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[PWI-Story] Jocelin
Jocelin - Momaganon
Beiträge: 4 ✭
Langsam krochen die ersten Strahlen der Morgensonne über die Berge. Verschlafen blinzelte die junge Füchsin. Geblendet vom Morgentau der auf den Blättern der Bäume lag und im Licht der aufgehenden Sonne glitzerte schöner noch als jeder Edelstein es vermochte, schloss sie die Augen noch einmal für einen Moment. Sie genoss die Stille hier draußen am Fluss vor der Stadt, die Unschuld des Morgens. Bald würde sie zurück müssen, doch diese kostbaren Minuten wollte sie genießen.
Das Lagerfeuer war erloschen und sie fröstelte ein wenig in der kühlen Morgenluft. Traurig blickte sie sich in ihrem kleinem, behelfsmäßigem Lager um. Früher hatten sie immer zu zweit ihr Lager aufgeschlagen. Hatten sich lachend an die Abenteuer des vergangenen Tages erinnert oder einfach nur, im Schein des Feuers, gemeinsam den Tag schweigend ausklingen lassen. In den Morgenstunden, wenn er noch schlief, hatte sie ihn beobachtet, wie er mit entspannten Gesichtszügen dalag.
Doch seid er diese Frau kennen gelernt hatte, war sie allein.
Sie schüttelte sich, als ob sie die traurigen Gedanken damit vertreiben könne und nahm ihre menschliche Gestalt an. Nachdenklich ging sie zum Fluss. Eine junge Frau blickt ihr aus dem Wasser entgegen, eigentlich konnte sie zufrieden sein. Das lange, rote Haar fiel ihr wie eine Flut aus Flammen über die Schultern. Ihre Augen strahlend lila, blitzten ihr verschmitzt entgegen, auch die Figur war alles andere als abstoßend. Vom täglichen Training war ihr Körper schlank, die Taille schmal, der Bauch flach und doch war an den richtigen Stellen ihre Weiblichkeit nicht zu übersehen . Die vollen roten Lippen, die früher ständig ein Lächeln zeigten, waren nun von einem leicht bitteren Zug umspielt. Sah er immer noch das Kind in ihr? War ihm entgangen das sie herangewachsen war?
Sie kniete nieder, die zierlichen Hände schöpften Wasser und zerstörten so ihr Spiegelbild. Langsam trank sie das frische, klare Nass des Flusses der ruhig an der Stadt Archosaur vorbeifloss.
Nachdem sie sich gewaschen hatte, richtete sie sich auf und schaute sich um. Es wurde Zeit das Training wieder auf zu nehmen. Sie rief nach Quietschi. Wo trieb sich der kleine Nildrache nur wieder herum? Sie entdeckte ihn in einer Herde seiner Artgenossen, nicht weit von den Stadttoren entfernt. Als er ihren Ruf vernahm eilte er zu ihr. Liebevoll streichelte sie über seine raue Haut. Sie liebte ihre Tiere über alles und sie dankten es ihr mit Treue und Gehorsam. So manches mal hatte Quietschi ihr in der letzten Zeit das Leben gerettet, denn sie war einfach zu leichtsinnig. Sie musste erst lernen allein zurecht zu kommen, ohne den großen Tiger an ihrer Seite. Es wird schon werden, sprach sie sich selbst Mut zu, schulterte ihren Rucksack und machte sich auf in die große Stadt die langsam zum Leben erwachte. Als sie die Handelsstraße erreichte nahmen ihre Gesichtszüge einen leicht gequälten Ausdruck an. Schon jetzt, in den frühen Morgenstunden, tummelten sich hier unzählige Händler die ihre Waren feilboten. Hunderte von Geräuschen und Gerüchen stürmten auf die empfindlichen Sinne der Vulperine ein. Sie atmete tief durch und wieder einmal sehnte sie sich nach den unendlichen Steppen ihrer Heimat. Manchmal, wenn sie die Augen schloss, konnte sie sich vorstellen wie es gewesen war diese Weiten zu durch streifen. Sie fühlte das Brennen der Sonne auf ihrer Haut, sah den wolkenlosen Himmel über sich, spürte das trockene Steppengras, das unter den empfindlichen Pfoten leise knisterte. Früher hatten sie dort gejagt, ihre Fähigkeiten geschult, der Tiger und sie.
Doch nun war sie schon lange nicht mehr dort gewesen. Der Einsiedler hatte ihr damals gesagt das, wenn die Wraith weiter ihre Truppen ungehindert ausbauen könnten, dann würden sie sicher die Stadt der Verlorenen zuerst angreifen. Das durfte nicht geschehen! Jocelin hatte sich damals geschworen das sie dies niemals zulassen durfte. Solange sie atmen konnte, würde sie dagegen ankämpfen, ihre Heimat verteidigen, auch wenn dies bedeutete die Heimat zu verlassen um sich den Truppen der vereinigten Völker anzuschließen und ein Leben für den Kampf zu führen. Sie war noch ein Kind gewesen, überzeugt davon die Welt retten zu können, solange sie nur zusammen hielten. Im festen Glauben daran, das Perfect World im Gleichgewicht bleiben musste, hatten sie die Heimat verlassen, sich aufgemacht in die große Stadt. Wäre sie auch mit ihm gegangen wenn sie gewusst hätte was passieren würde, das sie allein die Kämpfe bestreiten musste? Sie kannte die Antwort darauf nicht und manchmal fiel es ihr unendlich schwer nicht zurück zu gehen, sich in den Steppen verkriechen, einfach alles vergessen. Das Blutvergießen, die Gefallenen, die Verletzten und die Einsamkeit hier in der Menge der Fremden, aber sie wusste das konnte sie nicht. Es würde niemals wieder so sein wie früher und hier hatte sie eine Aufgabe der sie sich widmen konnte.
