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[PWI Story] Stumme Schreie
zwergli87
Beiträge: 169
Mein Name ist Reyika. Ich bin eine Mystikerin aus der Rotfeder Gilde und dies ist meine Geschichte…
Ich erwachte aus einem tiefen Schlaf, als der sanfte Kuss der Morgensonne meine Haut streifte und der leicht säuselnde Wind den aromatischen Duft von Wald und Flur in meine Nase trieb. Mit immer noch müden Augen blickte ich mich kurz um. Ich befand mich auf einer Lichtung umringt von hohen Bergen und gezückt von alten hochgewachsenen Bäumen. Auch in der Mitte der Lichtung stand ein hoher, wunderschöner Baum. Doch er war anders, er war größer und mächtiger als die anderen Bäume. Außerdem umgab ihn ein Brunnen, in dem Wasser aus einer unterirdischen Quelle wallte. Obwohl mir dieser Ort so vertraut erschien konnte ich mich nicht entsinnen je hier gewesen zu sein. Um genau zu sein konnte ich mich nicht einmal entsinnen je überhaupt irgendwo gewesen zu sein. Einen Moment lang hielt ich inne und versuchte mich zu erinnern, ob sich meine Lungen je mit einer solch klaren Luft gefüllt hatten. Doch wieder erinnerte ich mich an nichts, an gar nichts. Es war so als hätte ich bis zu diesem Augenblick nie existiert. Verunsichert stand ich auf und sah mich genauer um. Es tummelten sich einige Leute auf dieser Lichtung. Sie sahen mir ähnlich und begegneten mir mit einem vertrauten Lächeln. Schnell bemerkte eine junge Frau meine Verunsicherung. Sie zog mich kurz an der Hand bei Seite und deutete mit ihrer freien Hand auf einen alten Mann. „Geh zu ihm, er wird dir helfen.“, sagte sie kurz und lächelte mich wieder an. Wortlos folgte ich ihrem Rat. Als ich bei ihm ankam zögerte er nicht lange. Noch ehe ich ihm eine Frage stellen konnte fing er an zu reden, er sprach darüber, dass er der Älteste dieses Ortes sei und dass es noch weitere Älteste in anderen Orten gäbe. Außerdem sprach er davon, dass ich zur Rasse der Erdwächter gehören würde und ich, durch die tiefe Verbundenheit zur Erde, auch über das Wissen und die Fähigkeiten meiner Ahnen verfügen könnte. Alles in allem hielt er mir einen langen, einschläfernden Monolog von dem ich ohnehin nur die Hälfte verstand. Was ich jedoch verstand war, das ich erst jetzt anfing zu existieren, da sich meine bisherige Existenz auf einen lang andauernden Schlaf beschränkte und das ich erst lernen müsse mich in dieser Welt zurecht zu finden. Um mir dabei zu helfen stellte mir der alte Mann viele Aufgaben, die ich alle, bis auf eine Ausnahme, eher als lästig empfand. Ich erachtete es als sinnlos auf harmlose Insekten und kleinere Tiere einzuschlagen um Teile oder Fragmente ihres Körpers zu sammeln. Ich verstand nicht, warum ich töten sollte wenn mir diese Wesen doch gar nichts taten. Außerdem brauchte diese Teile ja doch niemand und das Kämpfen hätte man mich auch anders lehren können. Zumindest war dies meine Überzeugung. Ich war gewiss nicht pazifistisch, aber statt meine Aufgaben mit Begeisterung zu erfüllen, fluchte ich über jedes Leben dessen Ende ich in meinem Geist spürte. Die Angst, die Wut und, vor allem anderem, das Leid, das in den Sterbenden aufflammte lies mich jedes Mal erschaudern. Es stach mir wie ein kalter Dolch in den Geist bis mir davon sogar flau im Magen wurde und ich mich übergeben musste. Der Geruch von Tod und Verwesung quälte meine empfindliche Nase und überdeckte jeden lieblichen Duft des Waldes. Dennoch erfreute mich eine Aufgabe sehr. Ich sollte mir eine Art Teufel als Begleiter fangen und zähmen. Tatsächlich erwies es sich als schwierige Aufgabe so einen Teufel zu fangen. Es waren starke Kämpfer und ich noch schwach und am Anfang meines Weges. Es gelang mir letztendlich einen von ihnen zu isolieren und es entflammte ein harter, erbitterter Kampf. Mit Mühe und Not gelang es mir ihn einzufangen und er öffnete mir seinen Geist. Ich spürte wie eine enge vertraute Bindung zwischen uns entstand. Wie sich unsere Geister und Schicksale verbanden. Es war ein so warmes Gefühl, welches Vertrautheit und Geborgenheit in einem erweckte. Einstück entfernt von mir sah ich, wie ein anderer Erdwächter den Kampf gegen einen der Teufel verlor. Obwohl sein letzter Atem ausgehaucht war und sein Herz still stand vernahm ich eine Art verzweifelten Schrei. Doch er war sehr dumpf und wirkte unendlich fern, so dass ich nichts verstand. Als ich mich