[STO-Story] Vizeadmiral Dax Shepard

dax2381
dax2381 Beiträge: 5 Arc Nutzer
bearbeitet August 2012 in (PC) Allgemeine Diskussionen
Das Leben des Vizeadmiral Daxter „Dax“ Shepard

Ich sitze mal wieder hier an der Bar der Sternenflotten Akademie, ich weis nicht mehr wie viele Abende ich hier zu gebracht habe und mit meinen Kommilitonen das eine oder andere Glas zu viel hatte. Es war wahrscheinlich zu oft. Vielleicht half es auch einfach darüber hin weg zu kommen, dass ich meine Mutter einfach so verlassen hatte. Ich kann mich noch genau dran erinnern, wie wir durch die matschigen Wälder von Gnosini III wanderten, nur weil sie irgendwelche Artefakte finden wollte, wie ich es gehasst habe. Wie ich es gehasst habe, dass ich meiner Mutter auf jede dieser blöden archäologischen Ausgrabungen und Expeditionen begleiten musste. Da waren mir die Tage auf Cestus III bei meinen Großeltern immer noch am liebsten. Ein Ereignis wird mir wohl immer im Kopf bleiben, der Tag an dem ich sie verlassen habe. Es war mein achtzehnter Geburtstag, wir waren zufällig gerade in Copernicus City auf dem Erden Mond. Irgend so eine archäologische Tagung. Ich hatte also viel Freizeit und sah sie fast den ganzen Tag nicht und so überkam es mich, ich flog zur Erde und bewarb mich an der Akademie und verbrachte einen schönen Tag in San Francisco. …

Ich bin eben wieder mit dem Shuttle gelandet und betrete unser Quartier. Es ist nicht groß gerade einmal zwei Schlafzimmer und ein großer Gemeinschaftsbereich, von dem aus man eine herrliche Sicht auf Copernicus City hat. Meine Mutter kommt sofort und total aufgebracht angerannt und umarmt mich.
„Herzliche Glückwunsch zum achtzehnten mein Junge.“, sie gibt mir einen Kuss auf die Wange, was ich als eklig empfinde, aber sie ist halt meine Mutter.
„Hier, dass haben deine Großeltern von Cestus geschickt.“, ich bekomme eine kleine Schachtel von ihr in die Hand gedrückt. Sie ist nicht gerade leicht und irgendwie hab ich auch schon so eine Ahnung, was drin sein könnte.
„Danke Ma, ich werd die beiden nachher noch anrufen.“
„Mach dass. Willst du es denn gar nicht öffnen?“, fragt sie mich, aber ich grinse sie an und erwidere nur: „Das mach ich nachher.“
„Komm, setz dich.“, sie geht zum Tisch auf dem schon unser Abendessen bereit steht. Mir zur liebe gibt es ein wunderbaren vulkanischen Salat. In letzter Zeit hab ich mich vor allem mit meinen vulkanischen Wurzeln beschäftigt. Die Familie meiner Mutter besteht aus so vielen verschiedenen Kulturen und Völkern dass man dies ruhig mal machen muss. Wenn man bedenkt, dass ich zu einem achtel bajoranisch, zu einem weiter achtel vulkanisch, zu einem sechzehntel klingonisch, irgendwo soll auch noch romulanisch dabei sein, und wieder zu einem achtel menschlich bin, ist dies einfach mal an der Zeit. Und dass ist nur die Seite von meiner Mutter.
Sie berichtet mir mal wieder von den ganzen Vorträgen die sie heute so gehört hat, alles stink langweiliges Zeug wie ich finde. Dann sagt sie noch irgendwas zu irgendwelchen Kollegen die sie getroffen hat, was mich so überhaupt nicht interessiert.
„Du kannst deine Sachen nachher schon mal packen Dax, wir brechen morgen zu einer Ausgrabung auf. Charles und M’Ta haben mich überredet mit zu kommen.“
Da war es aus. Wieder zu einer Ausgrabung, dass konnte sie nun vergessen.
„Ohne mich!“, werfe ich ihr verbal an den Kopf, „Ich habe mich an der Sternenflotten Akademie eingetragen, heute.“ Sie sieht mich entsetzt an, ja wütend.
„Ich hätte es ahnen müssen, dass du deinem Vater nacheifern würdest.“ Mein Vater? Wer ist eigentlich diese Person die von meiner Mutter als Vater genannt wird. Ich kenne ihn nicht und es ist auch das erste Mal, dass sie etwas über ihn sagt. Ich muss mal wieder feststellen, dass ich eigentlich keine Ahnung habe, wer mein Vater ist. Nur meine Mutter weis, wer sie vor nun achtzehn Jahren geschwängert hat. Mir soll es egal sein wer es ist. …