Tag für Tag übte sie sich in der Kunst der Magie, trainierte ihre Tiere und half wo sie nur konnte bis zur totalen Erschöpfung die sie des Abends übermannte und verhinderte das sie grübelnd wach lag. Natürlich gab es da die Fraktion, alle waren nett zu ihr und hilfsbereit, doch hatte sie Schwierigkeiten sich dort ein zu leben, gerade jetzt, wo auch diese Frau sich ihnen angeschlossen hatte. Sie wusste sie hatte kein Recht darauf, traurig oder gar eifersüchtig zu sein, schließlich waren sie nur Freunde gewesen und doch empfand sie Kummer wenn sie die beiden zusammen sah. Aber verlassen wollte sie die Fraktion auch nicht, als Kind hatte man ihr beigebracht das Loyalität eine der höchsten Tugenden sei und das man zurück gebe, was man erhalten habe. Noch konnte sie nichts zurück geben, denn sie stand erst am Anfang ihrer Ausbildung. Eines Tages würde der Kummer sicher vergehen, die Zeit heilt alle Wunden, so sagen die Alten.
So in ihren Gedanken versunken, streifte sie durch die Stadt. Irgendwo erzählte ein alter Mann einigen Kindern eine Sage von einem geflügeltem Tiger. Sie hielt inne und lauschte der Geschichte. Als er fertig war und die Kinder sich getrollt hatten, fragte sie den Mann nach der Herkunft dieser Sage. Er berichtete ihr, das die Älteste von Rovalia ihr dazu mehr erzählen könne. Sie gab dem Mann ein paar Münzen und bedankte sich. Die Stadt zu verlassen um Rovalia zu besuchen kam ihr gerade recht. Konnte sie doch dann den Lärm hinter sich lassen und wieder einmal die Stille genießen.
Sie rief den Phönix der sie stets treu überall hin flog und schwang sich auf seinen Rücken. Das große Tier schoss hoch in den Himmel hinauf und sie genoss den Wind der ihr durchs Haar fuhr. Hier oben war sie glücklich, hier konnte sie alles vergessen. Nur Quietschi waren diese Flüge wohl eher unheimlich, denn er drängte sich dicht an seine Herrin und stieß ein jämmerliches quietschen aus. Sie lachte und umarmte das ängstliche Tier liebevoll. Schon bald erreichten sie die Stadt der Elfen. Quietschi sprang, noch bevor der Phönix den Boden erreichte, ab. Sie schmunzelte. Als der Vogel gelandet war, sprang auch sie ab und schloss liebevoll die Arme um das große Tier. Sie entließ ihn in die Wälder bis sie ihn wieder rufen würde.
Die Älteste der Elfen zu finden war nicht schwer. Als Jocelin vor ihr stand, erblickte die Älteste den Kummer in ihren Augen. „Ihr erinnert mich an eine gequälte Seele.“ sagte sie ruhig. Jocelin senkte den Blick zu Boden und fragte nach. „Eine gequälte Seele?“ Die Älteste erzählte ihr dann folgende Legende:
Einst vor vielen Jahren, noch während des Krieges, begab es sich, das eine junge Windelfe und ein Chimär sich in Liebe fanden. Ein Kind entstand aus dieser Verbindung. Es dauerte eine Weile bis die Windelfen bemerkten, das dieses Kind anderes war als die anderen Kinder. Der Vater des Kindes war der Anführer eines Chimärenstammes, der direkt an der Grenze des Elfenreiches lag. Schon bald heirateten die beiden und eine Allianz zwischen den beiden Völkern entstand durch diese Verbindung. Leider verstarb die Mutter sehr früh, dennoch hatte der Knabe durch die Liebe des Vaters eine glückliche Kindheit. Er wuchs zu einem stattlichen jungen Mann heran, der die Gabe hatte, sich in einen geflügelten, weißen Tiger zu verwandeln. Die Herzen der jungen Damen, Chimären wie auch Windelfinen, lagen ihm zu Füßen.
Doch dann kamen die Menschen. In ihrer Selbstüberschätzung maßten sie sich an, den Tiger fangen zu wollen um ihn als Reittier zu nutzen! Er wehrte sich gegen die Menschen, doch sie waren in der Überzahl und töteten ihn. In den wirren des Krieges konnten nicht einmal seine Überreste den Rieten entsprechend beigesetzt werden.
Zutiefst berührt von dieser Legende, die ja auch ein Teil der Geschichte ihres Volkes zu sein schien, beschloss sie die Überreste zu finden und dafür Sorge zu tragen, das er seine Beisetzung erhielt. Die Älteste konnte ihr jedoch keine Auskunft über den Ort des Geschehens geben und schickte sie zu der elfischen Einsiedlerin.
Und so verbrachte Jocelin den Tag damit hin und her zu reisen, von der weißen Caldera bis hin zum Ätherklinger Meer um diese Legende zu einem guten Ende zu führen. Nach den Bestattungsriten für den geflügelten Tiger ging bereits die Sonne unter und tauchte die Hügel in dunkles Abendrot. So rot wie die Augen des Tigers. Hastig schüttelte sie den Kopf als ob sie den Gedanken damit abschüttelt könnte.