wieder auf den Weg zu dem alten Mann machte begegnete mir der Erdwächter wieder, der eben noch vor meinen Augen tot zu Boden fiel. Wie nur konnte das sein? Irgendetwas stimmte an diesem Ort nicht. Nach kurzem zögern setzte ich meinen Weg fort, um dem Alten von meinem Erfolg zu berichten. Da mir der alte Mann nun nicht mehr weiterhelfen konnte machte ich mich selbst auf den Weg. Ich irrte lange mit meinem getreuen Teufelchen durch die Welt. Wir durchquerten kalte Gebirge, die aussahen wie mit Schnee bedeckte schlafende Riesen und wir durchquerten dunkle Wälder voll von Räubern und unheimlichen Gestalten. Immer wieder wurden wir angegriffen und mussten uns unseren Weg in die Freiheit erkämpfen. Doch ohne Ziel vor Augen und ohne realem Grund zu kämpfen fiel es mir zunehmend schwerer mich gegen die Horden von Monstern zur Wehr zusetzen.
Als ich eines Morgens erneut durch die Wälder irrte und mir der Duft des erwachenden Grases unter der leuchtenden Tauschicht in die Nase stieg, begegnete ich einer grausigen Bestie. Sie nannte sich Krixxix. Ich war absolut machtlos gegen ihn und meine Angriffe prallten an ihm ab, wie ein Kieselstein an einer Mauer. Als ich seine Klinge auf mich zurasen sah, machte ich meinen Frieden mit mir und schloss bereits mit meinem Leben ab. Verloren schloss ich meine Augen und begann stumm um meine Seele zu beten. Plötzlich ertönte kurz vor meinem Gesicht ein lautes Klirren. Es klang nach Stahl, das auf Stahl traf. Neugierig öffnete ich meine Augen wieder und sah, wie ein großer Biestkrieger seine Axt schützend vor mich hielt. Obwohl er mich nicht kannte gefährdete er doch sein Leben um meines zu retten. „Bleib in Deckung, ich helfe dir.“, drang seine tiefe brummende Stimme an mein Ohr. Es war faszinieren ihm beim kämpfen zu zusehen. Durch seine schier unbändige Kraft und sein Geschick gelang es ihm Krixxix mit nur wenigen Schlägen niederzustrecken. Nach meiner Rettung bedankte ich mich demütig bei ihm und erkundigte mich nach seinem Namen. Er sagte, dass er beast_eins heißen würde. Ein recht merkwürdiger Name wie ich fand. Er bot mir an mich in die Gilde _nutella_, der er angehörte einzuführen. Er meinte dort wären einige, die mir helfen und mir die Welt erklären könnten. Dankend nahm ich sein Angebot an. Eine Entscheidung, die ich nie bereuen sollte. Denn die Leute dort lehrten mich viel über diese sonderbare Welt. Vor allem lehrten sie mich, dass es wichtig ist die Mobs, wie sie die gefährlichen Kreaturen dieser Welt nannten, zu bekämpfen um allen Völkern in Perfect World das Leben zu ermöglichen. Seit dieser Zeit begleiteten mein Teufelchen und ich beast_eins durch alle Länder und alle Kontinente. Ich lernte immer mehr und wurde immer stärker. Es gelang mir mit der Hilfe meiner neuen Freunde auch neue Begleitwesen einzufangen. Unter anderen auch Craqgglord, oder Craggy wie ich ihn immer liebevoll nannte. Nur war Craggy unglaublich willensstark und stur, so dass ich ihn nur für eine kurze Zeit an meine Seite rufen konnte. Vermutlich entschied ich mich deshalb dafür immer mit meinem treuen Teufelchen zu reisen. Mit der Zeit wurde beast_eins wie ein Vater für mich, weshalb ich ihn liebevoll Papabeast zu nennen pflegte. Trotz seines festen Glaubens daran, dass wir das Richtige taten, zweifelte ich immer wieder daran, dass die Kreaturen, die wir töteten wirklich böse waren. Im Laufe der Zeit begegnete ich immer neuen Wesen und auch Leuten. Einmal hörte ich auch zwei Menschen streiten. Sie kamen verletzt aus einer Schlacht zurück. Der jüngere der beiden belehrte den Älteren, dass er es nicht so ernst nehmen solle, da wir nur in einer fiktiven Spielwelt existieren würden und von daher nie wirklich sterben könnten. Ich hielt ihn für einen Verrückten, obwohl es erklären würde warum ich nie starb sondern in Städten erwachte wenn es einem Mob gelang mich zu bezwingen. Und es erklärte warum Mobs die ich erschlug nach kurzer Zeit hinter oder neben mir wieder auftauchten. Sollte das wirklich die Erkenntnis sein nach der ich solange gesucht hatte? Ich schüttelte diese Gedanken ab und zog wieder mit Papabeast los. Er erklärte mir, dass es in unserer Welt mehrere Verrückte gäbe die diese Meinung vertraten, dass es dafür jedoch nie einen Beweis gab. Er sagte, ich sollte mir darüber nicht den Kopf zerbrechen, da es mich von meinen Aufgaben und Zielen ablenken würde.
