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Einsendeschluss: 17.10.2012
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Hier meine Charaktergeschichte zu "Teagan Gorstag", einem jungen menschlichen Kämpfer aus Tiefwasser, der nach Niewinter zog.
"Ein Mann in schwarz-grün, goldenem Kettenhemd betritt den Raum, an seiner rechten Seite ein Knüppel, an der linken Seite ein Horn und ein Kurzschwert. Den Helm in Händen, den Blick voller Freude und Hoffnung betritt er das kleine Zimmer, aus dem nun nicht mehr weiter als Ruhe zu vernehmen ist. Vor wenigen Momenten war dies anders. Schmerzensschreie gingen Stund um Stund von sich, doch dann Ruhe und das Geschrei eines Neugeborenen."
Als ältester Sohn der Familie Gorstag wurde Taegan geboren, doch er sollte nicht der einzige sein. Nach ihm wurden noch drei Töchter und ein weiterer Sohn geboren. Sein Vater Segori, ein einfacher Mann, von noch einfacherer Herkunft, der es geschafft hat sich im Dienst der Stadtwache hochzudienen, und es bis zum Patroullienführer gebracht hatte, war ein Mann der seine Familie über alles liebte und für sie schuftete und tat was in seiner Macht lag um diese Familie zu schützen und zu ernähren. Doch es reichte einfach nicht. Mehr Sold konnte er nicht herausschlagen, so musste Taegan, als er alt genug war, und sein Vater empfand es, dass er mit 8 Jahren alt genug war, ebenfalls Gold und Nahrung für seine Geschwister und die Familie zu besorgen. Dies war die erste Entscheidung die Taegan in jungen Jahren treffen musste. Er war ein geschickter, und ebenfalls körperlich gut gefestigter Junge, für seine acht Jahre. Es wäre ihm ein leichtes gewesen in Tiefwasser's Strassen Gold damit zu verdienen, dass er armen Passanten das Gold aus der Tasche stehle, aber das war nicht nach seiner Vorstellung. Er wollte seiner Familie keine Pein bereiten, und seinem Vater keine Scham, das sein Sohn, der Sohn einer Stadtwache, ein einfacher Taschendieb war. So blieb ihm nicht fiel.
Er stolperte wie durch Zufall in eine heruntergekommene Kneipe, um sich umzusehen ob jemand dort einen Knappen, Träger oder ähnliches gebrauche könne. Doch was sich ihm dort bot war um vieles beeindruckender!
Er geriet in den ersten Arenakampf, den er in seinem Leben gesehen hatte und es beeindruckte ihn. Überall schrieen die Leute, feuerten die Kontrahenten an, die wiederum in einem in den Boden eingelassenen Sandring kämpfen, und von Käfiggittern umringt waren. Der eine Mann, groß wie ein Bär, mit einer Axt, der andere etwas kleiner, drahtiger, und deutlich wendiger, mit einem Schwert und einem Dolch. Nach einigen Momenten des gegenseitigen Abtastens gingen sie aufeinander los, und es dauerte nur wenige Momente als der große Mann, mit dem Dolch in der Brust auf dem Rücken lag. Dies waren Taegan’s erste Erfahrungen mit dem Tod und Blut. Alle jubelten, und warfen ihre Bierkrüge umher. Da war es um den Jungen geschehen. Er wollte so sein wie der Mann mit dem Langschwert und dem Dolch, er wollte in der Arena kämpfen.
Er blieb noch eine Weile, versteckt unter dem Tisch, bis sich die Aufregung legte, und beobachtete den Mann weiterhin. Währenddess wurde die Leiche des anderen Mannes rausgeschliffen, und der Sieger des Kampfes ging zum Wirt und wurde mit einem großen Sack Gold entlohnt. Unter einem erstaunten „Whoaaaa…“ glänzten die Augen des Jungen, doch nicht nur er war erstaunt. In just diesem Moment schauten der Wirt und der Sieges zu dem kleinen Jungen, und runzelten die Stirn.
Taegan hatte versucht zu fliehen, doch der Mann, der als Sieger aus dem Kampf hervorgegangen war, war einfach zu schnell gewesen und hatte ihn schnell am Schlafittchen gepackt. Er wurde zum Wirt gebracht, der aufgebracht fragte, was dieser Wicht in seinem Lokal treibe. Und unter stottern und zittern brachte Taegan nur hervor das er Arbeit suche, eventuell als Bedienung. Der Wirt und der Arenakämpfer lachten und nach einigen erheiterten Momenten sagte der Wirt, dass er lediglich eine Küchenhilfe brauchen könne, und ob Taegan schälen, putzen und spülen könne für drei Kupferling die Woche. Der darauf nur nickte und so an seine erste Anstellung kam, in einer heruntergekommenen Kneipe mit Namen „zum polierten Bierkrug“.
Er arbeitete einige Jahre dort und die Familie kam mehr schlecht als recht über die Runden, aber sie waren eine ehrliche und stolze Familie. Taegan wuchs zu einem stattlichen jungen Mann von knappen 14 Jahren heran und langsam übernahm er auch andere Dienste, wie das reinigen des Schankraumes, das säubern der Arena und der Waffen. Er ging immer später heim um heimlich mit den Waffen zu üben die dort herumlagen und auf die er acht geben sollte. Und es kam was kommen musste. Der Wirt erwischte ihn eines Abends wie er auf eine Übungspuppe eindrosch, mit zwei Langschwertern, immer im Wechsel, und der Wirt war erstaunt den Jungen so kämpfen zu sehen. Er hatte sichtlich einiges gelernt und konnte recht gut mit den beiden Waffen umgehen. Es war Zeit den jungen Taegan weiter zu nutzen und aus ihm mehr und mehr Profit zu schlagen.
Der Wirt sprach den Jungen erbost an und erschreckte ihn so sehr, dass dieser dachte er würde seine Arbeit verlieren. Der Wirt ließ ihn in dem Glauben und schlug ihm vor, dass er bleiben könne, wenn er in der Arena kämpfen würde. Der Junge war erfreut und in Angst versetzt zugleich, konnte nichts als schlucken und nicken.
So kam es zu seinem ersten Kampf...
Von seinem Vater mit einer alten Lederrüstung ausgestattet, die beiden Langschwerter aufs feinste poliert und geschliffen trat Taegan die letzten Stufen hinab in den Arenaring. Er wusste nicht was ihn erwartete, doch seine Vorfreude und seine pure Angst wechselten sich ab, und so geriet er in ein Wechselbad der Gefühle. Er blieb kurz vor dem Eingang stehen und stieß ein schnelles Stossgebet an Tempus aus, so wie er es sich bei den anderen Kämpfern abgeschaut hatte, dann betrat er den Ring. Sein Gegner war ein Zwerg von kleinerem Wuchs als gewöhnlich, der Bart recht kurz, als sei er abgeschnitten worden, die schwere Rüstung ohne jedes Emblem. Die Axt blutig in der rechten stürmte der Zwerg auf ihn zu, getrieben von Wut, Hass und Verzweiflung, doch die Attacke war offensichtlich, und genau das richtige um einen Neuling, dem Angst und Bange war, Selbstbewusstsein zu geben.
Taegan parierte die Attacke mit gekreuzten Langschwertern von oben, und lies sie dann parallel nach links sausen, das obere Schwert die Axt ablenkend, während das untere Schwert in den Schwertarm fuhr und der Zwerg schrie unter Schmerzen auf. Der Zwerg fiel auf die Knie und lies die Axt zu Boden fallen. Taegan trat geistesgegenwärtig gegen sie und beförderte sie unweit an den Seitenrand des Rings, außer Reichweite des Zwerges, der auf Knien vor ihm saß. Die Menge brüllte und verlangte nach dem Tod des Zwergen, und Taegan schaute sich um, eingeschüchtert von den Rufen, und überwältigt von seiner Leistung als Kämpfer. Doch dieser unaufmerksame Moment sollte ihn einen schmerzlichen Hieb in den Unterleib kosten, und wie aus Reflex schoss ein Langschwert von rechts seitlich herüber und durchtrennte mehr durch Zufall die Kehle des Mannes, der auf der Stelle tot war. Erneut brüllte die Menge. Wäre er nicht so aufgebauscht worden von der Menge, die seinen Sieg umjubelte, er hätte sich übergeben müssen, denn er stand im Blut des Zwergen, der vor ihm lag, mit dem Gesicht nach unten und der metallische Geruch von Blut und Stahl mischten sich. Er war der Sieger, er hatte den Zwerg zu fall gebracht und er hatte all dies allein zustande gebracht. Es war ein erhebendes Gefühl und er war sich in diesem Moment sicher, dass er genau dies immer tun wollte.
Es sollten viele weitere Kämpfe folgen aus denen er als Sieger hervortrat, wenn auch nicht immer unverletzt, so doch immer ohne schwerwiegende oder dauerhafte Blessuren, bis auf die eine oder andere Narbe. Aber es sollte etwas geschehen das sein Leben einschneidend verändern sollte.
An einem Abend in der Taverne, die er nun leitete, weil der alte Wirt sich eine Ruhepause bei einem Bier genehmigte, traten ein edel gekleideter Mann herein, der in Begleitung einer wunderschönen jungen Frau war. Das Paar schritt zielstrebig auf den Tresen zu, er als erstes, sie folgte ihm, mit Blick gen Boden gerichtet. Der Mann, sichtlich ein Händler oder gar Edelmann, schritt direkt auf Taegan zu und meinte mit ruhiger, aber fester Stimme etwas davon das er ihn ideal für weitere Kämpfe ausrüsten könne, ihn das aber einen festen Anteil seines Gewinns kosten würde. Dieses Gespräch ging den ganzen Abend weiter, und später nahmen sie sich einen Tisch und ein Bier und setzten sich gemeinsam, um weiter zu plauschen. Angespornt von dem Angebot des älteren Mannes, und den scheuen Blicken der jungen Dame, die er ebenfalls hin und wieder ansah um einen Blick ihrer Augen zu erhaschen, ließ Taegan sich darauf ein. Ein Zehntel seiner Gewinneinnahmen würden an Thokis Gorender gehen, wie der Mann sich vorstellte.
An einigen darauf folgenden Tagen tauchte immer wieder die junge Dame in Begleitung einiger Wachen auf, die scheinbar als Leibwächter angeheuert waren. Sie überreichte ihm die beiden für ihn angefertigten Schwerter, sowie einen Kettenpanzer, und einige Kleinigkeiten, wie etwas einen Schleifstein und ähnliches, und zudem noch einen gesiegelten Brief, der an ihn adressiert war. Er lächelte die junge Dame, die sich als die Tochter von Thokis Gorender vorstellte, Zaadi, ein unvergesslicher Name. Er musste ihr gestehen, dass er nicht lesen und nicht schreiben könne, was sie überraschte. Sie nahm den Brief wieder an sich und meinte mit einem lächeln, das sie das nötige veranlassen würde um diesen Missstand aus der Welt zu schaffen.
Wieder einige Tage später wurde Taegan von den Leibwächtern abgeholt, und in das Anwesen der Familie Gorender gebracht und dort drinnen in die Gemächer von Zaadi. Die, wie sie ihm erklärte, die Lehrstunden der Schreib- und Lesekunst mit ihm selbst übernahm. Es folgten einige Stunden des Lernens und Lehrens, während er seiner normalen Arbeit in der Taverne immer weniger nachging, sondern die restliche Zeit mit trainieren verbrachte, und einige Siege in eindrucksvoller Manier darbot.
Er war nun 16 Jahre alt, hatte es zu einem erstaunlich guten Kämpfer mit beachtlichen Fähigkeiten gebracht, und auch des Lesens und Schreibens wurde er mächtig. An einem Abend der vermutlich seine letzte Lehrstunde bei Zaadi war, gab sie ihm einen Brief, erneut einen versiegelten, und es war derselbe wie damals. Er entsiegelte ihn und las gespannt darin. Er war von seinen Gefühlen überwältigt, denn es war ein Liebesbrief von Zaadi... an ihn!! Niemals hatte er sich träumen lassen, dass sie diese Gefühle für ihn hegte. Er war überglücklich und was hätte der letzte Abend zu zweit seien sollen, wurde ein denkwürdiger Abend, der erst am späten Morgen endete, nach einer langen Liebesnacht.
Sie begannen sich danach mehr oder weniger heimlich zu treffen. Sie erfand oftmals Gründe um ihn in der Taverne zu sehen, und er wiederum versuchte sie so oft er konnte sie zufällig zu treffen, natürlich nach Absprache per Brief. Diese Liebesgeschichte sollte jedoch kein gutes Ende finden. Nach einigen Monaten hörten langsam aber sicher die Treffen auf. Taegan erhielt einen Brief von ihr das sie schwanger sei. Alle möglichen Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Auch solche von Familie und Ehrlichkeit, und das man sich nun zu einander bekennen sollte öffentlich vor ihren und seinen Eltern. Doch es waren naive Hoffnungen.
Sein Vater schloss sie ein, ehe sie sich ein weiteres Mal sehen konnten, denn er wusste nicht wer der Vater war. Und so rückte die Zeit der Geburt näher, aber Taegan wollte es sich nicht nehmen lassen und bei ihr sein, wollte bei der Geburt seines Kindes sein. Er schaffte es irgendwie in das Anwesen und sogar bis zu ihren Gemächern. Doch als er die Tür öffnete wartete ihr Vater schon auf ihn, und zwei Wachen packten ihn von hinten und zogen ihn in das Zimmer.