Erschöpft aber erleichtert beschloss Jocelin heute Nacht nicht mehr nach Archosaur zurück zu kehren. Sie schlug ihr behelfsmäßiges Lager am Fuße der Hügel der weißen Caldera auf. Sie versorgte ihre Tiere und in der Gestalt des Fuches bettete sie sich zur Ruhe. Die Anstrengungen des Tages hatten sie erschöpft und so fiel sie sogleich in einen tiefen Schlaf. Sie träumte auch in dieser Nacht davon, wie er zu ihr zurück kehren würde. Er würde ihr in die Augen sehen und sie in seine Arme schließen.
Noch bevor der Morgen graute erwachte sie. Sie brauchte einige Minuten bis die Nachwirkungen des Traumes nachließen und sie feststellte, das sie wie immer allein war. Mit Kummer im Herzen und Tränen in den Augen brach sie ihr Lager ab. Sie fütterte die Tiere und beschloss den heutigen Tag nicht in Archosaur zu beginnen. Sie wollte ihre Heimat besuchen, vielleicht würde sie dort Ablenkung und Trost finden.
Sie nannte dem Phönix ihr Ziel und noch ehe die Strahlen der Sonne über die Hügel krochen befand sie sich bereits auf dem Flug in ihre Heimatstadt. In Gedanken versunken betrachtete sie das Aufgehen der Morgensonne, wie sie den See von Rovalia erst in tiefes rot und dann in ein klares dunkel blau tauchte. Früher hätte ihr Herz höher geschlagen bei diesem prächtigem Farbenspiel, doch heute sah sie in den Farben nur seine Augen. Rot wenn er in der Gestalt des Tigers umher wanderte und das tiefe Blau seiner menschlichen Gestalt. Sie lehnte sich an Quietschi und versank wieder in ihrer Traumwelt, bis sie die Hitze der heimatlichen Sonne auf ihrer Haut spüren konnte.
Der Phönix setzte sie und Quietschi in der Stadt der Verlorenen ab und flog hinaus in die Steppen bis er wieder gebraucht wurde. Jocelin spürte wie die Schwere ihres Herzens nachließ. In der Gestalt des Fuches ging sie mit Quietschi auf die Jagd. Der nördliche Pass schien ihr sehr verlockend. Den Windzug, der beim laufen durch ihr Fell strich genießend, rannte sie übermütig aus der Stadt. Endlich war sie wieder zu Hause!
Doch plötzlich stockte ihr der Atem und sie blieb ruckartig stehen. Quietschi gab einen empörten Laut von sich doch sie zischte ihm nur leise zu er möge ruhig sein. War er das etwa? Weshalb sollte er hier, am nördlichen Pass, zu so früher Stunde, jagen? So leise ihre Pfoten sie trugen, schlich sie sich näher. Quietschi war eine treue Seele, aber das Schleichen beherrschte er leider nicht. So blieb sie stehen und schickte ihn zum Fluss um seine Artgenossen zu besuchen.
Dann wandte sie ihren Blick wieder dem Tiger zu der dort trainierte. Sein Fell glänzte in der Sonne und sie beobachtete das Spiel seiner Muskeln bei jedem Schlag den er mit der mächtigen Axt ausführte. Mit einem mal fühlte sie sich zurück versetzt in die Zeit, da sie ihn kennen gelernt hatte. Doch er war es nicht. Das Fell dieses Tigers war ein wenig glänzender, die Augen noch ein wenig dunkler und die Muskel noch ein wenig ausgeprägter, auch die Witterung entsprach nicht der seinen. Wäre sie keine Fuchsin gewesen in diesem Moment, so hätte sie ihn vielleicht nicht weiter beachtet, doch so sprach der kräftige Tiger die uralten Instinkte der Chimärin in ihr an und sie schlich hinter einen Baum um ihn zu beobachten.
Der junge Chimär trainierte, scheinbar ohne sie zu bemerken, noch einige Stunden. Im Schatten des Baumes lag sie da, beobachtend, abwartend, träumend. Doch dieses mal waren ihre Träume nicht beherrscht von ihm, dem großen Tiger ihrer Vergangenheit. Diesmal konnte sie sich eine andere Zukunft ausmalen. Diesmal begleitete ihre Träume nicht der Schmerz in ihrem Herzen. Als er sein Training beendet hatte, lehnte er sich an den Baum und sie fühlte wie ihr Herzschlag sich vor Nervosität beschleunigte. Seine tiefe, wohlklingende Stimme ließ sie beinahe fliehen als er zu Sprechen begann. „Hast du genug gesehen?“ Er hatte sie wohl schon vor einer Weile bemerkt. „Ich..ähm... ich genieße nur die Sonne.“ versuchte sie zu erklären. „Das scheint mir im Schatten des Baumes doch etwas schwierig.“ Sie war froh über ihre Fuchsgestalt, so konnte er wenigstens nicht die Röte sehen, die ihrer menschlichen Gestalt zweifelsohne bis zu den Haarwurzeln ins Gesicht gestiegen wäre. „Dein Training war sehr interessant. Du scheinst sehr geübt im Umgang mit der Axt.“ Sie hoffte so von ihrer ersten, dummen Aussage abzulenken. Er musterte die schlanke und doch kräftige Gestalt der Füchsin und ein amüsiertes lächeln schlich sich in seine Züge. Machte er sich über sie lustig? Sie war sich nicht sicher, beschloss aber ihm zu folgen.