Die Jahre strichen ins Land und ich lernte immer weiter. Eines Tages gab es einen großen Zwist in unserer Gilde. Man versuchte ihn von mir unbemerkt auszutragen, damit ich nicht zwischen die Fronten geriet. Als dann jedoch Papabeast die Gilde verlies um eine neue zu gründen, konnte ich ihn nicht allein gehen lassen. Immer hin war er mein Ziehvater geworden und rettete mir mehr als nur einmal das Leben. Mit uns reiste auch mein Patenonkel __LinkSin__. Papabeast entschied, dass __LinkSin__ und ich die neue Gilde gründen sollten, während er sich der Gilde eisengel anschloss um dort unser Verbündeter und Mittelsmann zu sein. Schwermütig nahm ich diese Entscheidung an. Zusammen gründeten mein Patenonkel und ich die Gilde Rotfeder, welche schließlich auch meine Familie geworden war. Wir nahmen mit der Zeit weitere Neulinge bei uns auf, um ihnen zu helfen in der Welt zu recht zu kommen. Gemeinsam lernten wir immer noch mehr über diese Welt, dennoch gelangte ich nie zur Erkenntnis warum wir existierten und warum ich nie eine Kindheit und Eltern hatte. Immer wieder flammte die Erinnerung an die beiden Menschenkrieger auf und immer wieder stellte ich mir die gleiche Frage. Konnte es wirklich sein, dass wir nur das Hirngespinst einiger Leute mit verrückten Ideen waren? Das uns nur der irrende Geist einiger kreativer Köpfe geschaffen hatte und über unser Schicksal bestimmte? Das all diese neu entdeckten Welten und Fähigkeiten nur Erweiterungen und Verbesserungen eines Spiels sind? War unsere Welt deswegen so perfekt? Vernahm ich deswegen so oft die stummen Schreie derer, die vor den Computern saßen und von Mobs und anderen Spielern zur Strecke gebracht wurden? Sie fluchten über verlorene Gegenstände, Erfahrung und durch andere Spieler verhunzte Dungeonruns. Wenn dies die Antwort, dies die Erkenntnis sein sollte, die ich erlangen wollte, so will ich mich meinem Schicksal ergeben, das höchste Level erreichen und jeden Mob wenigstens einmal besiegt haben. Denn erst dann wird der Spieler, der meine Geschicke lenkt Ruhe finden und mich meines Weges ziehen lassen. Doch bis dahin sollen meine Gebete durch ganz Perfect World hallen: „Oh großer Systemadmin, deine Routine geschehe, dein Source Code komme. Oh ihr gossen Programmierer lasset die Bugs schwinden schaffet neue Brüder und Schwestern. Oh ihr Designer eure Kreativität entfalte sich, eure Grafiken sollen erscheinen. Und oh ihr großen Server möget ihr nie downgehen, ,mögen all die Prozessoren immer gut laufen und das rendern nie scheitern, möge die Verbindung ungestört und der Ping immer niedrig sein. Im Namen des großen Rechners möge euch die Technik immer treu sein.“
Ich erwachte aus einem tiefen Schlaf, als der sanfte Kuss der Morgensonne meine Haut streifte und der leicht säuselnde Wind den aromatischen Duft von Wald und Flur in meine Nase trieb. Mit immer noch müden Augen blickte ich mich kurz um. Ich befand mich auf einer Lichtung umringt von hohen Bergen und gezückt von alten hochgewachsenen Bäumen. Auch in der Mitte der Lichtung stand ein hoher, wunderschöner Baum. Doch er war anders, er war größer und mächtiger als die anderen Bäume. Außerdem umgab ihn ein Brunnen, in dem Wasser aus einer unterirdischen Quelle wallte. Obwohl mir dieser Ort so vertraut erschien konnte ich mich nicht entsinnen je hier gewesen zu sein. Um genau zu sein konnte ich mich nicht einmal entsinnen je überhaupt irgendwo gewesen zu sein. Einen Moment lang hielt ich inne und versuchte mich zu erinnern, ob sich meine Lungen je mit einer solch klaren Luft gefüllt hatten. Doch wieder erinnerte ich mich an nichts, an gar nichts. Es war so als hätte ich bis zu diesem Augenblick nie existiert. Verunsichert stand ich auf und sah mich genauer um. Es tummelten sich einige Leute auf dieser Lichtung. Sie sahen mir ähnlich und begegneten mir mit einem vertrauten Lächeln. Schnell bemerkte eine junge Frau meine Verunsicherung. Sie zog mich kurz an der Hand bei Seite und deutete mit ihrer freien Hand auf einen alten Mann. „Geh zu ihm, er wird dir helfen.