Der Vater stand unter Tränen dort, am Bett seiner Tochter, das neugeborene Kind in den Händen einer anderen, jungen Frau, das Bett voller Blut, und Zaadi mit offenen Augen und offenem Mund. Ein schmerzverzerrtes Gesicht, doch keine Regung ihrem so wunderschönen Gesicht. Der Vater schrie ihn an, dass der Tod seiner Tochter Taegan’s Schuld war, und ein Zeichen Beshaba's sei. Zaadi war tot… gestorben bei der Geburt seines Sohnes…Zular, wie er ihn später nennen würde, für sich.
In Ketten gelegt schlug Thokis auf Taegan ein, der für den Vater der Mörder seiner Tochter war. Und nach unzähligen Stunden der Folter waren seine letzten Worte jene, die ihm die Wahl lassen sollten, zwischen dem Wohl seiner Familie und dem Ruhm als Arenakämpfer. Würde er in Tiefwasser bleiben, so würde Thokis dafür sorgen das sein Vater arbeitslos würde, was die ganze Familie in den Untergang treiben würde. Er hatte also keine Wahl, und so machte er sich mit nur den beiden Schwertern, und dem Liebesbrief von Zaadi in der Tasche auf den Weg aus Tiefwasser.
Später heuerte er in einem Händlerwagen an, der ihn ein Stück nach Norden begleiten würde."0 -
„Wie kann eine junge Frau wie ihr nur so viel Leid und Trauer in einem Lied ausdrücken?“
„Wenn ich Traurigkeit oder Grausamkeit in einem meiner Lieder zum Ausdruck bringen will, denke ich einfach an meine Kindheit.“
Eileena zu einem ihrer Zuhörer Im Jahr des Schwertes (1365 DR)
Eileenas früheste Kindheitserinnerungen drehen sich immer um Ein und das Selbe: Sie wurde verspottet, beschimpft, zu unrecht beschuldigt. Von den anderen Kindern, von den Erwachsenen, von den Alten. In ihrem Heimatdorf gab es niemanden an den sie sich hätte wenden können, niemandem dem sie wirklich vertraute. Natürlich waren einige schlimmer, andere weniger - wie ihre Stiefmutter zum Beispiel - aber ging es darum sich zwischen ihr und einem anderen Menschen, einer anderen Meinung, einer anderen Behauptung zu entscheiden, brauchte sie das Ergebnis gar nicht erst abzuwarten. Zumindest das war eine feste Konstante in ihrem jungen Leben.
Und all das nur weil alle sagten sie sei anders, obwohl sie sich doch gar nicht anders fühlte. Ja, sie hatte Ohren, die nicht rund sondern leicht spitz zuliefen und sie hatte einen ganz leicht bronzefarbenen Hautton - zumindest verglichen mit den anderen im Dorf - aber machte sie das wirklich "anders"? Sie hasste das Kopftuch, dass ihre Stiefmutter sie zwang deswegen zu tragen, das aber nur ihre Ohren, nicht aber ihr leuchtend goldrotes Haar, ihre etwas zu dunkle Haut oder ihre intensiven grünen Augen mit den kleinen goldenen Punkten darin verbergen konnte.
Im Grunde war ihr Dorf gar nicht übel, verglichen mit vielen anderen Nestern in der näheren und weiteren Umgebung. Es lag an einem Nebenflüsschen des Dessarin, etwas abseits der großen Handelsroute von Tiefwasser nach Mirabar, doch nah genug, dass so manche Handelskarawane den Abstecher auf sich nahm und hier ihr Lager für die Nacht aufschlug. Die große Stadt war für einen guten Reiter etwa eine Tagesreise entfernt, Karawanen waren meist doppelt so lange unterwegs. Es gab sogar eine kleine Schule im Dorf, die von der einzigen "feinen Lady" die sich hier niedergelassen hatte betrieben wurde. Viel war nicht bekannt über Lady Coralina, außer dass sie aus Tiefwasser stammte und über genügend Münzen zu verfügen schien um ein angenehmes Leben führen zu können. Warum sie das Leben in dem Dorf, das ansonsten nur aus einer handvoll Handwerker, einer Taverne, einer Reihe von Bauern, zwei Fischern, einem winzigen Schrein Chauntea's und eben ihrer Schule bestand vorzog, vermochte niemand mit Sicherheit zu sagen.
Diese Schule, und dass Lady Coralina darauf bestand, dass wirklich jedes Kind des Ortes dort einige Jahre lang unterrichtet wurde - was eine absolute Besonderheit war - war Eileenas großes Glück. Wenn sie ihre Arbeit im Haus und im Kräutergarten ihrer Stiefeltern erledigt hatte, verbrachte sie auch außerhalb des Unterrichts jede freie Minute in dem Schulgebäude - das im Grunde aus einer umgebauten Scheune mit grob zusammen gezimmerten Tischen und Bänken sowie einigen Bücherregalen bestand. Hier lies man sie zumindest in Ruhe und die Lady schien sich sogar darüber zu freuen, wenn sie sich hier stundenlang in Geschichtsbücher und einfache Landkarten vergrub.
Lady Coralina bekam regelmäßig zwei bis dreimal im Jahr Besuch von Verwandten aus Tiefwasser, besonders häufig, war dies ein gutaussehender und fein gekleideter Mann in schwer zu schätzendem Alter, der dann hin und wieder sogar einen Abend in der örtlichen Taverne verbrachte und dort die Gäste mit Geschichten und manchmal sogar Musik unterhielt. Das ganze Dorf hing ihm gebannt an den Lippen, was ihn überaus zu amüsieren schien. Er erzählte von Dingen und spielte Melodien, die Eileena noch nie zuvor gehört hatte und ihr größter Wunsch wurde es, diese fremden Orte zu sehen und die Melodien spielen zu können. So kam es, dass sie sich mit einer Anleitung, die sie in einem Schulbuch gefunden hatte und dem Werkzeug ihres Vaters - was ihr eigentlich streng verboten war - eine erste, einfache Flöte bastelte, der sie nach monatelangem üben auch endlich so etwas wie eine kleine Melodie entlockte.
Auch an diesem Tag hielt Eileena sich in der Schule auf und übte auf ihrer Flöte, als die Lady zusammen mit ihrem Besuch das Gebäude betrat. Erschrocken wollte sie das Weite suchen, doch hielt Coralina das Mädchen zurück und stellte ihr den Mann als Danilo Thann aus Tiefwasser vor. Diesen wiederum schien das Flötenspiel der jungen Halbelfe zumindest zu amüsieren und er reichte ihr eine Laute mit der Aufforderung ihre Melodie doch darauf zu versuchen.
Eine Laute! Eileena hatte ein solches Instrument noch nie zuvor berührt geschweige denn in den Händen gehalten. Die leichte Panik in ihrem Gesicht brachte den Fremden zum lachen und geduldig zeigte er ihr den einen oder andern Griff. Und so fiel es Eileena bereits nach kurzer Zeit leichter der Laute die richtigen Töne zu entlocken, als ihrer primitiven Flöte.
Als Lady Coralina und ihr Verwandter sich nach einer Weile verabschiedeten bestand dieser darauf, dass Eileena die Laute behalten sollte. Und auch wenn die kleine Halbelfe das Gefühl nicht los wurde, dass dieses Treffen kein Zufall gewesen war, so war doch noch niemals in ihrem jungen Leben ein Mensch so gut zu ihr gewesen. Verwirrt aber überglücklich lief sie nach hause und dieser Tag sollte ihrem gesamten Leben eine neue Richtung geben - wenn auch zunächst nicht zum Besseren.
In den kommenden Monaten übte Eileena wie besessen auf ihrem neuen Instrument, sie hatte das Gefühl, dies dem Verwandten der Lady schuldig zu sein. Und es gab sogar den ein oder anderen im Dorf, der ihrer Musik ganz gerne lauschte, wenn auch niemand das offen zugegeben hätte. Doch mit dem Spiel auf der Laute regte sich noch etwas anderes in dem jungen Mädchen. Nicht nur, dass es ihr manchmal gelang, mit ihrem Spiel eine ganz bestimmte, von ihr gewollte Reaktion bei ihren Zuhörern hervorzurufen, sie fühlte etwas in ihrem Blut, in ihrem Wesen, das da vorher nicht gewesen war.
Ihr passierten unerklärliche Dinge. Gemeinsam mit ihrem Stiefbruder hatte sie beim Holzsammeln zu lange getrödelt und es war dunkel geworden, lange bevor sie ihr Dorf erreichten. Doch noch während sie sich nichts sehnlichster wünschte, erschien urplötzlich ein kleines Licht über Eileenas Kopf, das die Umgebung weit genug erhellte, um einen sicheren Weg nachhause zu finden. Eileena wusste, dass sie dieses Licht verursacht hatte, sie wusste sogar wie sie es gemacht hatte, sie wusste nur nicht warum sie das konnte - oder warum ihr Bruder es nicht konnte.
Wenige Wochen später verletzte sich eines der Kinder des Schmieds beim Spielen am Fluss. Es war keine schlimme Verletzung, doch sie waren weit vom Dorf entfernt und es wäre sehr schmerzhaft gewesen mit dieser Verletzung so weit zu laufen. Ohne viel nachzudenken "behandelte" Eileena das andere Mädchen, indem sie die Worte sprach, von denen sie sehen konnte, dass sie helfen würden.
Im Herbst dann, als die Banditenüberfälle auf das Dorf wie jedes Jahr um diese Jahreszeit häufiger wurden, gelang es ihr einen der Räuber mit einem kleinen Lichtblitz abzulenken und so dem Hufschmied die Möglichkeit zu geben, diesem einen gut platzierten Schlag mit dem Hammer zu verpassen.
Nicht, dass diese Dinge ihr Ansehen im Dorf gesteigert hätten. Aus Halbblut und Elfenschlampe wurde *SQUEEEK* und Elfenhexe und fortan war sie für beinahe jedes Unglück das irgend jemandem im Dorf wiederfuhr verantwortlich, ob sie nun gerade in der Nähe war oder nicht. Es wurde ein bitterer Winter. Sie half mit ihrer neu errungenen Fähigkeit kleinere Wunden zu versorgen wo sie nur konnte, erntete dafür aber nichts als Misstrauen und Schlimmeres, da sie offensichtlich weder Klerikerin noch Kräuterkundige war. Als die Mutter eines der reicheren Bauern im Ort nach langer und schwerer Krankheit starb, wäre sie beinahe gelyncht worden, weil sie der Frau nicht hatte helfen können. Nur das Eingreifen der Lady Coralina konnte dies im letzten Moment verhindern.
Mit dem Frühjahr kam auch Eileenas Geburtstag, der einzige Tag im Jahr, den ihre Stiefmutter ihr frei gab und an dem sie tun und lassen konnte was sie wollte. Sie wurde 12 in diesem Jahr und war an jenem Morgen auf dem Weg in die Werkstatt ihres Stiefvaters um ihn zu fragen ob es nicht an der Zeit für sie wäre, eine Lehre zu beginnen. Ihr war bange vor dem Gespräch, denn sie wusste nicht, was er sich für sie ausdenken würde. Deshalb ging sie langsam und drückte sich ein wenig vor der halboffenen Hintertür herum, um den Mut zu finden einzutreten. Als sie gerade den Entschluss gefasst hatte, hörte sie ihren Stiefbruder durch die Vordertüre der kleinen Zimmerei poltern und nach seinem Vater zu rufen.
Ihr Stiefbruder, fast fünf Jahre älter als Eileena und ihr ungefähr so sympathisch wie eine feuchte und steifgefrorene Bettdecke an Midwinter, hatte ihr in den letzten Wochen mehrfach seltsame, zweideutige Angebote unterbreitet und sie konnte nun wirklich darauf verzichten ihm dort zu begegnen. Sie setzte sich also, mit dem Rücken an die Holzwand der Werkstatt gelehnt, hinter die halb geöffnete Türe, um ihre Chance abzuwarten. Bei der Lautstärke der Unterhaltung im inneren des Raums, war es allerdings unmöglich, das Gespräch nicht mitzuhören.
"Vater, nun sag doch endlich, wessen halbe Tochter ist unser rothaariger Schmarotzer eigentlich?"
Eileena horchte auf. Das war eine Frage, die zu stellen sie sich nach dem letzten schmerzhaften Versuch vor etwa vier Jahren nie wieder getraut hatte. Die Antwort war denn auch gewohnt mürrisch, wenn auch ihr Bruder dafür zumindest keine Schläge zu erwarten hatte.
"Was geht’s Dich an? Störst Du mich deshalb bei der Arbeit?"
"Nein, ich ... "
Ihr Bruder um Worte verlegen? Das war neu für Eileena. Zu gerne sie sein Gesicht gesehen, aber sie wagte nun nicht mehr, sich zu bewegen.
"Was?" Der Tonfall des Vaters war ungeduldig wie immer.
"Die Weiber im Dorf sind alle hässlich, zu alt oder zu jung. Ich will aber keine 3 Jahre mehr warten, bis die Kleine vom Wirt vielleicht mal was wird..."