Auf dem Weg zurück in die Stadt sprachen sie über Waffen und sein tägliches Training. Sie lauschte fasziniert seiner Stimme. In der Stadt angekommen, stand bereits die Mittagssonne hoch am Himmel. So beschlossen sie ein einfaches Mahl ein zu nehmen. Ihr Gespräch wandelte sich, sie sprachen über Pan Gu und die Welt. So wohl hatte sie sich schon lange nicht mehr gefühlt, es war beinahe so, als würde sie ihn schon eine Ewigkeit kennen. Als er wieder aufstand um weiter seinem Tagewerk nach zu gehen, fragte sie ob er etwas gegen Begleitung hätte. Er verneinte und so zogen sie gemeinsam durch die Steppen der Heimat.
Sie erzählte ihm von Archosaur und wie unwohl und einsam sie sich dort fühlte. Garador, so war sein Name, fragte sie weshalb, denn sicher gäbe es dort auch viele von ihrem Volke. „Oh ja, die gibt es, doch verändern sie sich in der großen Stadt. Sie legen die schweren Rüstungen ab, tragen Hemden mit Rüschen in grellen Farben und verweichlichen. Sie werden wie die Menschen.“ Ihrem Gesicht war der Unmut darüber deutlich anzusehen. Garador nickt verstehend. Auch in seiner Heimat sei es so gewesen, deshalb war er von dort fortgegangen.In dem Gesicht der Füchsin erschien ein lächeln, ein ehrliches, das ihre Augen erreichte und sie strahlen ließen. Das erste seid vielen Wochen.
Der Tag war erfüllt von Aufträgen die er im Dienste der Bewohner erfüllte und guten Gesprächen, doch auch dieser Tag neigte sich, schneller als ihr lieb war, seinem Ende entgegen und er erkundigte sich ob sie nicht nach hause müsse. Sie sah ihn erstaunt an und verneinte dies. Scheinbar hielt er sie noch für ein Kind, das man am Abend sicher in ein Zimmer stecken müsse. Er wandte ihr den Rücken zu um das Lagerfeuer zu entzünden, die Gelegenheit wahrnehmend, nahm sie ihre menschliche Gestalt an. Als er fertig war sah er sich der jungen Frau gegenüber stehend, die sie nun war. Seine bewundernden Blicke, mit denen er sie musterte, taten ihr gut. Er schlug ein Nachtlager auf und lud sie ein sich dazu zu setzen. Nach all den Wochen der Einsamkeit genoss sie diesen Abend sehr. Sie kannte ihn kaum und doch konnte sie ihm ihr Herz ausschütten, er hörte ihr zu, schien sie zu verstehen. Immer öfter erschien auf ihren Lippen ein Lächeln, der bittere Zug darum verschwand, und das Herz wurde ihr leichter. Er fragte sie nach der großen Stadt. Sie berichtete ihm von den seltsamen Reittieren dort die mit Glöckchen und Bommeln geschmückt waren. Von der Kleidung die durch Schleifchen verziert, jeden Krieger etwas lächerlich aussehen ließ. Er versuchte das Getue der Städter nach zu ahmen, stolzierte wie ein Pfau um das Lagerfeuer herum bis sie sich vor lachen den Bauch hielten. Das tat so unendlich gut! Endlich wieder gemeinsam lachen, es schien ihr als ob sie fühlen könnte, wie mit jedem Lachen ein Teil ihres verletzten Herzens heilte.
Sie erzählte ihm von dem Schwur den sie einst geleistet hatte, ihre Heimat zu verteidigen selbst wenn sie dabei sterben sollte. Der Mond stand schon hoch am Himmel da sie den Mut fand ihm sogar von ihren Träumen einen Gefährten zu finden, mit dem sie gemeinsam jagen und leben konnte, zu berichten. Er lachte sie nicht aus. Im Gegenteil, er verstand sie.
„Was hältst du vorerst von einem Freund, bis du den richtigen Gefährten gefunden hast?“ Sie sah ihn an, ihr Gesicht schien zu strahlen unter dem dunklen Himmel, der nur von dem Leuchten des Mondes erhellt wurde und sie nickte. „Ein Freund wäre wundervoll!“
Das Lagerfeuer war erloschen und sie fröstelte ein wenig in der kühlen Morgenluft. Traurig blickte sie sich in ihrem kleinem, behelfsmäßigem Lager um. Früher hatten sie immer zu zweit ihr Lager aufgeschlagen. Hatten sich lachend an die Abenteuer des vergangenen Tages erinnert oder einfach nur, im Schein des Feuers, gemeinsam den Tag schweigend ausklingen lassen. In den Morgenstunden, wenn er noch schlief, hatte sie ihn beobachtet, wie er mit entspannten Gesichtszügen dalag.
Doch seid er diese Frau kennen gelernt hatte, war sie allein.
Sie schüttelte sich, als ob sie die traurigen Gedanken damit vertreiben könne und nahm ihre menschliche Gestalt an. Nachdenklich ging sie zum Fluss. Eine junge Frau blickt ihr aus dem Wasser entgegen, eigentlich konnte sie zufrieden sein. Das lange, rote Haar fiel ihr wie eine Flut aus Flammen über die Schultern. Ihre Augen strahlend lila, blitzten ihr verschmitzt entgegen, auch die Figur war alles andere als abstoßend. Vom täglichen Training war ihr Körper schlank, die Taille schmal, der Bauch flach und doch war an den richtigen Stellen ihre Weiblichkeit nicht zu übersehen . Die vollen roten Lippen, die früher ständig ein Lächeln zeigten, waren nun von einem leicht bitteren Zug umspielt. Sah er immer noch das Kind in ihr? War ihm entgangen das sie herangewachsen war?