“, sagte sie kurz und lächelte mich wieder an. Wortlos folgte ich ihrem Rat. Als ich bei ihm ankam zögerte er nicht lange. Noch ehe ich ihm eine Frage stellen konnte fing er an zu reden, er sprach darüber, dass er der Älteste dieses Ortes sei und dass es noch weitere Älteste in anderen Orten gäbe. Außerdem sprach er davon, dass ich zur Rasse der Erdwächter gehören würde und ich, durch die tiefe Verbundenheit zur Erde, auch über das Wissen und die Fähigkeiten meiner Ahnen verfügen könnte. Alles in allem hielt er mir einen langen, einschläfernden Monolog von dem ich ohnehin nur die Hälfte verstand. Was ich jedoch verstand war, das ich erst jetzt anfing zu existieren, da sich meine bisherige Existenz auf einen lang andauernden Schlaf beschränkte und das ich erst lernen müsse mich in dieser Welt zurecht zu finden. Um mir dabei zu helfen stellte mir der alte Mann viele Aufgaben, die ich alle, bis auf eine Ausnahme, eher als lästig empfand. Ich erachtete es als sinnlos auf harmlose Insekten und kleinere Tiere einzuschlagen um Teile oder Fragmente ihres Körpers zu sammeln. Ich verstand nicht, warum ich töten sollte wenn mir diese Wesen doch gar nichts taten. Außerdem brauchte diese Teile ja doch niemand und das Kämpfen hätte man mich auch anders lehren können. Zumindest war dies meine Überzeugung. Ich war gewiss nicht pazifistisch, aber statt meine Aufgaben mit Begeisterung zu erfüllen, fluchte ich über jedes Leben dessen Ende ich in meinem Geist spürte. Die Angst, die Wut und, vor allem anderem, das Leid, das in den Sterbenden aufflammte lies mich jedes Mal erschaudern. Es stach mir wie ein kalter Dolch in den Geist bis mir davon sogar flau im Magen wurde und ich mich übergeben musste. Der Geruch von Tod und Verwesung quälte meine empfindliche Nase und überdeckte jeden lieblichen Duft des Waldes. Dennoch erfreute mich eine Aufgabe sehr. Ich sollte mir eine Art Teufel als Begleiter fangen und zähmen. Tatsächlich erwies es sich als schwierige Aufgabe so einen Teufel zu fangen. Es waren starke Kämpfer und ich noch schwach und am Anfang meines Weges. Es gelang mir letztendlich einen von ihnen zu isolieren und es entflammte ein harter, erbitterter Kampf. Mit Mühe und Not gelang es mir ihn einzufangen und er öffnete mir seinen Geist. Ich spürte wie eine enge vertraute Bindung zwischen uns entstand. Wie sich unsere Geister und Schicksale verbanden. Es war ein so warmes Gefühl, welches Vertrautheit und Geborgenheit in einem erweckte. Einstück entfernt von mir sah ich, wie ein anderer Erdwächter den Kampf gegen einen der Teufel verlor. Obwohl sein letzter Atem ausgehaucht war und sein Herz still stand vernahm ich eine Art verzweifelten Schrei. Doch er war sehr dumpf und wirkte unendlich fern, so dass ich nichts verstand. Als ich mich wieder auf den Weg zu dem alten Mann machte begegnete mir der Erdwächter wieder, der eben noch vor meinen Augen tot zu Boden fiel. Wie nur konnte das sein? Irgendetwas stimmte an diesem Ort nicht. Nach kurzem zögern setzte ich meinen Weg fort, um dem Alten von meinem Erfolg zu berichten. Da mir der alte Mann nun nicht mehr weiterhelfen konnte machte ich mich selbst auf den Weg. Ich irrte lange mit meinem getreuen Teufelchen durch die Welt. Wir durchquerten kalte Gebirge, die aussahen wie mit Schnee bedeckte schlafende Riesen und wir durchquerten dunkle Wälder voll von Räubern und unheimlichen Gestalten. Immer wieder wurden wir angegriffen und mussten uns unseren Weg in die Freiheit erkämpfen. Doch ohne Ziel vor Augen und ohne realem Grund zu kämpfen fiel es mir zunehmend schwerer mich gegen die Horden von Monstern zur Wehr zusetzen.