Eileena stockte der Atem. Oh Göttin, alles, nur das nicht! Ihr Vater dagegen brach nach wenigen Augenblicken in schallendes Gelächter aus.
"Diese nichtsnutzige Elfenhexe willst Du Dir ins Haus und ins Bett holen? Und ich dachte die Zeit, mir ihre missratene Gestalt ansehen müssen sei bald endgültig vorbei!"
"Ich bekomm’ sie schon in Griff."
Eileena konnte sich das dämliche Grinsen ihres Stiefbruders bei diesem Satz nur zu gut vorstellen und es lief ihr eiskalt den Rücken hinunter.
"Aber wenn sie meine Schwester ist ..."
"HA! Deine Schwester ..." fast schien er das Wort auszuspucken. "Nein sie ist nicht Deine Schwester. Wir haben sie bei uns aufgenommen, weil die Lady das so wollte." Der sarkastische Unterton war nicht zu überhören. "Ich hätte sie trotzdem nicht genommen, aber Deine Mutter meinte ja, es könnte uns nicht schaden. Weiber. ... Also nimm sie Dir wenn Du es nicht lassen kannst, meinen Segen hast Du. Du wirst schon wissen wie Du sie wieder los wirst, wenn Du ihrer irgendwann überdrüssig bist. Es wird ihr hier keiner eine Träne nachweinen."
Das Geräusch des Hobels das daraufhin einsetzte sagte Eileena, dass das Gespräch für ihren Stiefvater beendet war. Sie selbst aber saß wie erstarrt an der Rückwand der kleinen Werkstadt, alles in ihrem Kopf schien sich zu drehen. Nur in der Mitte dieses Gedankenstrudels standen vier Zeichen, die sich einbrannten: NEIN
Als das Mädchen langsam wieder zu sich kam, war die Türe neben ihr geschlossen und es war merklich wärmer geworden. Es musste bereits kurz vor Hochsonne sein! Zumindest wusste sie, wo ihr Stiefbruder sich um diese Zeit aufhalten würde - er tigerte bestimmt schon in der Küche des kleinen Wohnhauses neben der Werkstatt auf und ab und wartete darauf, dass Mutter das Essen fertig hatte. Vorsichtig schlich sie sich unter das offene Küchenfenster. Ja, sie konnte die Stimmen ihrer Mutter und ihres Bruders deutlich hören. Sie selbst würde man nicht vor dem Abend zurück erwarten, vielleicht war das ihre Chance. Ihre einzige.
Über die Ranken eines alten Efeus, der sich an dem Haus entlang wand, kletterte sie zum Fenster ihres kleinen Dachzimmers. Endlich war es einmal von Vorteil, dass sich dieses schon seit Jahren nicht mehr richtig verriegeln ließ. So schnell und leise wie möglich packte sie ihre wenigen Habseligkeiten in ihre Bettdecke, rollte alles einigermaßen kompakt und tragbar zusammen und sah sich ein letztes mal in dem kleinen Raum um. Die quietschende Türe, die man nicht mehr versperren konnte, seit ihr Stiefvater den Riegel herausgerissen hatte. Der Schrank, dem eine Türe fehlte und der so zugleich auch ihr einziges Regal war. Das lose Brett an der Dachschräge, hinter dem sie als kleines Kind ihre "Schätze" versteckt hatte und der helle Fleck am Boden, wo bis vor wenigen Minuten ihre Bettrolle gelegen hatte. Ein festes Bett, wie ihre Stiefeltern es hatten, hatte sie nie gehabt, aber auch nie vermisst.
Mit einiger Mühe bugsierte sie ihr Bündel durch die nun weit offene Dachluke, ohne dass es draußen lärmend nach unten rutschte. Mit ihrer geliebten Laute auf dem Rücken kletterte sie vorsichtig hinterher. Endlich unten angekommen sah sie sich aufmerksam um und lauschte. Alles schien ruhig. So schnell sie konnte lief Eileena auf das nahe gelegene Flusstal zu, das ihr Deckung gewähren würde. Gerne hätte sie noch die Lady aufgesucht. Warum diese wohl gewollt hatte, dass ihre Stiefeltern sie aufnahmen? Und wusste sie vielleicht sogar, wer ihre wirklichen Eltern waren? Kurz hielt sie in ihrem Lauf inne und betrachtete nachdenklich das große Haus am Rande des Dorfes. Nein, nicht jetzt.
Der Verlauf des kleinen Flüsschens brachte Eileena nach kurzer Zeit auf die Handelsstraße. Bis hier war sie schon häufig gekommen. Etwas unsicher blickte sie die Straße entlang und begann mit einem leisen Seufzen ihre Wanderschaft, die sie in Richtung der großen Stadt Tiefwasser führen sollte.
Eine Tagesreise mit einem guten Pferd kann weit sein, wenn man zu Fuß und mit einem unhandlichen Bündel unterwegs ist - und zudem bei jedem nahenden Geräusch in das Gebüsch am Straßenrand springt um darauf zu warten, dass der oder die Reiter außer Sichtweite sind. Karawanen waren auf der noch schlammigen und für schwere Fuhrwerke im zeitigen Frühjahr ungeeigneten Straße noch nicht unterwegs. Doch allen Widrigkeiten zum Trotz stand Eileena nach einigen Tagen vor den ehrfurchtgebietenden Toren Tiefwassers. Es brauchte schon all ihren Mut um auf die Wachen zuzugehen und um Einlass zu bitten. Zu ihrer Überraschung schien die Stadtwache allerdings kaum an ihrem schüchtern vorgetragenem Gestammel interessiert zu sein. Ein Kind mit Laute und Bettrolle erschien ihnen wohl keine Gefahr für Tiefwasser.
Nun stand sie also hier, am Ziel ihrer Reise. Eine mittellose, junge Halbelfe, die mit offenem Mund das Fremdenviertel einer Stadt bestaunte, die größer war als alles, was sie sich in ihren wildesten Träumen gewagt hatte auszumalen. Ungeachtet all dieser Eindrücke stellten sich Eileena aber nun zwei Fragen, die sie auf dem Weg hierher weitestgehend verdrängt hatte: Was wollte sie überhaupt in Tiefwasser und wie sollte sie hier überleben? War es ihr draußen in der Wildnis noch möglich gewesen ihren Hunger und Durst mit dem zu stillen, was sie in der Natur finden konnte, würde sie sich hier etwas gänzlich anderes einfallen lassen müssen.
Tiefwasser kann einen Reisenden erschlagen. Für ein Kind aus einem Bauerndorf ist es geradezu unfassbar. Dennoch fand sich die Lösung auf ihre zweite Frage schneller als erwartet. Aus dem geöffneten Fenster einer Taverne hörte sie Musik und spähte hinein. Drinnen unterhielt ein Lautenspieler die Gäste, die ihm dafür die ein oder andere Münze zuwarfen. Vielleicht gab es ja in dieser riesigen Stadt auch eine kleine Taverne, in welcher der Wirt bereit war seine Gäste durch ihre bescheidenen Künste unterhalten zu lassen?
Es gab eine solche Taverne und nicht nur eine - und so wurde Eileena Lautenspielerin in Tiefwasser. Bänkelsängerin sagten andere. Nach unzähligen Tagen, in denen sie lediglich morgens in den noch leeren Gasträumen ein wenig schlaf fand und eben so vielen durchspielten Nächten, in denen sie auf die Almosen der Wirte angewiesen war um etwas zu essen zu bekommen, wurde ihr Spiel langsam routinierter, ihr Auftreten gewandter und ihre Einnahmen höher, so dass sie sich hin und wieder ein Zimmer und eine ordentliche Mahlzeit leisten konnte.
Die Taverne in der sie an diesem Abend spielen würde war noch menschenleer. Sie kam so oft es ging in den Torkelnden Hund. Der Wirt war meist freundlich, die Gäste erträglich. Eine der besseren Tavernen im Fremdenviertel. Es hatte einen ganzen Sommer gedauert bis der Wirt, sein Name war Helmann, auch nur bereit gewesen war sie anzuhören. Seitdem schien er aber ein gewisses Maß an Mitleid für das seltsame Kind entwickelt zu haben und er erlaubte ihr häufiger als jedem anderen Musiker hier zu spielen. Manchmal, wenn sie genügend Geld verdiente, vermietete er ihr sogar ein Zimmer zum halben Preis und wenn es gar nicht gut lief durfte sie nach ihren Auftritten trotzdem in einer kleinen Kammer hinter der Küche schlafen, die zu feucht und deshalb als Lagerraum ungeeignet war.
Eileena konnte bereits am morgen kommen und ein wenig üben, bevor die ersten Gäste eintreffen würden. Eine traurige Ballade über eine unerfüllte Liebe, die sie vor einigen Tagen aufgeschnappt hatte war dies heute. Doch kaum hatte sie geendet ertönte bedächtiger Applaus aus einer der dunklen Ecken des Gatraumes. Überrascht starrte die junge Halbelfe in die Richtung, vermochte jedoch trotz ihres an und für sich recht guten Sehvermögens nichts erkennen.
„Nicht schlecht für ein junges Mädchen, dennoch steht es Dir besser, wenn Du Lieder über Gefühle singst, die Du kennst.“
Mit diesen Worten trat ein älterer Mann aus der düsteren Ecke und kam langsam auf Eileena zu.
„Aber Du hast wirklich Talent, da hat Helmann einen alten Mann wie mich also ausnahmsweise einmal nicht ganz umsonst aus seinem gemütlichen Heim und um diese fürchterliche Uhrzeit hierher geholt.“
Die Blicke der beiden Männer trafen sich und während Helmann mit einem Tuch in der Hand abwinkte umspielte ein Lächeln den Mund des älteren Mannes.
„Soso, Du bist also Eileena.“
Der Mann stand nun wenige Schritte vor ihr und überragte die kleine Halbelfe um beinahe zwei Köpfe, so dass ihr nichts anderes übrig blieb als an ihm hoch zu sehen, wenn sie nicht auf einen Stuhl oder eine Bank klettern wollte.
Nach mehr als 6 Monaten in Tiefwasser war Eileena einiges gewohnt, dennoch war sie von der Situation überrascht, so dass sie kaum mehr als ein Kopfnicken und ein recht zaghaftes „Ja das bin ich ... aber ... aber wer seid ihr?“ herausbrachte.
Der Fremde lachte leise und seine dunkle Stimme klang durchaus melodiös. „Meinen Namen erfährst Du noch früh genug Kleines. Und ich habe gehört Du willst eine Bardin werden.“ Er wog nachdenklich den Kopf. „Ja, ich glaube, das könnte tatsächlich funktionieren. Komm mit, wenn Du das willst.“
Damit drehte er sich ohne ein weiteres Wort um und ging langsam auf die Tavernentüre zu.
Unwillkürlich fiel Eileenas Blick nun in die Ecke aus welcher der Mann gekommen war. Deutlich konnte sie dort den leeren Stuhl erkennen, auf dem er gesessen haben musste. Hilfesuchend wandte sie ihren Blick Helmann zu, der ihr aufmunternd zu nickte.
„Das bietet er nicht vielen an. Du solltest die Chance annehmen!“ Und als sie sich noch immer nicht vom Fleck bewegte „Nun lauf schon Mädchen!“
Mit einem letzten Blick auf die nun gar nicht mehr so dunkle Ecke warf sich Eileena ihre Laute über die Schulter und lief hinter dem Fremden her. Der Wirt war immer gut zu ihr gewesen, er würde sie gewiss nicht in ihr Verderben schicken. Das Schmunzeln beider Männer konnte sie nicht sehen.
Das „gemütliche Heim“ entpuppte sich als windschiefer Bretterverschlag und einem Sammelsurium an unterschiedlichsten, nicht zueinander passenden Möbelstücken in einem etwa fünf mal fünf Schritt großen Raum, an dessen vorderem Ende ein Ofen und ein wackeliges, mit allerlei Küchenutensilien vollgestopftes Regal standen. Die Mitte zierte ein überraschend stabiler Tisch mit mindestens fünf völlig verschiedenen Stühlen. An der hinteren Wand stand ein Bett, das durch einen Vorhang von dem Rest des Raumes abgetrennt werden konnte. Die seitliche Wand wurde von einer Art Sofa und einem kleinen Tisch dominiert, auf unter und neben dem eine Unmenge von Büchern verstreut lagen. Eine Laute und eine Harfe hingen an der Wand. Daneben stand ein kleiner Schrank. An der gegenüberliegenden Wand standen ebenfalls einige Schränke in verschiedenen Größen und Farben. Das Licht kam durch ein kleines Fenster an der Vorderfront, ein weiteres war mit Brettern vernagelt.
Etwas unsicher und mit großen Augen blieb Eileena im Türrahmen stehen.
„Na nun komm schon herein und mach die Türe zu, es wird ja ganz kalt hier drin!“
Erst jetzt bemerkte die junge Halbelfe, dass es in der Tat überraschend warm in dem Raum war und schnell trat sie einen Schritt hinein und zog die Türe zu.
„Das dahinten wäre dann Dein Zimmer, wenn Du bleiben willst.“ Der Fremde deutete auf eine schmale Tür, die Eileena erst jetzt auffiel.