Sie kniete nieder, die zierlichen Hände schöpften Wasser und zerstörten so ihr Spiegelbild. Langsam trank sie das frische, klare Nass des Flusses der ruhig an der Stadt Archosaur vorbeifloss.
Nachdem sie sich gewaschen hatte, richtete sie sich auf und schaute sich um. Es wurde Zeit das Training wieder auf zu nehmen. Sie rief nach Quietschi. Wo trieb sich der kleine Nildrache nur wieder herum? Sie entdeckte ihn in einer Herde seiner Artgenossen, nicht weit von den Stadttoren entfernt. Als er ihren Ruf vernahm eilte er zu ihr. Liebevoll streichelte sie über seine raue Haut. Sie liebte ihre Tiere über alles und sie dankten es ihr mit Treue und Gehorsam. So manches mal hatte Quietschi ihr in der letzten Zeit das Leben gerettet, denn sie war einfach zu leichtsinnig. Sie musste erst lernen allein zurecht zu kommen, ohne den großen Tiger an ihrer Seite. Es wird schon werden, sprach sie sich selbst Mut zu, schulterte ihren Rucksack und machte sich auf in die große Stadt die langsam zum Leben erwachte. Als sie die Handelsstraße erreichte nahmen ihre Gesichtszüge einen leicht gequälten Ausdruck an. Schon jetzt, in den frühen Morgenstunden, tummelten sich hier unzählige Händler die ihre Waren feilboten. Hunderte von Geräuschen und Gerüchen stürmten auf die empfindlichen Sinne der Vulperine ein. Sie atmete tief durch und wieder einmal sehnte sie sich nach den unendlichen Steppen ihrer Heimat. Manchmal, wenn sie die Augen schloss, konnte sie sich vorstellen wie es gewesen war diese Weiten zu durch streifen. Sie fühlte das Brennen der Sonne auf ihrer Haut, sah den wolkenlosen Himmel über sich, spürte das trockene Steppengras, das unter den empfindlichen Pfoten leise knisterte. Früher hatten sie dort gejagt, ihre Fähigkeiten geschult, der Tiger und sie.
Doch nun war sie schon lange nicht mehr dort gewesen. Der Einsiedler hatte ihr damals gesagt das, wenn die Wraith weiter ihre Truppen ungehindert ausbauen könnten, dann würden sie sicher die Stadt der Verlorenen zuerst angreifen. Das durfte nicht geschehen! Jocelin hatte sich damals geschworen das sie dies niemals zulassen durfte. Solange sie atmen konnte, würde sie dagegen ankämpfen, ihre Heimat verteidigen, auch wenn dies bedeutete die Heimat zu verlassen um sich den Truppen der vereinigten Völker anzuschließen und ein Leben für den Kampf zu führen. Sie war noch ein Kind gewesen, überzeugt davon die Welt retten zu können, solange sie nur zusammen hielten. Im festen Glauben daran, das Perfect World im Gleichgewicht bleiben musste, hatten sie die Heimat verlassen, sich aufgemacht in die große Stadt. Wäre sie auch mit ihm gegangen wenn sie gewusst hätte was passieren würde, das sie allein die Kämpfe bestreiten musste? Sie kannte die Antwort darauf nicht und manchmal fiel es ihr unendlich schwer nicht zurück zu gehen, sich in den Steppen verkriechen, einfach alles vergessen. Das Blutvergießen, die Gefallenen, die Verletzten und die Einsamkeit hier in der Menge der Fremden, aber sie wusste das konnte sie nicht. Es würde niemals wieder so sein wie früher und hier hatte sie eine Aufgabe der sie sich widmen konnte.
Tag für Tag übte sie sich in der Kunst der Magie, trainierte ihre Tiere und half wo sie nur konnte bis zur totalen Erschöpfung die sie des Abends übermannte und verhinderte das sie grübelnd wach lag. Natürlich gab es da die Fraktion, alle waren nett zu ihr und hilfsbereit, doch hatte sie Schwierigkeiten sich dort ein zu leben, gerade jetzt, wo auch diese Frau sich ihnen angeschlossen hatte. Sie wusste sie hatte kein Recht darauf, traurig oder gar eifersüchtig zu sein, schließlich waren sie nur Freunde gewesen und doch empfand sie Kummer wenn sie die beiden zusammen sah. Aber verlassen wollte sie die Fraktion auch nicht, als Kind hatte man ihr beigebracht das Loyalität eine der höchsten Tugenden sei und das man zurück gebe, was man erhalten habe. Noch konnte sie nichts zurück geben, denn sie stand erst am Anfang ihrer Ausbildung. Eines Tages würde der Kummer sicher vergehen, die Zeit heilt alle Wunden, so sagen die Alten.
