Ständige Disconnects - Abhängigkeit von Internetnutzung

jadras

Einen guten Tag wünsch ich.
Seit ich Neverwinter spiele (ungefähr seit September) kommt es gehäuft vor, dass ich Disconnects vom Spiel habe und in den Login Bildschirm zurückkehre.
Merkwürdigerweise passiert dies nicht wenn ich a) keine weiteren Anwendungen im Internet (Streams wie z.B. Youtube), b) keine Downloads aktiv habe und c) niemand anderes im Netzwerk (Besitze einen Teledat Router) im Internet Streams bzw. Downloads tätigt (andere MMORPGS zählen auch dazu)

Meine Frage ist nun, ob es eine Möglichkeit gibt, dieses Disconnect Problem über Öffnungen von Internet Ports oder andere Maßnahmen zu lösen. Ein ständiges Internetverbot für alle Netzwerkmitglieder lässt sich leider schlecht durchsetzen und ich würde auch gerne mal ein Video im Hintergrund streamen lassen.

Danke im Voraus

MFG Jadras

melbarion

Das Stichwort lautet "Traffic-Shaping"
http://de.wikipedia.org/wiki/Traffic-Shaping

Was im extremsten Fall aber dazu führen kann, dass die anderen Netzwerkbenutzer dennoch in die Röhre gucken.

Wenn andere User oder andere Programme bzw. Streams auf Deinem eigenen Rechner NW die benötigte Bandbreite klauen, bzw. sich immer wieder "dazwischen mogeln" führt das langfristig früher oder später zwangsläufig zum Disconnect.

An ein häusliches Stromnetz kann man ja auch nicht unendlich viele Verbraucher dranhängen. Irgendwann kommt es zur Überlast und dann fliegt eben der FI-Schalter raus. Auch wenn dieser Vergleich etwas hinkt, da es hierbei zu einem Komplettausfall des gesamten Stromnetzes kommt.

Zusätzlich interessant bei Deiner Fragestellung ist natürlich, wie viel Bandbreite insgesamt zur Verfügung steht und welche Bandbreite Euer Heimnetzwerk unterstützt. Sich einen DSL6000-Anschluss mit 4 Leuten zu teilen, die alle fleißig surfen, streamen, downloaden und zocken könnte mitunter ungeschickt sein.

jadras

Vielen dank für die fixe Antwort

Für mich als "Laie" was Netzwerk und Hardware betrifft, hört sich das ein wenig kompliziert an.

Wir haben derzeit einen DSL6000- Anschluss, der aber nicht die volle Auslastung schafft (Laut Telekom: Veraltete Verkabelung). Also schätze ich, durch die Erfahrungen beim Spieledownload, dass man es als DSL4000 einstufen könnte (Wenn es so etwas gibt^^)

Es sind 2 Personen, die eine häuftige Internettätigkeit am Router aufzeigen. Ich (mit Neverwinter bzw. mal einem Video) und noch jemand (mit Hearthstone, League of Legends, World of Warcraft und auch mal einem Stream)

Ich würde mich freuen, wenn du mir das Traffic-Shaping praxisnah erklären könntest bzw. wie es anwendbar ist. (Und obs für mich überhaupt einen Vorteil hat). Der Wikipedia Artikel hat mir ja schon die Theorie dahinter vermittelt.

melbarion

Puh...

Schwer zu sagen, da ich es selbst noch nie benötigt und daher auch noch nicht eingesetzt habe. Sowas wird oft in Unternehmen verwendet, damit User A beim Surfen nicht in die Röhre blickt, während sich User B z.B. einen umfangreichen Produktkatalog herunterlädt. Oder damit die IP-Telefonie schon routerseitig bevorzugt behandelt wird. Das sind dann zentralisierte Lösungen, die bestimmte Routerhardware voraussetzen. In meinem Standard-Router von Vodafone gibt es so etwas beispielsweise nicht.

Die auf Wikipedia ganz unten erwähnte Softwarelösung, würde zwar auf Deinem Rechner greifen, aber dann kann der zweite Nutzer immer noch so viel Bandbreite abgreifen, wie er will. Außerdem ist sie kostenpflichtig.

Die von Dir erwähnte schwache DSL-Leitung könnte der eigentliche Grund für Euer Problem sein. Ein normaler Router versucht, die zur Verfügung stehende Bandbreite unter den Teilnehmern halbwegs gerecht aufzuteilen, wobei für die angeforderten Netzwerkpakete dennoch das First In/First Out-Prinzip gilt. Unterm Strich stehen jedem von Euch beiden rein rechnerisch ca. 2000 mbit zur Verfügung.

Das ist jedoch das mindeste an Bandbreite, was ich als Voraussetzung für flüssiges Spielen im Internet bezeichnen würde. Nun auch noch auf dem eigenen Rechner durch gleichzeitiges Streamen diese Bandbreite zusätzlich zu strapazieren, ist genau das, was zu Deinem Problem führt. Selbst wenn Du Dir einen Traffic-Shaper besorgen würdest, würde der bei korrekter Arbeitsweise und bevorzugter Behandlung von Neverwinter, sehr wahrscheinlich mindestens dazu führen, dass der Stream hängen bleibt.

Das ist also in etwa so, als ob Ihr mit 2 Ferraris (Eure Rechner) mit 300 Sachen über einen viel zu schmalen Feldweg (die Euch zur Verrfügung stehende Bandbreite) donnert. Früher oder später wird es mindestens einen von Euch aus der Kurve hauen (wahrscheinlich eher früher).

Unterm Strich kann ich da nur raten, sich nach einer anderen geeigneten Möglichkeit des Internetzugangs umzusehen (ggf. gibt es ja Provider, die an Euerer Adresse eine höhere Bandbreite anbieten können), oder den Internetkonsum bewusst und mit Bedacht so zu ändern, dass Zocken und Streamen/Downloads zumindest nicht mehr parallel auf dem gleichen Rechner ausgeführt werden.

Ich weiß aber genau, was Du meinst. Ich hab hier volles DSL6000 und i.d.R. ist das vollkommen ausreichend. Meine Lebensgefährtin hat es aber auch mal geschafft, durch den Upload eines Videos auf Ihren Youtube-Kanal die Leitung so zu blockieren, dass schon der Aufruf des NW-Launchers unmöglich war, weil der sich nicht zum Patchserver connecten konnte. Normales Surfen ging komischerweise.

Die zuerst von Dir angedachte Lösung über Port-Öffnungen, bzw. -Weiterleitungen, ist hier gar nicht produktiv, weil der Traffic auf einem bestimmten Port ausschließlich zu Deinem Rechner umgeleitet wird. D.h.: Dein Mitbenutzer kann dann Anwendungen, die eben diesen Port auch erfordern, schlichtweg nicht mehr ausführen.

Traurig aber wahr.