„Ist noch nicht viel drin da. Die Tür daneben geht zwischen die Häuser. Da kommt man zu nem Brunnen und ein Stück weiter zum Abtritt. Alles schön dicht beieinander. Beste Wohnlage hier.“ Das Schmunzeln im Gesicht des alten Mannes wurde breiter und er ließ sich seufzend auf dem Sofa nieder, von wo aus er das Mädchen, das noch immer zwei Schritte neben der Eingangstüre stand beobachtete.
Eileena räusperte sich unsicher. „Warum ... tut ihr das?“
Wieder lachte der Fremde leise auf und dieses Lachen wirkte durchaus sympathisch. Trotzdem hatte seine Stimme etwas brummeliges als er offensichtlich bemüht schroff erwiderte.
„Glaub ja nicht ich mache das aus reiner Nächstenliebe! Sieh Dich doch um. Ich brauche jemanden der hier Ordnung hält und der jung genug ist um Geld zu verdienen, damit wir etwas zu essen haben. Dafür unterrichte ich Dich und Du hast ein Dach überm Kopf. Kannst Dirs überlegen. Schau Dir die Kammer an, bleib eine Nacht hier und sag mir morgen früh Bescheid.“
Wortlos nickend ging Eileena zu der Tür am gegenüberliegenden Ende des Raums und warf einen Blick hinein. Die Kammer war gerade mal zwei mal zwei Schritt groß und hatte ein winziges Fenster, durch das kaum Licht viel, da das nächste Gebäude nur eine Armlänge entfernt stand. Der Raum war leer bis auf ein offensichtlich ganz frisch zusammengezimmertes Holzregal und eine Truhe. Aber er war trocken und ein relativ warm. Zudem stand der Winter vor der Türe und es war vermutlich mit Abstand das beste Zimmer, das sie in dieser Stadt bekommen würde.
Und Unterricht! Wenn sie den „Auftritt“ des Fremden in der Taverne bedachte, dann konnte er ihr vermutlich nicht nur Musikstücke beibringen. Lächelnd drehte die junge Halbelfe sich um, doch der Mann war bereits auf seinem Sofa eingenickt.
So begann eine Partnerschaft, die schon bald zu einer tiefen Freundschaft wurde. Eileena lernte von dem alten Barden was ihre Berufung bedeutete und wie sie die Magie einsetzen konnte, die sie in sich fühlte. Er lehrte ihr ungezählte Geschichten und Lieder und unterrichtete sie im Umgang mit Laute und Harfe. Sie lernte sich zu verteidigen, mit einem Dolch und sogar einem leichten Schwert umzugehen und auch einige weniger feine Tricks, wie das Knacken von Schlössern und das Umgehen von Fallen. Mit anderen Worten, sie lernte was es bedeutete, eine Bardin zu sein und in einer Stadt wie Tiefwasser nicht nur zu überleben sondern zu leben und Freude daran zu empfinden.
Nur eines erreichte sie nie. Nämlich jenen Menschen ausfindig zu machen, der ihr als erster in ihrem Leben „einfach so“ etwas geschenkt hatte und dem sie zu verdanken hatte, dass sie letztendlich sich selbst gefunden hatte. Der einzige Mensch in Tiefwasser, von dem sie aus irgend einem Grund annahm, er könnte ihr vielleicht verraten, wer ihre wirklichen Eltern waren. Doch auch wenn sie den Namen Danilo Thann hier und da aufschnappte, so gelang es ihr doch nie, ihn irgendwo zu treffen. Immer schien er ihr einen Schritt voraus und gerade verschwunden zu sein, wo immer sie auch versuchte ihn aufzuspüren. Selbst ihr Freund und Mentor, der oftmals den Eindruck machte ganz Tiefwasser zu kennen, konnte oder wollte ihr dabei nicht weiterhelfen.
Fast vier Jahre waren vergangen seit Eileena ihre Heimat verlassen hatte, als Arnon Drachensinger Tanamet, so der Name des Barden, starb. Als Vermächtnis hinterlies er ihr zwei Instrumente und ein in abgegriffenes Leder gebundenes Buch mit den unzähligen kleineren und größeren Geschichten, die er in seinem langen Leben gehört, gesehen und erlebt hatte. Und eine Bitte: nämliche jenes Buch in die große Bibliothek nach Kerzenburg zu bringen.
Und obwohl es eigentlich ihr Traum war nach Norden zu gehen, zur berühmten Bardenakademie im fernen Silbrigmond, machte sich eine halbelfische Bardin namens Eileena Goldherz Tanamet von Tiefwasser auf nach Süden, um den letzten Wunsch des Menschen zu erfüllen, der mehr Familie für sie war, als alles was sie bis dahin kennen gelernt hatte. Denn wie hatte einst ihr Lehrer einst zu ihr gesagt: "Es sind die Geschichten des Lebens und die Menschen die Dich lehren Goldherz, nicht die Bücher!" - und bislang hatten sich noch alle seine kleinen Weisheiten steht’s als richtig erwiesen. Und wer konnte schon sagen wohin ihre Reisen sie noch führen würden.............. [SIGPIC][/SIGPIC]0 -
Zweite Nachtwachen hatten etwas Schönes: Ruhe. Sie wurden nicht mehr dadurch gestört, dass die anderen einschliefen und Baumliebhaber wachten auch nicht zu früh auf. Dennoch riss sie sich nicht um sie, vermied sie meistens ganz. Es sei denn, sie musste nachdenken. Dann meldete sie sich sogar freiwillig. Wie jetzt. Mit einem leisen, kaum hörbaren Seufzen starrte Nemeia in das von ihr nur mäßig unterhaltene Lagerfeuer. Vieles hatte sich zuletzt ereignet. Zu vieles. Dabei schien früher immer alles klar zu sein. Geradlinige Aufgaben waren ihr Ding, keine Verschwörungstheorien. Und dann verwandelte sich das ganze Leben, die ganze eigentliche Bestimmung in… Verrat.
Narfell war ein kaltes Land mit harten, halbwilden Eingeborenen, die sich ihres großen Erbes in den meisten Fällen kaum bewusst waren. Lange Zeit erinnerten nur Tieflinge daran, aber nicht so sehr Tieflinge wie Nemeia, sondern wie Udiot. Udiot, der angehende Hexenmeister mit der tiefroten Haut, hatte sich vor der anderen, bleichen Vertreterin ihrer Art aufgebaut, sah sie stolzen Hauptes an. Sie sah nicht hin, sondern nahm weiter vorm Haus den Fisch aus. „Rate.“ Sie schwieg, verkniff sich ein Augenrollen. Er reagierte wie immer: Eingeschnappt. „Typisch. Ignorant wie immer. Weißt du überhaupt, wen du vor dir stehen hast?“ Tatsächlich stand er ihr in der spärlichen Wintersonne, aber das hätte sie nur gestört, wenn sie ein Mensch gewesen wäre. Tieflinge hatten bessere Augen. „Udiot vielleicht?“ Er ließ sich zu einem Fauchen herab. „Ja, Udiot, den Spross von Tieflingen, nicht von Menschen, Hexenmeister und… Schüler Aydins.“ Jetzt hielt das Mädchen tatsächlich inne, sah ihn mit einer Mischung aus Respekt und Missgunst an.
Aydin. Sie lebten hier in Peltarch, so dass sich viele Bräuche ihrer Brüder und Schwestern abgeschwächt hatten, aber auch sie, zumindest jene vom Stamme der Ulyoon, hatten einen Stammesführer und natürlich eine Stammeshexe. Eben jene Aydin. Aydin war eine Ausnahmeerscheinung. Die Menschenfrau erschien noch jung und war noch jünger gewesen, als sie die letzte Hexe vor mehr als 20 Jahren abgelöst hatte, wie sie hörte. Sie hatte großen Einfluss auf den derzeitigen Stammesführer, dessen Interesse an Old Peltarch seither mehr und mehr zugenommen hatte. Sie selbst hielt die alte Ruinenstadt mehr für einen Steinbruch sowie einen guten Platz zum Üben der eigenen Geschicklichkeit. Zumindest die oberen Bereiche, denn in den unteren, vor allem den Katakomben, sollten Monster hausen. Ihr Vater sprach jedenfalls nur in den höchsten Tönen von Aydin. Ihre Mutter schien ihr eher mit gemischten Gefühlen gegenüber zu stehen. Den Grund dafür hatte sie bisher nicht in Erfahrung bringen können, vermutete aber, dass es daran lag, dass Aydin für Menschen noch als recht schön galt und beide etwa dasselbe Alter haben mussten.
„Meine, äh, meinen Glückwunsch.“, brachte sie schließlich heraus, was die Arroganz des anderen zu neuen Höhen beflügelte. „Danke, aber dafür nicht. Weißt du, es hat so kommen müssen. Schau dir meine Familie an. Und dann… deine. Ihr seid Fischer. Deine Eltern und Geschwister Menschen und du noch genauso bleich wie sie. Natürlich kann aus dir nichts werden. Vielleicht einmal aus deinen Kindern oder Kindeskindern, aber nicht aus dir. Weißt du, Tiefling zu sein reicht hier nicht, man muss auch etwas können. Und damit meine ich nicht, am besten über Ruinen zu klettern.“ Damit hatte er es geschafft und das wusste er genauso gut wie sie. Sie, die damit fauchend aufsprang, ihn zornfunkelnd ansah, ein aufkeimendes Glühen in den roten Augen. Nur dass es kaum eindrucksvoll aussah, wie sie halb geduckt vor ihm stand und er sie um mehr als nur einen Kopf überragte. Selbst das Messer in ihrer Hand, gerade erst aus dem Fisch gezogen, schien ihn nicht zu stören. Was mit Dolch und Stab an seiner Seite auch wenig wunderte. „Duuuuu… wie kannst du es wagen, meine Familie zu beleidigen?“ Er lachte nur höhnisch. „Wie könnte ich nicht? Du bist der miserabelste Tiefling der ganzen Stadt, wie könnte ich nicht? Kein Funken Magie, kein einziger. Und das bei unserem Erbe. Erbärmlich.“
Es ging sehr schnell. Schneller als Nemeia denken konnte hatte das Fischmesser durch seine Robe geschnitten, war in das Fleisch seiner Seite eingedrungen. Kaum später folgte die Antwort. Ein höllischer Tadel, dessen Feuer selbst sie vor Schmerz zucken ließ. Normalerweise griff sie auch nur in die Flamme, um kurz den Dung oder Holz zurecht zu rücken, und wurde nicht in Brand gesteckt. Sie ließ das Messer los, atmete scharf durch, bereit das nächste Mal lieber irgendwie auszuweichen als sich noch einmal erwischen zu lassen. Aber es sollte nicht dazu kommen. Nicht etwa, weil Udiot nicht daran dachte, sich weiter zu rächen, vor allem nachdem er das Messer herausgezogen und ihr vor die Füße geschleudert hatte, sondern weil endlich die Stammesbrüder und Schwestern, Fischer wie sie, erwachten, zusammen kamen, und Udiot zurück hielten. Wie er dazu käme, Nemeia, noch ein halbes, unerfahrenes Kind, anzugreifen, wie er sich dafür schämen solle, einen so sicheren Sieg einfordern zu wollen. Die Worte erhitzten Nemeia nicht minder, vor Scham, weil kein einziger ihr auch nur den Hauch einer Chance zugestand, aber zumindest verschwand Udiot wieder in sein Viertel. Hoch erhobenen Hauptes, verstand sich.
Udiot. Nemeia sah förmlich sein Gesicht in den kleinen Flammen erscheinen, bevor sie es wegblinzelte. Sie hätte ihn an Varis‘ Stelle nicht wiederbelebt, sich schon gar nicht durch den Schutt zu ihm gegraben. Ein Blick zum Elfen folgte, der tief und friedlich schlummerte und sie damit zur Abwechslung nicht störte. Aber gut, er hatte sie immerhin nicht verraten. Ihre Eltern vermutlich auch nicht. Ihre Eltern… .
Nemeia blinzelte. Blinzelte noch einmal. Es war Bildoobaris. Soweit so gewöhnlich, denn dieses Fest, dieser Handels- und Politiktreffpunkt fand jedes Jahr statt. Als sie noch jung war hatte es noch mehr Reiz ausgeübt, aber inzwischen nutzte sie es vor allem als leichte Gelegenheit, um Geschichten von fremden Händlern zu hören. Unbemerkt natürlich, denn schon in frühen Jahren hatte sie festgestellt, dass Tieflinge unter den Nars zwar nicht als schlecht galten, im Gegenteil, viele Menschen und anderes Volk aber ein ungesundes Misstrauen zu hegen schienen. So schlich sie sich zwischen die so ungewohnten Zelte oder nutzte ihr Charisma, manche dann doch dazu zu erweichen, Tieflinge als nicht so schlecht anzusehen wie sie dachten. Oder zumindest sie, die naive neugierige Fischerstochter.
