt haben: Es gibt zu wenig abzuschießen und man muss zu viel lesen. Da frage ich mich, was haben diese Leute an "Handlungsmission" nicht verstanden? Am ärgerlichsten daran ist, dass solche im Kern hervorragenden Missionen dann mit einem Stern herabgewürdigt werden.

    Ich schreibe auch im "Real Life", habe im April mein erstes Buch herausgebracht, KEIN Science-Fiction. Mir ist durchaus bewusst, wie man sein Produkt am Markt platzieren muss und dass man sich dann inhaltlicher Kritik stellen muss. Aber viele Foundry-Spieler treiben es auf die Spitze. Die kritisieren nicht den Inhalt gemäß "Es hat mir nicht gefallen, weil..." sondern es wird kritisiert, dass überhaupt Inhalt vorhanden ist.
    In den Foundry-Listen sieht man ja, welche Missionen besonders begehrt sind. Solche, in denen nur geschossen und wenig gefragt wird. Bitte, es soll ja Leute geben, die sowas spielen, mit Star Trek hat das meiner Meinung nach nichts zu tun. Darüber erlaube ich mir allerdings auch kein Bewertungsurteil.
    Diese Leute erlauben sich aber ein Urteil und vermiesen denjenigen Leuten ihre Arbeit, die daran interessiert sind, ihren Mitspielern gute Unterhaltung, Spaß und Star Trek zu bieten. So eine Foundry-Mission ist nicht mal eben schnell erstellt. Da steckt viel - unentgeldliche - Mühe und Arbeit drin. Viele Foundry-Autoren gestalten ganze Karten selbst, was noch vielmehr Arbeit ist, damit der Spieler neue optische und faszinierende Einblicke erhält mit sehr viel Liebe zum Detail.

    Und dann wird das nur mit einem Stern bewertet? Wo ist da die Verhältnismäßigkeit? Wenn man diese Boff- und Grind-Missionen mag, war man bei angekündigten Handlungsmissionen von vornherein falsch. Wenn es diesen Leuten nicht gefällt, okay, so ist es halt. Aber dann sollte man sich doch in der Kunst der Zurückhaltung üben und besser gar nicht bewerten, als eine bewusst schlechte Bewertung abzugeben, mit denen man den Machern keinen Gefallen tut. Das ist einfach nur dämliches Konsumentendenken.

    Persönlich ist es mir auch egal, ob 1500 Leute sich stupide durch den Weltraum schießen und nur 35 Leute meine Mission spielen. Den 35 Leuten hat es dann wenigstens gefallen. Also wenn wir denen ihre Welt lassen, sollten sie uns doch bitte auch unsere lassen. Denn es gibt Spieler, die sich an Foundry-Missionen mit Handlung erfreuen.