Als ich eines Morgens erneut durch die Wälder irrte und mir der Duft des erwachenden Grases unter der leuchtenden Tauschicht in die Nase stieg, begegnete ich einer grausigen Bestie. Sie nannte sich Krixxix. Ich war absolut machtlos gegen ihn und meine Angriffe prallten an ihm ab, wie ein Kieselstein an einer Mauer. Als ich seine Klinge auf mich zurasen sah, machte ich meinen Frieden mit mir und schloss bereits mit meinem Leben ab. Verloren schloss ich meine Augen und begann stumm um meine Seele zu beten. Plötzlich ertönte kurz vor meinem Gesicht ein lautes Klirren. Es klang nach Stahl, das auf Stahl traf. Neugierig öffnete ich meine Augen wieder und sah, wie ein großer Biestkrieger seine Axt schützend vor mich hielt. Obwohl er mich nicht kannte gefährdete er doch sein Leben um meines zu retten. „Bleib in Deckung, ich helfe dir.“, drang seine tiefe brummende Stimme an mein Ohr. Es war faszinieren ihm beim kämpfen zu zusehen. Durch seine schier unbändige Kraft und sein Geschick gelang es ihm Krixxix mit nur wenigen Schlägen niederzustrecken. Nach meiner Rettung bedankte ich mich demütig bei ihm und erkundigte mich nach seinem Namen. Er sagte, dass er beast_eins heißen würde. Ein recht merkwürdiger Name wie ich fand. Er bot mir an mich in die Gilde _nutella_, der er angehörte einzuführen. Er meinte dort wären einige, die mir helfen und mir die Welt erklären könnten. Dankend nahm ich sein Angebot an. Eine Entscheidung, die ich nie bereuen sollte. Denn die Leute dort lehrten mich viel über diese sonderbare Welt. Vor allem lehrten sie mich, dass es wichtig ist die Mobs, wie sie die gefährlichen Kreaturen dieser Welt nannten, zu bekämpfen um allen Völkern in Perfect World das Leben zu ermöglichen. Seit dieser Zeit begleiteten mein Teufelchen und ich beast_eins durch alle Länder und alle Kontinente. Ich lernte immer mehr und wurde immer stärker. Es gelang mir mit der Hilfe meiner neuen Freunde auch neue Begleitwesen einzufangen. Unter anderen auch Craqgglord, oder Craggy wie ich ihn immer liebevoll nannte. Nur war Craggy unglaublich willensstark und stur, so dass ich ihn nur für eine kurze Zeit an meine Seite rufen konnte. Vermutlich entschied ich mich deshalb dafür immer mit meinem treuen Teufelchen zu reisen. Mit der Zeit wurde beast_eins wie ein Vater für mich, weshalb ich ihn liebevoll Papabeast zu nennen pflegte. Trotz seines festen Glaubens daran, dass wir das Richtige taten, zweifelte ich immer wieder daran, dass die Kreaturen, die wir töteten wirklich böse waren. Im Laufe der Zeit begegnete ich immer neuen Wesen und auch Leuten. Einmal hörte ich auch zwei Menschen streiten. Sie kamen verletzt aus einer Schlacht zurück. Der jüngere der beiden belehrte den Älteren, dass er es nicht so ernst nehmen solle, da wir nur in einer fiktiven Spielwelt existieren würden und von daher nie wirklich sterben könnten. Ich hielt ihn für einen Verrückten, obwohl es erklären würde warum ich nie starb sondern in Städten erwachte wenn es einem Mob gelang mich zu bezwingen. Und es erklärte warum Mobs die ich erschlug nach kurzer Zeit hinter oder neben mir wieder auftauchten. Sollte das wirklich die Erkenntnis sein nach der ich solange gesucht hatte? Ich schüttelte diese Gedanken ab und zog wieder mit Papabeast los. Er erklärte mir, dass es in unserer Welt mehrere Verrückte gäbe die diese Meinung vertraten, dass es dafür jedoch nie einen Beweis gab. Er sagte, ich sollte mir darüber nicht den Kopf zerbrechen, da es mich von meinen Aufgaben und Zielen ablenken würde.