Gerade ging sie aber nicht dieser Lieblingsbeschäftigung nach, sondern stand vor Mydaris, ihrem Stammesführer. Und glaubte, nicht richtig gehört zu haben. Aber Aydin, hinter der Udiot mit seinem nur schwer zurück gehaltenen Grinsen stand, nickte bekräftigend. Was ihr dann doch in Schlucken entlockte. Reflexartig sah sie sich aus den Augenwinkeln um, aber sie waren in dem Zelt allein. Niemand war da, der ihr zur Seite stehen könnte… wenn sie dies am meisten brauchte. „Das ist… .“ Sie stockte, setzte erneut an. „Es wäre mir eine Ehre, helfen zu können und dadurch meinen Wert zu beweisen.“ Keine andere Antwort hätte gezählt, hätte ihr geholfen, am Leben zu bleiben. Nicht, nachdem ihr eröffnet worden war, dass sie einen Gegenstand wiederbeschaffen sollte, der für ein Ritual benötigt wurde, von dem die Mehrheit ihres Stammes sicherlich nichts wusste. Dämonenbindung. Nicht irgendeine, sondern eine größere. Wenn ewiges Eis aus der fünften Hölle eine Rolle spielte. Das sagte ihr zumindest ihr unterentwickeltes arkanes Wissen.
„Natürlich. Du solltest in der Lage sein, genügend zu erfahren, um diese auf Ewigkeit verfluchten Diebe oder zumindest das Eis aufzuspüren. Und mit deinem Geschick müsste es dann auch möglich sein, das Eis unbemerkt an dich zu bringen. Zur Not… jage ihnen ein Messer in die Rippen.“ Letzteres rief ihr ins Gedächtnis, dass der Angriff auf Udiot vor 7 Jahren auch Aylin, seiner Meisterin, bekannt gegeben und nicht vergessen wurde. Und dass ihre Hexe genau darüber im Bild war, dass sie sich die letzten Jahren immer tiefer in die Ruinen getraut und auch so manches Verschlossenes immer leichter geöffnet hatte. Die Ruinen, das Gebiet der Hexe. Sie hätte vorsichtiger sein müssen. Noch verstohlener. „Ja, Ehrwürdige.“ Der Stammesführer, heute ganz im traditionellen Reiter-Ledergewand und mit dem Wildochsenschädel bestückt – für die anderen Stammesführer, die er noch auf der großen Versammlung treffen würde, nahm sie an – klatschte damit in die Hände. „Sie werden dich rufen, wenn ein sicheres Portal gefunden werden konnte. Bereite dich derweil gut vor.“
Sie war darauf zu ihrer Familie zurückgekehrt, in das alte Zelt, das derzeit als Behelfsunterkunft diente und sie das schöne kleine Fischerhaus nah dem See vermissen ließ. Ihre Eltern sahen ihr große Neuigkeiten an und so wurden die Geschwister hinaus geschickt, noch ehe sie das erste Wort sagte. Noch ehe sie ihnen eröffnen konnte, dass ihre Abneigung gegen den Reiterkampf und den direkten Angriff sie in den Cloak Wood und dann weiter nach Amn führen würde, wo sie ‚etwas‘ wiederbeschaffen sollte. „Nemeia, endlich. Ich wusste, dass du diese Familie doch noch zu Ruhm führen würdest.“ Nemeia sah ihn nur fragend an. Bisher war ihr nicht bewusst gewesen, dass solche Erwartungen auf ihr ruhten. Ihr Vater schien es nicht zu bemerken. „Dass Magie auch nicht jedem Tiefling liegt wussten wir davor, auch wenn es mich getroffen hat, dass es auch bei dir der Fall ist. Dass du dann nicht einmal eine gute Kämpferin sein würdest… nun, wir Ulyoon bringen wegen unserem anderen Lebenswandel eh nicht so viele Reiter auf, auch wenn das schon traf. Aber immerhin jetzt das. Danach werden wir angesehen sein.“
Es traf. Es traf tief. Zum einen, dass sie ihrem Vater wohl so viel Kummer bereitet hatte, zum anderen, dass sie bisher als Enttäuschung angesehen wurde. Dabei waren alle Nachbarn Fischer, was hatten sie denn mehr gewollt als eine tüchtige, nebenbei noch recht geschickte Fischerin? Und schön fand zumindest sie sich, aber das war wohl Ansichtssache. „Ja, Vater.“, brachte sie hervor und als ihr der Familiendolch sowie eine Lederrüstung feierlich überreicht wurde schaffte sie es zumindest gezwungen zu lächeln. Danach verließ sie das auf einmal stickig gewordene Zelt, mit dem Vorwand, die Rüstung anzupassen. Aber eigentlich nur, um allein zu sein. Bei Bildoobaris ein hoffnungsloses Unterfangen. Als sie schließlich doch eine halbwegs geschützte Ecke fand hatte ihre Mutter sie eingeholt. Tränen in den Augen. „Nemeia, meine Nemeia. Es tut mir so Leid. Er sprach schon vor der Geburt so.“
Verärgert über die anhaltende Störung, zudem noch verletzt und jetzt auch verirrt sah sie ihre abgehärmte Mutter im Schatten des großen Fremdlingszeltes an, das wohl alle Richtung Handelsplatz verlassen hatten. Nur zwei Wachen standen vorm Eingang, aber zu weit entfernt, um bei der allgemeinen Lautstärke etwas vom Gespräch zu vernehmen. „Vor der Geburt? Aber wie konntet ihr wissen, dass es dieses Mal… na ja.“ Die Mutter stockte, strich sich eine graue Strähne aus dem Gesicht. „Ich… er wollte Ruhm. Hoffnung. Für uns, unseren Stamm, alle Nars. Es wird immer kälter, die Fische rarer, die Karawanen seltener. Du weißt ja, die anderen Stämme dringen immer tiefer ein in die anderen Länder… weil wir müssen.“ Diese ihr bekannte Vorrede trug nicht dazu bei, die Verwirrung zu mindern. Nadel und Messer beiseite legend sah sie die ältere Frau umso unwissender an. Ihre Mutter hatte wohl gehofft, die Andeutung reiche, beugte sich nun aber vor, um leise reden zu können. Sehr leise. „Kind… dass du ein Tiefling wirst, kein Mensch… war gewollt. Die Ehrwürdige half uns dabei.“
Nemeias Linke glitt auf den Boden, direkt auf die Schneide des Messers, aber sie merkte es nicht, als sie endlich verstand, was gemeint war. Warum sie sich ihrer Mutter immer verbundener gefühlt hatte als ihrem Vater… warum Udiot so war. Und warum es so wenige ältere Tieflinge gab, aber dafür so viele jüngere, vor allem bei Menschenfamilien. Ja. Sie waren Stammesangehörige, sie, die neuen Tieflinge. Aber vor allem auch ein Mittel. Als sie schließlich Abschied nahm, um in den weiten Westen zu reisen, das Portal zu nutzen… fiel es ihr nicht schwer.
Sie schüttelte den Kopf, um die lästigen Momente zu vertreiben. Aber die Enttäuschung über das, was schließlich geschah, als sie das Eis brachte, wollte nicht weichen. Dass sie, unter dem Vorwand Udiot in Old Peltarch zu suchen, für das Ritual hätte geopfert werden sollen. Nicht nur sie, sondern auch noch die Gruppe, mit der sie reiste, weil sie eben da war. Nicht, dass sie ihnen so viele Gefühle entgegen brachte, am ehesten noch Malice, aber als ungerecht empfand sie es doch. Inzwischen war Aydin tot, aber dennoch verband sie mit ihrem Stamm nicht nur deshalb nichts mehr, weil sie einen Teil ihrer Seele irgendwie aus dem Shadowfell zurückholen musste. Nein, Malice, ihre zeitweilige Begleitung, hatte Recht: Sie sollte sich mit den Mächten verbünden, denen sie entstammte. Ihre Worte mochten zwar durchaus parteiisch gewesen sein, immerhin hatte sich die Tieflings-Magierin schließlich als Vizier-Teufel offenbart, aber das änderte nichts an den Tatsachen. Hellstalker… ja, das gefiel ihr wirklich.
Der erstickte Schrei weniger. Sie spitzte die Ohren, während sie sich vorsichtshalber lautlos erhob. Die Unruhe der Pferde legte nahe, dass sich etwas in der Nähe befand, das ihnen nicht gefiel. Abgesehen von einer unvorsichtigen Abenteurerin, die Damara eindeutig unterschätzt hatte. In Damara war man außerhalb der Städte überall unsicher, selbst in der Nähe der ‚großen‘ Handelsstraßen. Kurz schätzte sie die Gefahr ein, die bestand, wenn sie nachsah, begab sich dann auf den Weg. Es schien nur ein Tier zu sein und Tiere töteten selten wirklich gezielt, indem sie Kehlen durchschnitten. Wenn sie nicht Acht gab würden die anderen beiden schon überleben.
Beim Schauspiel angekommen rollte die Schurkin mit den Augen. Eine Magierin. Tiefling. Definitiv unerfahren. Aber mit einer beachtlichen Leistung bisher, immerhin wurde sie nur noch von einem Wolf verfolgt und Wölfe jagten selten allein. Dennoch, dieser Wolf brannte, war rasend und die Magierin anscheinend vom Baum gefallen. Kurz wägte sie ab, entschied dann einzuschreiten. Sie schlich sich an, nur um dann einen verdunkelnden Schlag zu landen. Der Wolf fuhr herum, doch er sah sie nicht. Die Magierin nutzte die Gunst der Stunde, richtete sich auf, nur um ein magisches Geschoss abzufeuern, das den Wolf jedoch weniger berührte. Dafür der auf die Schädeldecke des Tiers gezielte Knockout von ihr, den sie flankierend durchgeführt hatte. „Nicht schießen!“, zischte sie der anderen zu, ehe sie das Ganze mit einem durchdringenden Angriff auf die Kehle des Wolfs beendete.
„Danke.“, keuchte die andere, während Nemeia den Dolch an trockenem Fell abwischte und wieder einsteckte. „Was machst du hier alleine? Du solltest in irgendeinem Turm schlafen oder über Büchern brüten.“ Die andere konnte auch fauchen. „Was denn d… Ihr? Ihr seid auch hier draußen und schlaft nicht.“ Nemeia trat gegen die Überreste des Wolfs. „Mit dem Unterschied, dass ich auf mich Acht geben kann. Also sei ein braves Mädchen, such dir was Sicheres und bleib dort.“ Die andere schüttelte verzweifelt den Kopf. „Aber das geht nicht! Ich kann in keine Stadt. Da falle ich nur auf und ich darf nicht auffallen!“ Nemeia hob die Brauen. Mit einem hatte die jüngere Frau Recht: Als Tiefling fiel man generell auf. Und das nicht gerade positiv. Dennoch hatte sie mehr offenbart als das. „Auf der Flucht?“ „Ich… .“ Die andere stockte, entschied sich erst mal dafür, ihre Robe zu richten, ehe sie antwortete. Ihre rote Robe. „Das braucht Ihr nicht wissen.“ So arrogant, dass es Nemeia nur ein abfälliges Grinsen entlockte. „Ach. Mal sehen, oh rote Magierin… entweder fliehst du vor Feinden der roten Magier, beziehungsweise Thay oder aber… vor ihnen selbst. Wie dem auch sei, diese Robe zu behalten zeugt von… beachtlicher Intelligenz.“ Ein Schluchzen. Die Arroganz war wohl doch nur ein Bluff gewesen. Zumindest derzeit.
„Nur Lehrling. Lehrling. Und das als Tiefling. Wo doch heutzutage alles ganz anders ist. Bis… bis… .“ Vom Schicksal gebeutelt. Das waren viele und rief nicht unbedingt ihr Mitleid hervor. „Tja, bis irgendwas. Dennoch blöd hier weiterhin rot rumzulaufen. Thay hat nicht unbedingt viele Freunde.“ Sogar noch weniger als Netheril, wie sie feststellen durfte und das war schwer. Sehr schwer. „Aber ich hab doch nichts anderes!“ „Dann kauf’s dir.“ „Kein Geld.“ „Dann klau’s dir.“ „Ihr… .“ Nemeia winkte ab. Unbemerkt von der anderen hatte sie in ihrem Beutel, dem sichtbaren, gefingert, nach Gefühl einen Stein herausgezogen, warf ihn der anderen jetzt zu. Sie fing den Rubin überrascht, aber für einen Nichttrainierten recht sicher, nur um sie dann mit offenem Mund anzustarren. „Aber… .“ „Komm mit. Aber sei leise. Sehr leise.“ Sie wartete nicht darauf, ob die Tiefling ihrem Wort folgte, sondern ging zurück zu ihrem Pferd. Nicht ohne einen Blick auf die anderen zu werfen. Sie lebten noch, gut. Aus der Satteltasche holte sie ihre Alltagskleidung hervor: Eine hervorragende Tarnung, wenn man nicht gleich durch Lederrüstung und dergleichen zeigen wollte, welchem Metier angehört wurde. Die drückte sie der Gefolgten in die Hand, ehe sie diese weg zog, wieder außer Hörweite.