Ich weis es auch heute nicht, wer mein Vater ist. Seitdem ich die Akademie besuche, hatte ich keinen Kontakt zu meiner Mutter. Aber die Zeit auf der Akademie hatte auch ihre guten Seiten, denn ich lernte meinen Freund und nun Lebensgefährten Sonny kennen. Erst gab er mir nur in einigen Fächern Nachhilfe, doch wir merkten dann schnell, dass zwischen uns mehr als nur Freundschaft war. Wir trafen uns immer häufiger und immer seltener redeten wir über Warpmechanik oder Antriebstechnologien. Schließlich zogen wir auch zusammen. Aber unser Akademieabschluss trennt unsere Wege. Wir blieben aber steht’s in Kontakt.
Aufgrund der Konflikte mit den Klingonen und den Romulanern und leider auch der Borg, übergab mir Admiral Quinn schnell das Kommando über ein kleines, aber durchaus effektives Schiff. Irgendwie drängte sich mir wieder die Frage nach meinen Vater in den Kopf. Ich hätte ja einfach eine Anfrage bei der medizinischen Abteilung der Sternenflotten stellen können, einen einfach Test der DNA und ich hätte es gewusst. Aber ich hatte Angst. Angst davor ich könnte enttäuscht sein, aber auch Angst, meinen möglichen Vater zu enttäuschen. Auch wollte ich nicht meine Mutter fragen. Ablenkungen fand ich durch die Missionen die mir verschiedene Kommandooffiziere übertrugen. Kämpfte gegen die Klingonen, bespitzelte die Romulaner und führte Verhandlungen für das diplomatische Corps der Föderation.
Langsam stieg ich immer weiter die Karriereleiter der Sternenflotte hinauf, bekam immer diffizilere Missionen. Nach einem heftigen Gefecht mit den Borg müsste ich leider mein Offiziersteam neu besetzten. Mein Erster Offizier starb, ebenso mein Chefingenieur und mein Offizier der Taktik. Es war auch die Zeit in der mich Admiral Quinn zum Captain beförderte und dass Kommando über ein neues Schiff erhielt. …

Ich sitze in meinem Bereitschaftsraum der USS Dartmoor NCC-91205-C. Ich sehe die Liste der Bewerber für den Posten des Chefingenieurs durch. Mir fällt sofort ein Name in die Augen „Commander Johnny Blancas – Sonny. Er hatte mir gar nicht erzählt, dass er sich auf den Posten beworben hat, obwohl wir erst vor zwei Tagen miteinander gesprochen hatten. Natürlich kann ich nicht widerstehen und fordere ihn sofort an. Ich will ihn einfach in meiner Nähe haben, zu lange ist es her, dass wir gemeinsam Zeit miteinander verbringen konnten. Ich vermisse ihn einfach.
Es piept, mein Com-Offizier meldet sich: „Sir, eine persönliche Übertragung von Cestus III für sie.“
„Stellen sie durch, Lieutenant.“, es können nur meine Großeltern sein, die mir zur Beförderung gratulieren wollen.
Auf dem Bildschirm erscheint die Gestalt meiner Großmutter, ihr Gesicht sah verweint aus, die Augen gerötet und verquollen.
„Was ist passiert?“, platzt es gleich aus mir heraus. Sie schluchzt.
„Ive, deine Mutte … sie, sie gilt als vermisst. Sie ist von einer Ausgrabung auf Horendi III nicht wiedergekommen.“ Sie bricht ab. Ich selbst kann es auch nicht fassen. Meine Mutter war verschwunden. Mir kommen die Tränen, ich hatte sie seit meinem achtzehnten Geburtstag nicht mehr gesehen, geschweige denn ein Wort gewechselt. Die einzige Person, die meinen Vater kannte, ist anscheinend tot.
Meine Großmutter und ich schweigen uns weiter an, ich will aber den Kom-Kanal nicht einfach schließen. Der Wunsch Sonny in meiner Nähe zu haben würde stärker. Ich wäre am liebsten zu ihm gegangen. Ich will ihn spüren, mich einfach an ihn kuscheln. Nur zu sehr hoffe ich, dass er schnell an Bord kommen würde. …

Es war eine schwierige Zeit, nicht nur für mich persönlich, sondern auch für die Föderation und die Sternenflotte. Die Borg drangen in die ersten Systeme ein. Meine Großeltern hatten großes Glück und konnten rechtzeitig von Cestus fliehen. Die Sternenflotte brauchte all ihre Kräfte und fähige Kommandooffiziere, Admiral Quinn erhob mich dadurch in den Rang eines Admirals. Außerdem wurde ich zum Botschafter der Föderation ernannt. Ich war somit hin und her gerissen zwischen dem Kampf gegen die Borg und den Undinen und dem Herstellen von Erstkontakten mit verschiedenen Völkern. Und nun sitze ich hier und erzähle dir dies mein alter Freund. Ich leere meine Tasse Earl-Gray, der leider mittlerweile kalt ist, und wir erheben uns. Wir verlassen das Gebäude und treten hinaus in die Nacht. Die Dunkelheit hatte sich über San Francisco gelegt, aber immer wieder starten und landen Shuttles. Mein Kommunikator piept: „Dartmoor an Admiral Shepard, die Reparaturen sind abgeschlossen.“
Ja die Dartmoor, nicht mehr die Dartmoor-C sondern nunmehr die Dartmoor-D.
„Ich muss leider wieder gehen mein alter Freund, die Pflicht ruft.“ Du nickst nur, ich tippe auf meinen Kommunikator.
„Beamen sie mich hoch.“, blaues Licht umhüllt mich und der Anblickt der Sternenflotten Akademie weicht dem Transporterraum meines Schiffes. …


Danke fürs durchlesen
Live long and prosper
euer Dax