Die Jahre strichen ins Land und ich lernte immer weiter. Eines Tages gab es einen großen Zwist in unserer Gilde. Man versuchte ihn von mir unbemerkt auszutragen, damit ich nicht zwischen die Fronten geriet. Als dann jedoch Papabeast die Gilde verlies um eine neue zu gründen, konnte ich ihn nicht allein gehen lassen. Immer hin war er mein Ziehvater geworden und rettete mir mehr als nur einmal das Leben. Mit uns reiste auch mein Patenonkel __LinkSin__. Papabeast entschied, dass __LinkSin__ und ich die neue Gilde gründen sollten, während er sich der Gilde eisengel anschloss um dort unser Verbündeter und Mittelsmann zu sein. Schwermütig nahm ich diese Entscheidung an. Zusammen gründeten mein Patenonkel und ich die Gilde Rotfeder, welche schließlich auch meine Familie geworden war. Wir nahmen mit der Zeit weitere Neulinge bei uns auf, um ihnen zu helfen in der Welt zu recht zu kommen. Gemeinsam lernten wir immer noch mehr über diese Welt, dennoch gelangte ich nie zur Erkenntnis warum wir existierten und warum ich nie eine Kindheit und Eltern hatte. Immer wieder flammte die Erinnerung an die beiden Menschenkrieger auf und immer wieder stellte ich mir die gleiche Frage. Konnte es wirklich sein, dass wir nur das Hirngespinst einiger Leute mit verrückten Ideen waren? Das uns nur der irrende Geist einiger kreativer Köpfe geschaffen hatte und über unser Schicksal bestimmte? Das all diese neu entdeckten Welten und Fähigkeiten nur Erweiterungen und Verbesserungen eines Spiels sind? War unsere Welt deswegen so perfekt? Vernahm ich deswegen so oft die stummen Schreie derer, die vor den Computern saßen und von Mobs und anderen Spielern zur Strecke gebracht wurden? Sie fluchten über verlorene Gegenstände, Erfahrung und durch andere Spieler verhunzte Dungeonruns. Wenn dies die Antwort, dies die Erkenntnis sein sollte, die ich erlangen wollte, so will ich mich meinem Schicksal ergeben, das höchste Level erreichen und jeden Mob wenigstens einmal besiegt haben. Denn erst dann wird der Spieler, der meine Geschicke lenkt Ruhe finden und mich meines Weges ziehen lassen. Doch bis dahin sollen meine Gebete durch ganz Perfect World hallen: „Oh großer Systemadmin, deine Routine geschehe, dein Source Code komme. Oh ihr gossen Programmierer lasset die Bugs schwinden schaffet neue Brüder und Schwestern. Oh ihr Designer eure Kreativität entfalte sich, eure Grafiken sollen erscheinen. Und oh ihr großen Server möget ihr nie downgehen, ,mögen all die Prozessoren immer gut laufen und das rendern nie scheitern, möge die Verbindung ungestört und der Ping immer niedrig sein. Im Namen des großen Rechners möge euch die Technik immer treu sein.“
Post edited by zwergli87 on
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Kommentare
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Wow, absolut klasse und sehr humorvoll!
Ich drücke dir beide Daumen.
MfG
Joci0 -
Allein schon die Idee ist klasse.
Respekt, nur selten macht es so viel Spass eine Geschichte zu lesen.
Vielen Dank,
Garador0 -
Danke für die Komplimente. Es freut mich immer, wenn meine Werke Gefallen finden.:)0