„Hör zu. Solltest du wirklich vor wem aus Thay auf der Flucht sein, versuch es so weit westlich wie möglich. Nordwestlich. In Calimshan würdest du zwar nicht auffallen, aber es wäre dein Tod. In Amn mögen sie keine Magier, also noch weiter oben. Ich hörte, Neverwinter wird wieder aufgebaut oder so. Ist vielleicht was für dich, da dürfte man als Flüchtling quasi normal sein. Immerhin gibt’s da bestimmt viele von. Und reise um Asmodeus‘ Willen nicht durch die oberen Länder wie jetzt Damara, es sei denn du willst nach Netheril. Die Talländer, Cormyr… viel ungefährlicher, auch für Tieflinge… wenn man nicht gerade mit einem Shadar-Kai reist.“
Die andere wollte sich bedanken, anscheinend, aber sie gebot ihr mit der Linken Einhalt. „Und denke dabei dran: Vertraue niemanden. Nicht als Tiefling und besonders nicht mit deiner Herkunft, die du übrigens ebenso verbergen solltest wie deine ‚Klasse‘ und deinen Namen. Unsere wahre Bestimmung liegt nicht hier in Faerûn, sondern… nun, das wirst du schon noch erfahren. Und jetzt geh. Gute Reise.“ Es sah einen Moment aus, als wolle die andere dem wortlos nachgehen, ehe sie innehielt. Sich zu einem Lächeln durchrang. „Zariss.“ „Was?“ „Mein Name ist Zariss. Gute Reise.“ Damit verschwand sie. Nemeia sah ihr noch einen Augenblick nach, bis sie sicher war, dass die andere auch wirklich verschwand, ehe sie sich wieder ans Lagerfeuer setzte. Und einen Blick auf ihren Elfen warf. Tymora sei Dank hatte der nichts mitbekommen… sonst würde er noch denken, sie wäre weich geworden. Weitere Predigten konnte sie echt nicht gebrauchen. Nur ihre Ruhe.0 -
3 echt Klasse Beiträge, super geschrieben! Mehr davon bitteBeste Grüße
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Es lag eine lange und beschwerliche Reise hinter der Gruppe als sie die Ruinen von Kerzenburg erreichten. Im Schatten des Mondes werfen die Überreste der Türme der einst so prächtigen Universität ihren Schatten über die von Gestrüpp bewachsenen Ruinen des Dorfes.
,, Na endlich das muss es sein, Kerzenburg, es ist wie in der Überlieferung, und spürt ihr die Energie die von diesem Ort ausgeht?“ fragte Cyntia. ,,Ein geschichtsträchtiger Ort, viele Helden und Heldinnen von Amn haben hier gelernt, ich sollte ein Lied anstimmen“ ,, Seid bloß ruhig Barde, ich habe nicht mengen Echsenmenschen auf dem Weg hierher besiegt um nun von einem Haufen Ogern oder Trollen die ihr durch euren närrischen Gesang anlockt erschlagen zu werden!“ stellte Cintrac fest. ,, Ich bin der Meinung wir sollten uns lieber beeilen und zur Bibliothek vordringen, ich hoffe ihr habt nicht vergessen dass wir nicht die einzigen auf der Suche sind“ appellierte Cyntia.
Es war eine wirklich kalte und stürmische Nacht, auch für einen Zwerg aus dem Eisigen Nordens Netherils als Cintrac von einer Vision geweckt wurde. Moradin der Vater aller Zwerge sprach persönlich zu ihm. Hals über Kopf machte sich der Kleriker auf den Weg, es geht um das Wohl aller Bewohner Faeruns, mehr könne er nicht sagen. Mit diesen Worten ließ er seinen Stamm zurück.
Nach einigen Wochen der Reise war er in Tiefwasser angekommen, hier sollte er zwei Agenten der Hafner treffen, eine Magierin und einen Barden. Aber zuerst musste Cintrac einen Humpen Zwergen Bier oder auch einen Dutzend davon in der nächsten Taverne leeren. Er war noch nicht ganz mit seinem ersten Schluck fertig als die beiden Elfen zur Tür herein kamen, sie gucken sich um und scheinen Cintrac schnell entdeckt zu haben, kurz schauen sie sich wieder an, tuschelten und gingen auf ihn zu. Ah ihr seid also der Zwergen Priester , Cintrac ? Nein, Zwergen Kleriker! Aber Cintrac das stimmt schon, und Ihr seid also die Hafner Agenten, Cyntia und Fafner, setzt euch und trinkt mit mir.
Wir haben keine Zeit zu verlieren wir müssen sofort aufbrechen, um den Tempel von Tharizdun zu finden, seine Anhänger dürfen ihn nicht vor uns erreichen. Vielleicht finden wir Hinweise in der ehemaligen Universität von Kerzenburg, sie beheimatete eine Bibliothek mit Büchern so alt wie Faerun fast selbst.
Als sie die Bibliothek betraten stockte ihnen allen der Atem, so viele Bücher und in diesem guten Zustand, nach all der Zeit. Es ist der Ort der die Bücher vor Verfall bewahrt, er ist verzaubert sagt Fafner. Nach kurzer Suche standen sie über einem Buch, DER SCHÖPFER DES ABYSS, hier sollten wir fündig werden.
Aus dem Buch geht hervor das man mit Hilfe des ersten Tempels und einer Art Artefakt den die Götter als Schlüssel zu seinem Käfig schufen doch der in den Wirren der Kriege verloren ging, den Gott Tharizdun befreien kann. Angeblich ist der Eingang zum Tempel unter den Ruinen von Raudor, dort finden wir möglicher Weise Hinweise zu dem Artefakt.
Und so brachen die auf Richtung Osten auf eine sehr viel längere Reise ..0 -
Hier meine Charaktergeschichte zu Cauldron einem Menschenkind mit einem Schuss Elfenblut , viel Spaß beim Lesen.
Es war ein wirklich eisiger Morgen, selbst für die hiesigen Klimatischen Verhältnisse . Cauldron zog ihren Mantel fester um sich und klappte den Kragen ihres geliebten Fellmantels hoch ,er roch immernoch nach Ihrer Mutter .Bildete sie sich zumindest ein .
"Mutter wenn du doch nur hier wärst" flüsterte sie in den Morgendlichen Nebel im Eiswindtal .
Mittlerweile war Cauldron fast schon erwachsen mit Ihren 15 Jahren , wie lange Sie noch bleiben würde bei Ihrer Ersatzfamilie wusste sie selbst nicht so genau . Doch in der letzten Zeit ertappte sie sich immer häufiger dabei, wie sie darüber nachdachte die einzige Heimat zu verlassen die sie die letzten 10 Jahre hatte, um auszuziehen um Ihren Bruder und Ihre Mutter zu Suchen . Sie waren damals bei dem Krieg gegen die Schweinenasen wie Cauldron sie nannte getrennt worden. Damals war sie erst 5 gewesen, doch sie erinnerte sich genau an diesen einen Tag der Ihr bisheriges Leben komplett verändern sollte.
10 Jahre zuvor :
"Mami Mami ich will kein Haferbrei" schrie Cauldron voller inbrunst durch die Kleine Hütte, die sie mit Ihrem 5 Jahre älteren Bruder Jaralo und Ihrer Mutter Cyntia einer Halbelfin bewohnte .
Ihre Mutter war ungewöhnlich Unruhig an diesem Morgen das spürte sogar das kleine Kind ganz genau
"Cauldron iss deinen Brei wir müssen Los "
Cyntia hetzte durch die kleine Hütte am Hang des Großen Eisgletschers am Rand des Eiswindtals .Während Ihr Bruder dabei war seine Stiefel zu schnüren, packte Ihre Mutter hektisch alles Greifbare ein .
Kurze Zeit später waren sie mit dem alten Esel den sie nur " Esi "nannte, auf dem Weg in die nächst größere Stadt Bryn Shander.
Warum wusste Cauldron nicht, nur das Ihre Mutter immer wieder sagte "Wir werden das schaffen!"
Sie liefen durch den knietiefen Schnee ,während der eisige Wind um ihre Ohren peitschte was jeden Schritt noch beschwerlicher machte. Manchmal setze ihre Mutter sie auf Esi , wenn der Schnee zu tief für ihre kurzen Beine war und sie drohte stecken zu bleiben.
Jaralo dagegen war zwar nur 5 Jahre älter doch schon so groß wie ein 17 Jähriger und auch so kräftig. Er war ein Ruhiges Kind schon immer gewesen, es schien als könnte ihn nichts aus der Fassung bringen. Er war zwar erst 10 doch im Geiste war er bereits viel älter.
Als die Kleine Gruppe an einem windgeschützen Hang Rast machte, hörten sie ein Ungeheuerliches Donnern und Grollen , es hörte sich an als ob der Himmel herabstürzen würde . Esi tänzelte hin und her, nur mit Not konnte Cyntia das Langohr unter Kontrolle halten, sie packte ihn am Hals und drückte ihn gegen den Berghang .
"Jaralo , komm her!"
schrie Cyntia gegen das Donnergrollen an , sie wusste nicht was gleich passieren würde doch dieses Geräusch kam immer näher .
Jaralo half seiner Mutter den Esel ruhig zu halten, während sie Cauldron auf den Arm hob und mit ihrem schweren Fellmantel bedeckte. Sie drückten sich so nah an den Hang wie möglich, während das Grollen mittlerweile so laut war das es in den Ohren schmerzte und jedes gesprochene Wort verschlang .
Plötzlich ging ein Ruck durch die Erde, die hälfte des Hanges rutsche ab und begrub die kleine Gruppe unter sich .Nach einer halben Ewigkeit, so kam es Cauldron vor verklang das Grollen .Irgendetwas lag schwer auf Ihr, sie versuchte sich zu befreien drückte und stemmte sich mit all ihrer Kraft gegen das was sie da zu zerdrücken drohte, doch ohne Erfolg .
Sie fing an zu weinen, laut und jämmerlich ,sie war so verzweifelt das sie erst nicht merkte wie die Last auf einmal verschwunden war . Sie öffnete die Augen und sah das hässlichste Wesen das sie jemals erblickt hatte , es war ein Ork .Er nahm das komische kleine Bündel hoch und besah es sich genau. Cauldron war wie erstarrt vor Angst, sie traute sich nicht auch nur zu blinzeln , "Grumtsch wird das gefallen." Grunzte das große hässliche Wesen .
Vorsichtig versuchte Cauldron einen Blick auf Ihre Mutter zu erhaschen oder ihren Bruder zu gesicht zu bekommen irgendetwas das ihr helfen konnte das ihr Kraft geben würde .
Plötzlich gab es weiter hinten einen Tumult, der große Ork der Cauldron gefunden hatte packte sie sich kurzer Hand über die Schulter und näherte sich der Auseinandersetzung um zu sehen was da los war.
Als der große Ork sich dem Tumult näherte, hörte Cauldron die Stimme Ihrer Mutter die immer wieder flehte "Lasst meinen Sohn zufrieden!!!"
Und Ihren Bruder der schrie und wütete . Scheinbar machten sich die Orks einen großen Spaß daraus den Jungen mit ihren riesigen Pranken umher zu schubsen .Sie bildeten einen Kreis um Jaralo , als ein etwas kleinerer Ork in die Mitte Trat und verkündete "Jugra kämpfen " und die Fäuste ballte . Cynthia war gefesselt , sie konnte ihrem Sohn diesmal nicht beistehen, so gern sie auch einen dieser stinkenden Bestien gezeigt hätte wie man kämpft . In dieser Situation hatte sie keine Möglichkeit es zu beweisen, sie ließ den Kopf auf die Knie sinken.
Nach einer Ewigkeit wie es Cauldron vorkam verstummten die Jubelschreie und das Gegröhle und sie sah wie ihr Bruder an den Füßen vom Lager weggeschafft wurde .
Blutüberströmt und zerschunden hatte er ausgesehen , dieses Bild würde sie niemals vergessen .
Ihr Körper versagte und sie wurde Ohnmächtig das alles war zuviel für Cauldron. Als sie die Augen wieder aufschlug, sie wusste nicht wieviel Zeit vergangen war, lag sie in den Fellmantel ihrer Mutter gehüllt in einer kleinen Höhle. Sie sah sich vorsichtig um und entdeckte ein paar Krüge auf kleinen Steinvorsprüngen. In einer anderen Ecke der Höhle die nur ein paar Fuß im durchmesser maß sah sie den Beutel ihrer Mutter Liegen .
Als plötzlich ein Schatten im Höhleneingang auftauchte schrie Cauldron um ihr Leben und versuchte weg zu robben von dem was sie da erwartete . Doch bald erkannte sie in dem Schatten eine kleine Zwergin diese Rasse kannte sie sehr gut und wusste das von ihr keine Gefahr ausgehen würde.
"Wo ist mein Bruder und meine Mutter wo sind sie ...???"
"Wie heißt du Mädchen ?" fragte die Zwergin freundlich .
Während sie auf eine Antwort wartete begann sie ein Feuer zu entfachen .
"Dir droht hier keine Gefahr mehr, die Schweinenasen sind weg" .
"Wo ist mein Bruder und meine Mutter???"
Das war das einzige was Cauldron zu fragen zu wagte . Auch ihren Namen wollte sie nicht preisgeben .
"Mein Name ist Kirage Hammerhand aus dem Clan der Steinfäuste" die Zwergin wusste das das kleine Menschenwesen große Angst haben musste, sie war ja kaum älter als eine handvoll Jahre .
Irgendwann nachdem die Zwergin Tee zubereitet hatte und Cauldron nicht mehr so verängstigt war, packte Kirage ihre Sachen zusammen .
Cauldron wagte nicht zu fragen wohin es gehen würde, sie hoffte die Zwergin würde sie zu Ihrer Mutter und ihrem Bruder führen sie war doch die einzige die ihr helfen könnte .
Also folgte sie ohne ein Wort gesagt zu haben der Zwergin aus der Höhle .
Sie liefen den Hang hinunter in der Kälte des Morgendlichen Nebels und dem peitschenden Wind, nichts hier erinnerte an das Schicksal ihrer Familie .