So in ihren Gedanken versunken, streifte sie durch die Stadt. Irgendwo erzählte ein alter Mann einigen Kindern eine Sage von einem geflügeltem Tiger. Sie hielt inne und lauschte der Geschichte. Als er fertig war und die Kinder sich getrollt hatten, fragte sie den Mann nach der Herkunft dieser Sage. Er berichtete ihr, das die Älteste von Rovalia ihr dazu mehr erzählen könne. Sie gab dem Mann ein paar Münzen und bedankte sich. Die Stadt zu verlassen um Rovalia zu besuchen kam ihr gerade recht. Konnte sie doch dann den Lärm hinter sich lassen und wieder einmal die Stille genießen.
Sie rief den Phönix der sie stets treu überall hin flog und schwang sich auf seinen Rücken. Das große Tier schoss hoch in den Himmel hinauf und sie genoss den Wind der ihr durchs Haar fuhr. Hier oben war sie glücklich, hier konnte sie alles vergessen. Nur Quietschi waren diese Flüge wohl eher unheimlich, denn er drängte sich dicht an seine Herrin und stieß ein jämmerliches quietschen aus. Sie lachte und umarmte das ängstliche Tier liebevoll. Schon bald erreichten sie die Stadt der Elfen. Quietschi sprang, noch bevor der Phönix den Boden erreichte, ab. Sie schmunzelte. Als der Vogel gelandet war, sprang auch sie ab und schloss liebevoll die Arme um das große Tier. Sie entließ ihn in die Wälder bis sie ihn wieder rufen würde.
Die Älteste der Elfen zu finden war nicht schwer. Als Jocelin vor ihr stand, erblickte die Älteste den Kummer in ihren Augen. „Ihr erinnert mich an eine gequälte Seele.“ sagte sie ruhig. Jocelin senkte den Blick zu Boden und fragte nach. „Eine gequälte Seele?“ Die Älteste erzählte ihr dann folgende Legende:
Einst vor vielen Jahren, noch während des Krieges, begab es sich, das eine junge Windelfe und ein Chimär sich in Liebe fanden. Ein Kind entstand aus dieser Verbindung. Es dauerte eine Weile bis die Windelfen bemerkten, das dieses Kind anderes war als die anderen Kinder. Der Vater des Kindes war der Anführer eines Chimärenstammes, der direkt an der Grenze des Elfenreiches lag. Schon bald heirateten die beiden und eine Allianz zwischen den beiden Völkern entstand durch diese Verbindung. Leider verstarb die Mutter sehr früh, dennoch hatte der Knabe durch die Liebe des Vaters eine glückliche Kindheit. Er wuchs zu einem stattlichen jungen Mann heran, der die Gabe hatte, sich in einen geflügelten, weißen Tiger zu verwandeln. Die Herzen der jungen Damen, Chimären wie auch Windelfinen, lagen ihm zu Füßen.
Doch dann kamen die Menschen. In ihrer Selbstüberschätzung maßten sie sich an, den Tiger fangen zu wollen um ihn als Reittier zu nutzen! Er wehrte sich gegen die Menschen, doch sie waren in der Überzahl und töteten ihn. In den wirren des Krieges konnten nicht einmal seine Überreste den Rieten entsprechend beigesetzt werden.
Zutiefst berührt von dieser Legende, die ja auch ein Teil der Geschichte ihres Volkes zu sein schien, beschloss sie die Überreste zu finden und dafür Sorge zu tragen, das er seine Beisetzung erhielt. Die Älteste konnte ihr jedoch keine Auskunft über den Ort des Geschehens geben und schickte sie zu der elfischen Einsiedlerin.
Und so verbrachte Jocelin den Tag damit hin und her zu reisen, von der weißen Caldera bis hin zum Ätherklinger Meer um diese Legende zu einem guten Ende zu führen. Nach den Bestattungsriten für den geflügelten Tiger ging bereits die Sonne unter und tauchte die Hügel in dunkles Abendrot. So rot wie die Augen des Tigers. Hastig schüttelte sie den Kopf als ob sie den Gedanken damit abschüttelt könnte.
Erschöpft aber erleichtert beschloss Jocelin heute Nacht nicht mehr nach Archosaur zurück zu kehren. Sie schlug ihr behelfsmäßiges Lager am Fuße der Hügel der weißen Caldera auf. Sie versorgte ihre Tiere und in der Gestalt des Fuches bettete sie sich zur Ruhe. Die Anstrengungen des Tages hatten sie erschöpft und so fiel sie sogleich in einen tiefen Schlaf. Sie träumte auch in dieser Nacht davon, wie er zu ihr zurück kehren würde. Er würde ihr in die Augen sehen und sie in seine Arme schließen.
Noch bevor der Morgen graute erwachte sie. Sie brauchte einige Minuten bis die Nachwirkungen des Traumes nachließen und sie feststellte, das sie wie immer allein war. Mit Kummer im Herzen und Tränen in den Augen brach sie ihr Lager ab. Sie fütterte die Tiere und beschloss den heutigen Tag nicht in Archosaur zu beginnen. Sie wollte ihre Heimat besuchen, vielleicht würde sie dort Ablenkung und Trost finden.
Sie nannte dem Phönix ihr Ziel und noch ehe die Strahlen der Sonne über die Hügel krochen befand sie sich bereits auf dem Flug in ihre Heimatstadt. In Gedanken versunken betrachtete sie das Aufgehen der Morgensonne, wie sie den See von Rovalia erst in tiefes rot und dann in ein klares dunkel blau tauchte. Früher hätte ihr Herz höher geschlagen bei diesem prächtigem Farbenspiel, doch heute sah sie in den Farben nur seine Augen. Rot wenn er in der Gestalt des Tigers umher wanderte und das tiefe Blau seiner menschlichen Gestalt. Sie lehnte sich an Quietschi und versank wieder in ihrer Traumwelt, bis sie die Hitze der heimatlichen Sonne auf ihrer Haut spüren konnte.