Sie liefen an riesigen Gletschern vorbei immer richtung Norden, ab und zu hielten sie an um zu rasten als die Sonne schon fast hinter dem Horizont verschwunden war tauchte aus dem Berg vor Ihnen ein riesiges steinernes Tor auf das mit dem Berg zu verschmelzen schien .
Kirage hielt ihre Hand an den Stein und murmelte ein paar unverständliche Worte ,daraufhin öffnete sich der Berg und gab den Blick auf eine riesige Eingangshalle frei .
"Willkommen in meinem Heim Mädchen"
Sprach Kirage sanft auf Cauldron ein, doch Cauldron blieb bei dem Anblick der riesigen mit Mithrill verzierten Säulen und Statuen der Mund offen stehen. Das war das schönste das sie je gesehen hatte und sie vergaß sogar für einen kleinen Bruchteil das schlimme Leid das Ihr erst vor kurzem wiederfahren war.
In den folgenden Jahren wuchs Cauldron bei Kirage und Ihrem Clan auf , sie lernte mit den anderen Schmieden und war sogar recht geschickt darin ,auch wenn Ihr Adoptivvater Kundtil das nie zugegeben hätte , Menschen konnten keine guten Schmiede sein . Schon gar nicht Menschen mit einem teil Elfenblut in den Adern. Das wurde bei Cauldron in den Jahren immer offensichtlicher sie wurde ein hübsches junges Mädchen ergeizig und mit etwas zu spitzen Ohren.
Trotzdem wurde sie immer gut behandelt , jeden Morgen ging sie raus um ausschau zu halten nach einem Boten oder Händler irgendjemand der Ihr vielleicht sagen konnte was mit Ihrer Mutter geschehen ist und mit Ihrem Bruder .
Sie verlor nie Die Hoffnung in all den Jahren , sie lernte fleißig das Schmiedehandwerk und den Kampf mit der Axt wie es bei den Zwergen ihres Clans so üblich war.
"Irgendwann mache ich mich auf die Suche "
Diesen Satz wiederholte sie wie eine Litanei jeden Morgen auf dem Felsplateau.....
P.s.
Rechtschreibfehler dürfen behalten werdenEs ist keine große Kunst das zu bekommen was man haben will, das zu wollen was man bereits hat dagegen schon.0 -
Ich möchte auch gern einen Beta Key.^^ Ruatrils Geschichte ist ein Auszug aus einem RP, an dem ich mal mitgeschrieben habe. Ich habe sie ein bisschen umgeändert, damit hoffentlich nicht so viele lose Enden Verwirrung stiften. Keine Ahnung, ob ich alle erwischt habe, bin da ein bisschen betriebsblind.:o***
„Ihr könnt mir also nicht weiter helfen?“ Müde und keineswegs überrascht, schaute die Waldelfe von dem schmuddeligen Magierlein vor ihr hinunter auf den kleinen weißen Drachen, der sich auf ihrem Schoss zusammen gekringelt hatte und das Gespräch scheinbar nicht verfolgte. Mit einem Augenrollen gab Pernoxys ihr zu verstehen ‚Lass uns aufbrechen, dieser Heckenmagier ist ein echter Schwachkopf!’. Wie die anderen vor ihm, ergänzte Ruatril in Gedanken und machte Anstalten sich zu erheben, gerade als der Magier endlich zu einer Antwort ansetzte.
„Nein, leider nicht, Verehrteste, aber ich wüsste da vielleicht jemanden, der es könnte...“ abwartend warf der Magier der Waldelfe einen taxierenden Blick zu. Sie würde doch bestimmt die eine oder andere wertvolle Kleinigkeit in ihrem Gepäck mit sich führen...
Mit einem Seufzen langte Ruatril, die den Blick durchaus zu deuten wusste, in ihre Gürteltasche und legte einen kleinen Schutzskarabäus auf den Tisch zwischen ihnen. Dies war nun schon die x-te Stadt und der werweißwievielte Magier, mit dem sie sprach – niemand hatte ihnen bisher helfen können und sie war die Sache langsam leid. Nur… Aufgeben kam auch nicht in Frage!
Mit gierigen Fingern griff der kleine Magier nach dem Skarabäus. „Er wird Euch natürlich nicht umsonst helfen und ich spreche dabei nicht von Gold, wenn Ihr versteht, was ich meine...“ Augenzwinkernd warf er der Waldelfe einen fragenden Blick zu, aber als diese nur ungerührt zurückstarrte, fuhr er hastig fort. „Ihr findet ihn in Berdusk, wenn Ihr es dennoch versuchen wollt. Sein Name ist Balian – ein Mondelfmagier.“
Die nächste Stadt, der nächste Magier… und der nächste Mondelf kurz tauchte vor ihrem inneren Auge ein schlanke Gestalt mit schwarzem Haar und blaugrünen Augen auf ... und die nächste Enttäuschung? Mit aller Willenskraft schob sie die Erinnerung an Targan aus ihrem Gedächtnis, sie hatte damit abgeschlossen!
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, setzte die Waldelfe den Drachen auf ihre linke Schulter und verließ flinken Schrittes den dunklen und verkramten Laden des Magiers.
Dass der schmierige kleine Magierhändler ihr mit einem listigen Grinsen hinterher sah und seine Miene nun einen alles andere als dümmlichen Ausdruck zeigte, sah Ruatril nicht mehr. Balian wird zufrieden sein, dachte er, aber was seine Berufung manchmal so von ihm verlangte... Schaudernd, sah er sich in seinem staubigen Laden um und hängte das Geschlossen-Schild an die Tür.
„Berdussk“ lispelte der Drache. „Wollen wir fliegen oder laufen?“ Überrascht bohrte Pernoxys seine Krallen in das verstärkte Leder der Rüstung seiner Elfenfreundin, als diese ohne eine Antwort zu geben, mit einer raschen Wendung in die nächste dunkle Gasse huschte. „Fliegen, denke ich, immerhin müssen wir gut 500 Meilen in Richtung Osten...“ erwiderte die Waldelfe schließlich leise und erklomm die bröcklige Stadtmauer. Sie hatte einfach nicht die Geduld nach dem nächsten Stadttor zu suchen – sie wollte nur hier weg.
Fliegen. Das bedeutete, sie würde sich wieder in einen Werwolf verwandeln müssen. Dieser Gedanke erfüllte die Elfe nicht gerade mit Begeisterung. Eigentlich hatte sie bereits seit einiger Zeit damit gerechnet, als verfluchtes Wesen identifiziert und vielleicht sogar verfolgt zu werden. Aber bis jetzt hatte nicht einer der Magier, deren sie im Verlaufe der letzten Wochen und Monate doch etliche kennen gelernt hatten, sie als Lykanthrop erkannt. Was wohl andererseits auch der Grund dafür war, dass ihnen bisher keiner hatte helfen können.
Seit die beiden so überstürzt ihre letzten Reisengefährten auf einer mondhellen Lichtung nahe Tiefwasser verlassen hatten, waren sie auf der Suche nach einem Magier gewesen, der ihnen ein zweites magisches Amulett anfertigen konnte – und zwar ein genaues Duplikat des Amulettes, welches Ruatril von ihrem verlorenen Geliebten, dem Mondelfmagier Targan erhalten hatte, um ihre Verwandlung in einen Werwolf permanent unterdrücken zu können. Welcher Zaubereffekt an dem unscheinbaren Ding dafür sorgte, dass der ‚Fluch der Kleinwüchsigkeit’ von dem weißen Drachen genommen wurde, hatten die beiden bis jetzt noch nicht herausgefunden. Allerdings hatten sie auch noch niemals gewagt, alle Fakten offen darzulegen, da keiner der Magier, die sie bisher aufgesucht hatten, ihnen im besonderen Maße vertrauenerweckend erschienen war.
So waren sie etwas planlos die Schwertküste entlang gereist, hatten in jeder größeren Ansiedlung jeden und sei es noch so armseligen Magier konsultiert und jede Bibliothek nach Hinweisen durchforstet.
Jetzt sollte es also das Landesinnere sein – Berdusk. Warum nicht? Diese Stadt war so gut, wie jede andere, die sie noch nicht besucht hatten.
Mit einem leisen Ächzen kam die Waldelfe auf dem Boden jenseits der Stadtmauer auf und nach einem forschenden Blick zurück auf die Mauer und den darauf patrouillierenden Soldaten - niemand hatte von ihr Notiz genommen - lief sie in der einsetzenden Dämmerung in den nahen Wald. Pernoxys erhob sich von ihrer Schulter und flog als Kundschafter voraus. Die Elfe und der Drache hatten hierbei inzwischen so etwas wie eine Routine entwickelt.
Bald erreichten die beiden wohlbehalten ihr notdürftiges Lager auf einer versteckten Lichtung. Die Bardin murmelte einen kleinen Zauber, der das Gras rings um die erkaltete Feuerstelle in ein sanftes weißes Licht tauchte. Nach einigem Wühlen in ihren Gepäckstücken breitete sie eine verschlissene lederne Landkarte aus, um zu schauen, wohin genau es sie als nächstes verschlagen würde.
Hmm.. ein Stück die Küste hinunter und wenn sie dann ab Baldurs Tor dem Lauf des Chionthar im Blick behielten, kämen sie geradewegs nach Berdusk. „Zwei oder auch drei Tage Flug,“ schätze die Waldelfe. „Wenn wir einen Tag davon für die Jagd nach Essbarem in den Grünfeldern einplanen.“ Pernoxys stieß ein begeistertes Schnauben aus und ein weißes Rauchwölkchen schwebte sanft davon.
Kurz darauf war das kleine Lager abgebrochen. Warum unnötig Zeit verschwenden, solange Mond und Sterne den Reisenden die Richtung weisen konnten?
So stand Ruatril recht schnell aufbruchsbereit mit geschultertem Gepäck im hellen Mondlicht auf der Waldlichtung und schaute fragend auf Pernoxys hinab, der vor ihr im Gras hockte und ironisch eine Braue hob. „Auf geht´ s.“ zischelte er. Mit einem schnellen Ruck zog die Bardin sich das Amulett über den Kopf und warf es ihrem kleinen Gefährten zu, auf das sie sich beide verwandeln konnten.
Wenig später flog mit mächtigen Flügelschlägen ein weißer Drache über die Baumwipfel davon in Richtung Landesinnere – auf seinem Rücken eine sich missmutig festklammernde Werwölfin.
Drei Tage später beobachteten sie, gemächlich auf einer Luftströmung dahin gleitend, wie unter ihnen die grünen Auen an den Ufern des Chionthar vorüber zogen. Satt und zufrieden stieß der Drache ein schwefelhaltiges Wölkchen aus - das Wild der Grünen Felder war wirklich lecker und leicht zu erbeuten gewesen.
„Das da vorn müsste Berdusk sein.“ knurrte die Werwölfin ihm gegen den Flugwind ins Ohr. Und stimmt, ein paar Meilen vor ihnen konnte Pernoxys an einer Flussbiegung eine größere Stadt ausmachen.
„Wir sollten bald landen und die letzten Meilen zu Fuß zurücklegen, wenn wir nicht auffallen oder gar eine Hysterie auslösen wollen.“ Pernoxys flog eine kleine Schleife, um Höhe zu verlieren. Aufmerksam hielt er nach einem geeigneten Landeplatz Ausschau und entschied sich für eine saftige grüne Wiese.
Nach einer etwas holprigen Landung und einem erneuten Wechsel des Amulettträgers saßen sich im Gras ein kleiner weißer Drache und eine derangiert aussehende Waldelfe gegenüber.
„Da wären wir also…“ mit einem etwas zittrigen Lächeln erhob sich die Waldelfe und strich ihre ledernen Kleider glatt. Kurz vergewisserte sie sich, dass ihr Gepäck nach wie vor komplett war und ihre Waffen einsatzbereit. Der nunmehr wieder kleine Drache jagte bereits ein paar Schmetterlingen Pirouetten schlagend hinterher. Kopfschüttelnd und ein amüsiertes Funkeln in den Augen wandte Ruatril sich in Richtung Berdusk und marschierte los, ihr kleiner Freund würde sie schon einholen, wenn er mit spielen fertig war. Außerdem war sie sich fast sicher, dass er diese Kapriolen nur veranstaltete, um sie ein wenig aufzumuntern.
Als sie das nördliche Stadttor erreichten, saß Pernoxys bereits wieder auf seinem gewohnten Platz – Ruatrils linker Schulter, den stachelbewehrten Schwanz locker um ihren Hals geschlungen. Die Stadtwachen warfen dem ein wenig auffälligen Paar einen misstrauischen Blick zu. „Heda! Ihr Beiden, stehen geblieben! Wohin wollt Ihr?“ Ruatril ließ den zwei Wachmännern eine geballte Ladung des ihr als Bardin eigenen Charmes zukommen. „Schön, dass Ihr fragt… Könnt Ihr mir den Weg zu dem Magiermeister Balian weisen?“ Lag es nun an ihrem Charme oder am Namen Balians, das Misstrauen aus dem Blick der Wachen verschwand jedenfalls. „Das hättet Ihr auch gleich sagen können, dass Ihr zu Balian wollt…“
Das Kunststück vollbringend zugleich herablassend als auch freundlich zu klingen, erklärte er der Elfe den Weg zum Sitz der Hohen Dame von Berdusk – Cylyria Drachenbrust. „…linker Hand des Platzes findet Ihr das Heim des Magiers.“, schloss er seine Wegbeschreibung.