Der Phönix setzte sie und Quietschi in der Stadt der Verlorenen ab und flog hinaus in die Steppen bis er wieder gebraucht wurde. Jocelin spürte wie die Schwere ihres Herzens nachließ. In der Gestalt des Fuches ging sie mit Quietschi auf die Jagd. Der nördliche Pass schien ihr sehr verlockend. Den Windzug, der beim laufen durch ihr Fell strich genießend, rannte sie übermütig aus der Stadt. Endlich war sie wieder zu Hause!
Doch plötzlich stockte ihr der Atem und sie blieb ruckartig stehen. Quietschi gab einen empörten Laut von sich doch sie zischte ihm nur leise zu er möge ruhig sein. War er das etwa? Weshalb sollte er hier, am nördlichen Pass, zu so früher Stunde, jagen? So leise ihre Pfoten sie trugen, schlich sie sich näher. Quietschi war eine treue Seele, aber das Schleichen beherrschte er leider nicht. So blieb sie stehen und schickte ihn zum Fluss um seine Artgenossen zu besuchen.
Dann wandte sie ihren Blick wieder dem Tiger zu der dort trainierte. Sein Fell glänzte in der Sonne und sie beobachtete das Spiel seiner Muskeln bei jedem Schlag den er mit der mächtigen Axt ausführte. Mit einem mal fühlte sie sich zurück versetzt in die Zeit, da sie ihn kennen gelernt hatte. Doch er war es nicht. Das Fell dieses Tigers war ein wenig glänzender, die Augen noch ein wenig dunkler und die Muskel noch ein wenig ausgeprägter, auch die Witterung entsprach nicht der seinen. Wäre sie keine Fuchsin gewesen in diesem Moment, so hätte sie ihn vielleicht nicht weiter beachtet, doch so sprach der kräftige Tiger die uralten Instinkte der Chimärin in ihr an und sie schlich hinter einen Baum um ihn zu beobachten.
Der junge Chimär trainierte, scheinbar ohne sie zu bemerken, noch einige Stunden. Im Schatten des Baumes lag sie da, beobachtend, abwartend, träumend. Doch dieses mal waren ihre Träume nicht beherrscht von ihm, dem großen Tiger ihrer Vergangenheit. Diesmal konnte sie sich eine andere Zukunft ausmalen. Diesmal begleitete ihre Träume nicht der Schmerz in ihrem Herzen. Als er sein Training beendet hatte, lehnte er sich an den Baum und sie fühlte wie ihr Herzschlag sich vor Nervosität beschleunigte. Seine tiefe, wohlklingende Stimme ließ sie beinahe fliehen als er zu Sprechen begann. „Hast du genug gesehen?“ Er hatte sie wohl schon vor einer Weile bemerkt. „Ich..ähm... ich genieße nur die Sonne.“ versuchte sie zu erklären. „Das scheint mir im Schatten des Baumes doch etwas schwierig.“ Sie war froh über ihre Fuchsgestalt, so konnte er wenigstens nicht die Röte sehen, die ihrer menschlichen Gestalt zweifelsohne bis zu den Haarwurzeln ins Gesicht gestiegen wäre. „Dein Training war sehr interessant. Du scheinst sehr geübt im Umgang mit der Axt.“ Sie hoffte so von ihrer ersten, dummen Aussage abzulenken. Er musterte die schlanke und doch kräftige Gestalt der Füchsin und ein amüsiertes lächeln schlich sich in seine Züge. Machte er sich über sie lustig? Sie war sich nicht sicher, beschloss aber ihm zu folgen.
Auf dem Weg zurück in die Stadt sprachen sie über Waffen und sein tägliches Training. Sie lauschte fasziniert seiner Stimme. In der Stadt angekommen, stand bereits die Mittagssonne hoch am Himmel. So beschlossen sie ein einfaches Mahl ein zu nehmen. Ihr Gespräch wandelte sich, sie sprachen über Pan Gu und die Welt. So wohl hatte sie sich schon lange nicht mehr gefühlt, es war beinahe so, als würde sie ihn schon eine Ewigkeit kennen. Als er wieder aufstand um weiter seinem Tagewerk nach zu gehen, fragte sie ob er etwas gegen Begleitung hätte. Er verneinte und so zogen sie gemeinsam durch die Steppen der Heimat.
Sie erzählte ihm von Archosaur und wie unwohl und einsam sie sich dort fühlte. Garador, so war sein Name, fragte sie weshalb, denn sicher gäbe es dort auch viele von ihrem Volke. „Oh ja, die gibt es, doch verändern sie sich in der großen Stadt. Sie legen die schweren Rüstungen ab, tragen Hemden mit Rüschen in grellen Farben und verweichlichen. Sie werden wie die Menschen.“ Ihrem Gesicht war der Unmut darüber deutlich anzusehen. Garador nickt verstehend. Auch in seiner Heimat sei es so gewesen, deshalb war er von dort fortgegangen.In dem Gesicht der Füchsin erschien ein lächeln, ein ehrliches, das ihre Augen erreichte und sie strahlen ließen. Das erste seid vielen Wochen.
Der Tag war erfüllt von Aufträgen die er im Dienste der Bewohner erfüllte und guten Gesprächen, doch auch dieser Tag neigte sich, schneller als ihr lieb war, seinem Ende entgegen und er erkundigte sich ob sie nicht nach hause müsse. Sie sah ihn erstaunt an und verneinte dies. Scheinbar hielt er sie noch für ein Kind, das man am Abend sicher in ein Zimmer stecken müsse. Er wandte ihr den Rücken zu um das Lagerfeuer zu entzünden, die Gelegenheit wahrnehmend, nahm sie ihre menschliche Gestalt an. Als er fertig war sah er sich der jungen Frau gegenüber stehend, die sie nun war. Seine bewundernden Blicke, mit denen er sie musterte, taten ihr gut. Er schlug ein Nachtlager auf und lud sie ein sich dazu zu setzen. Nach all den Wochen der Einsamkeit genoss sie diesen Abend sehr. Sie kannte ihn kaum und doch konnte sie ihm ihr Herz ausschütten, er hörte ihr zu, schien sie zu verstehen. Immer öfter erschien auf ihren Lippen ein Lächeln, der bittere Zug darum verschwand, und das Herz wurde ihr leichter. Er fragte sie nach der großen Stadt. Sie berichtete ihm von den seltsamen Reittieren dort die mit Glöckchen und Bommeln geschmückt waren. Von der Kleidung die durch Schleifchen verziert, jeden Krieger etwas lächerlich aussehen ließ. Er versuchte das Getue der Städter nach zu ahmen, stolzierte wie ein Pfau um das Lagerfeuer herum bis sie sich vor lachen den Bauch hielten. Das tat so unendlich gut! Endlich wieder gemeinsam lachen, es schien ihr als ob sie fühlen könnte, wie mit jedem Lachen ein Teil ihres verletzten Herzens heilte.
Sie erzählte ihm von dem Schwur den sie einst geleistet hatte, ihre Heimat zu verteidigen selbst wenn sie dabei sterben sollte. Der Mond stand schon hoch am Himmel da sie den Mut fand ihm sogar von ihren Träumen einen Gefährten zu finden, mit dem sie gemeinsam jagen und leben konnte, zu berichten. Er lachte sie nicht aus. Im Gegenteil, er verstand sie.
„Was hältst du vorerst von einem Freund, bis du den richtigen Gefährten gefunden hast?“ Sie sah ihn an, ihr Gesicht schien zu strahlen unter dem dunklen Himmel, der nur von dem Leuchten des Mondes erhellt wurde und sie nickte. „Ein Freund wäre wundervoll!“
Post edited by Jocelin - Momaganon on
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Kommentare
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Hi Jocelin,
eine wirklich schön geschriebene Geschichte, wie ich finde. Hab hier bisher alle Geschichten gelesen und muss (mit etwas Neid) zugeben, dass du definitiv zu meinen Top 3 gehörst. Ich finde deine Art zu schreiben sehr ansprechend und auch deine Fehlerquote ist weit geringer als der Durchschnitt, von dem was ich hier so lese.^^#
Es gibt natürlich noch weitere, die recht gut schreiben, aber das sag ich hier nicht weiter. Will mir ja nicht mit meiner Meinung die eigenen Chancen verbauen.^^
Vielleicht kann man sich ja mal nen bissel austasuchen.
MfG
Zwerg Li0 -
*errötet über das Lob bis an die Haarwurzeln*
Vielen lieben Dank! Ich würde mich über einen Austausch riesig freuen.
MfG
Joci0 -
^^ Nicht doch, nciht gleich erröten, wegen eines bescheidenen Lobes.^^
Schön das dir die Idee des Gedankenaustausches gefällt. Werd mich demnächst mal genauer mit deiner Geschichte beschäftigen und dir dann gern noch Anregungen geben, wenn mir etwas einfällt.;)
MfG
Zwerg Li0 -
Schöne Geschichte,aber leider NICHT von dir ! Zu 100 % schön kopiert,denn diese Geschichte ist ursprünglich von der Autorin Tanja Pfau (Sephrenia),und diese Geschichte wurde von ihr eigenhändig am 28.08.2012 im Storyparadies veröffentlicht.Ich kenne sie persönlich,da ich im Storyparadies selbst am schreiben bin. Ps. Ich finde es sehr beschämenswert,wenn man sich mit fremden Federn schmückt !
Geschichte: Jocelin :: Storyparadies.de <<>> Hier von der richtigen Autorin !0 -
meinevuadda schrieb: »Schöne Geschichte,aber leider NICHT von dir ! Zu 100 % schön kopiert,denn diese Geschichte ist ursprünglich von der Autorin Tanja Pfau (Sephrenia),und diese Geschichte wurde von ihr eigenhändig am 28.08.2012 im Storyparadies veröffentlicht.Ich kenne sie persönlich,da ich im Storyparadies selbst am schreiben bin. Ps. Ich finde es sehr beschämenswert,wenn man sich mit fremden Federn schmückt !
Geschichte: Jocelin :: Storyparadies.de <<>> Hier von der richtigen Autorin !
lol,...nennt man das nicht "ein Plagiat"? oder, Verletzung der Lizenzrechte! oder, Diebstahl von geistigen Eigentum!
Aber die großen Politiker machen es uns ja vor. Das mit dem fremden Feder...usw!
P.S.: ich stimme dir aber zu!0 -
Ja man nennt es '' Diebstahl geistigen Eigentum's '',ich sage dazu nur
es ist sehr Beschämenswert !0