So langsam fragte sich Ruatril doch, an wen das Schicksal in Gestalt eines schmierigen Magiers aus einer kleinen Hafenstadt sie verwiesen hatte. Dieser Balian schien ein angesehener Mann zu sein. Mit einem freundlichen Dank verabschiedete sich die Elfe von den hilfreichen Wachen und betrat die Stadt.
Nach einiger Zeit des Umherwanderns erreichten Elfe und Drache den Palast der Hohen Dame. Bald darauf hatten die Beiden das Haus des Magiers erreicht und schauten auf einen metallenen Türklopfer.
„Na los, worauf wartest du? Klopf an!“ zischte ihr Pernoxys ins Ohr. Zögernd hob Ruatril den schweren Bronzering an und ließ ihn gegen die Tür fallen. Nun stieg doch leichte Besorgnis in ihr auf, was wohl der Preis für die eventuelle Hilfeleistung Balians sein könnte? Nichts rührte sich im Inneren des Hauses. Gerade als sie sich zum Gehen wenden wollte, öffnete sich die Tür.
„Ja? Womit kann ich Euch behilflich sein?“ fragte eine tiefe sanfte Männerstimme. Mit unerklärlicherweise klopfendem Herzen drehte sich die Bardin wieder um und sah sich einem hellhäutigen, gut gekleideten Mondelf mit langen schwarzen Haaren und blauen Augen gegenüber. Sein Anblick erinnerte sie so sehr an Targan, dass es ihr die Sprache verschlug, stumm starrte sie den fremden Mondelf an und nur mühsam drängte sie die mit aller Macht aufsteigenden Gefühle von Liebe und Verlust zurück.
Balian, denn um ihn musste es sich handeln, zog die ihm fremde Elfe, die ihm ziemlich harmlos vorkam, einfach ins Haus und schloss hinter ihr die Tür. Erst da sah er den kleinen weißen Drachen, der über die Schulter der Waldelfe lugte.
„Seid Ihr der Magier Balian? Man hat uns zu Euch gesandt..“ lispelte Pernoxys drauf los, das ungewohnte Schweigen seiner wodurch auch immer erschütterten Gefährtin überbrückend. Der Mondelf nickte nur. Geduldig abwartend hob er eine Augenbraue, seine Gäste aufmerksam musternd und zumindest der Drache erwiderte den Blick genauso aufmerksam.
Nach wenigen Augenblicken hatte Ruatril ihre Fassung soweit wieder gefunden, dass sie sich der Situation bewusst wurde und dass sie lieber irgendetwas sagen oder tun sollte, bevor sich das Schweigen ungemütlich in die Länge zog.
„Latamin ivae'a edlle.“, begrüßte sie den Magier geziemend, nachdem sie tief Luft beholt hatte. „Verzeiht, dass wir Euch so unvorbereitet überfallen. Mein Name ist Ruatril und dies ist Pernoxys.“ stellte sie sich beide vor. „Uns wurde gesagt, gegen eine gewisse Gegenleistung könntet Ihr uns ein Duplikat dieses Amulettes anfertigen?“ Ohne es abzulegen, hielt sie Balian kurzerhand die mit Runen verzierte Metallscheibe zur Begutachtung vor die Nase.
Sollte ihr Verhalten dem Magier merkwürdig vorkommen, so ließ es sich dieser nicht anmerken. Immer noch schweigend, winkte er ihnen, ihm zu folgen.
Dem Magier dicht auf den Fersen betrat Ruatril das vermutliche Arbeitszimmer Balians. An drei Wänden reichten gut bestückte Bücherregale vom Boden bis zur Decke, an der vierten Wand, gegenüber der Tür, boten zwei große Fenster einen hübschen Blick auf einen begrünten Hof. Vor den Fenstern standen zwei gemütlich aussehende Sessel, zwischen ihnen ein kleiner Tisch. Alles wirkte, wenn auch alt und benutzt, so doch sehr gepflegt bis auf den abgewetzten Teppich in der Mitte des Raumes, auf dem eine gut ausgerüstete Magierwerkbank stand.
.„Setzt Euch.“, sagte der Mondelf und wies auf einen der zwei Sessel. „Und nun zeigt mir noch einmal das Amulett.“ Ruatril beugte sich vor, damit Balian das Anhängsel ansehen konnte. „Verzeiht, aber ich kann es nicht ablegen…“, murmelte sie errötend. „Hmm ja, verstehe. Das könnte ein Problem werden.“, erwiderte der Magier geistesabwesend. „Ein Meisterwerk eines durchaus begabten Magiers!“, fuhr er fort. Das Zusammenzucken der Waldelfe fehl deutend, die unwillkürlich an Targan denken musste, lächelte der Mondelf beruhigend. „Aber man hat Euch nicht falsch informiert, ich kann Euch ein Duplikat dieses Stückes anfertigen. Ich wüsste nur gern, wofür Ihr es benötigt? Eure Werwolfinfektion ist doch durch dieses bereits gebannt. Ähm, naja, vorübergehend, bis Ihr es ablegt natürlich.“
„Es ist für mich!“ brummelte der kleine Drache und sprang auf den Tisch, der neben den Sesseln stand. Sich vor dem Mondelf in Pose werfend, fuhr er fort. „Oder dachtet Ihr, es ist normal, dass ich so klein bin?“ Vor lauter Empörung stieß er ein kleines Rauchwölkchen aus. Hinter den Schwefeldampf wegwedelnden Händen verbarg Balian ein Lächeln. „Verstehe“, erwiderte er. „Ein ungewöhnlicher Fluch. Liege ich richtig mit meiner Annahme, dass er durch Anlegen dieses Amulettes aufgehoben wird?“ Der kleine Drache nickte ernsthaft. „Nun, wie gesagt. Das Herstellen dieses Amulettes ist kein Problem für mich.“, fuhr der Magier fort. „Aber Euer Wegweiser zu mir hatte Recht, diese Arbeit mache ich nicht umsonst.“
„Wir werden Euch selbstverständlich dafür bezahlen!“, versicherte Ruatril und begann in ihrem Beutel zu kramen.
„Nein, Gold will ich von Euch nicht.“ Die Waldelfe versteifte sich, was der Magier irritiert zur Kenntnis nahm. Ungeachtet dessen fragte er „Habt Ihr auf Euren Reisen schon mal von den Harfnern gehört? Was rede ich – sicherlich habt Ihr von ihnen gehört! Nun, mein Preis besteht darin, dass Ihr ein Harfneragent werdet und Aufgaben für mich erledigt. Gerade eine Bardin könnte ich im Moment gut gebrauchen. Was sagt Ihr? Der Preis ist doch nicht zu hoch…und bestimmt etwas anderes als Ihr erwartet hattet, stimmt’s?“ Ein verschmitztes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er die perplexe Miene der Waldelfe sah. Diese schwor sich im Stillen dem schmierigen kleinen Magier, der wohl ebenfalls zu den Harfnern zählte, einen Besuch abzustatten und sich bei ihm für seinen abartigen Humor zu bedanken.
Aufatmend lehnte sich Ruatril in dem Sessel zurück. „Harfneragent? Was genau würdet Ihr von mir verlangen? Ich meine, worin würden meine Aufgaben bestehen?“
Balian lächelte aufmunternd, insgeheim erleichtert, dass die Elfe nicht gleich abgelehnt hatte. „Nun“, begann er und legte die Fingerspitzen aneinander, um sodann sein Kinn darauf abzustützen. „Lasst es mich mit den Worten des mächtigen Elminsters sagen, denn besser könnte ich es auch nicht erklären:
‚Jene, die Harfe spielen, glauben an die Stärke des Einzelnen, an die Balance zwischen der Wildnis und der Zivilisation, das Gute in den Menschen und den anderen Rassen Faerûns. Sie bewahren die alten Lieder und Geschichten, so dass jene, die zuhören wollen, die Erfahrungen der Vergangenheit zu ihrem Vorteil einsetzen können. Mächtige, wie Alustriel und Storm Silberhand, Dove Falkenhand und viele Geringere, wie ich, unterstützen die Harfner in ihrem Streben.
Die Harfner arbeiten meist im geheimen, oftmals allein, und durchwandern den Norden und die westlichen Herzlande Faerûns. Viele von ihnen sind Elfen, Waldläufer oder Barden.
Sie arbeiten unermüdlich, um den Schatten des Bösen entgegenzustehen, wie dem Kult des Drachen, dem Eisernen Thron, den Roten von Thay, den Zhentarim, den Malaugrym und im besonderen dem gerade wieder auflebenden, abartigen Kult um Bane.
Aufgrund dieser vielen Feinde halten die Harfner ihre Zugehörigkeit in der Regel geheim. Die Harfner sind ein tapferer Bund, deren Mitglieder oft schwierigen Gefahren mit wenig mehr als der Hoffnung in ihren Herzen und ihren bloßen Händen entgegentreten müssen. Es gibt keine Uniform, an der man einen Harfner erkennen kann, auch wenn die meisten mit der Benutzung magischer Artefakte vertraut sind, und viele der Hohen Harfner eine ganze Sammlung solcher Gegenstände haben. Ein Elf in voller Mithril-Rüstung kann ebenso ein Harfner sein wie ein menschlicher Waldläufer in zerrissenem Leder.
Die Harfner verbreiten Wissen, helfen dem gemeinen Volk in vielen kleinen Wegen, verhindern die Pläne von Gaunern und Schurken, wenn sie es können, und versuchen, die Balance zwischen Natur und Zivilisation so gut es ihnen möglich ist zu bewahren oder wieder herzustellen.
Zusätzlich zu den Mitgliedern der Harfner gibt es viele, bekannt als die Freunde der Harfe, die ihnen zuarbeiten, ihnen Obdach gewähren oder Informationen liefern, Feindsichtungen und Ungewöhnliches melden...’ *“, Balian verstummte, fragend schaute er die Waldelfe an.
Ruatril, die aufmerksam gelauscht hatte, wog nachdenklich das Gehörte ab. Eigentlich unterschied es sich nicht sonderlich von ihrem bisherigen Tun – nur dass es jetzt auch noch Sinn und Zweck hätte.
„Nun gut.“, meinte sie nachdenklich. „Worin würde meine erste Aufgabe bestehen?“
„Unsere!“, widersprach Pernoxys. „Wenn du für mich schon ein Harfner wirst, dann ich auch!“
Balian konnte jetzt ein Lachen nicht mehr unterdrücken. „Fein, also zwei neue Rekruten!“, brachte er lachend hervor. „Eure erste Aufgabe werde ich Euch noch eröffnen. Aber erst einmal mache ich mich daran, das Amulett zu fertigen.“ Mit diesen Worten stand er auf und trat an seine Werkbank, um die verschiedenen Zutaten zusammenzutragen.
Die Waldelfe schaute derweil aus dem Fenster und versank in ihren Gedanken. Jetzt in diesem Moment der Ruhe konnte sie es sich erlauben, ihre Gefühle hinsichtlich jenes anderen Mondelfen zu erforschen. Sie hatte geglaubt mittlerweile den Schmerz überwunden zu haben. Den Schmerz über die Zerstörung des zarten Bandes der Gefühle zwischen zwei Elfen. Abrupt, grundlos und ohne weitere Erklärung hatte Targan das Band zwischen ihnen zerrissen. Und war spurlos aus ihrem Leben verschwunden. Nicht, dass sie ihn gesucht hätte. Nein, sie hatte nur versucht seine Entscheidung zu akzeptieren. Hatte versucht, sich damit abzufinden, dass eine Werwölfin kein… Kein was? Kein Recht auf Liebe hatte? Aber er hatte von ihrer Krankheit gewusst, oh ja! Schließlich war er es gewesen, der sie im Wald gefunden und ihr mit dem Amulett das Leben zurückgegeben hatte. Mit Verdruss stellte Ruatril fest, dass ihre Gedanken sich wie immer, wenn sie darüber nachdachte, im Kreis drehten. Wie sie es auch drehte und wendete – sie kam zu keinem Ergebnis. Vielleicht war es nur einfach so, dass ein Werwolf nun mal keine Freunde hatte, so gern sie dies auch verdrängte. Das Misstrauen saß zu tief.
Mit einem leisen Seufzer schob sie wie auch schon oft zuvor die Erinnerungen beiseite und richtete ihre Aufmerksamkeit auf die Gegenwart. Wie sollte es weiter gehen?
Begleitet vom Rascheln der Buchseiten beim Umblättern in seinem Zauberbuch, gelegentlichen magischen Glöckchenläuten und hellen Lichtblitzen, versah Balian, an seinem Arbeitstisch sitzend, das fertig gestellte Rohamulett mit den erforderlichen Zaubersprüchen. Seine leise sonore Stimme klang einschläfernd durch das Arbeitszimmer und verleitete Waldelfe und Drache zum Dösen. Desto erschrockener fuhr sie aus dem Sessel hoch, als sie registrierte, dass der Mondelf dem Drachen das offenbar inzwischen fertig gestellte Amulett um den Hals hängte. „Nein! Nicht hier! Wollt Ihr Euer Haus...“, abrupt brach sie ab. Pernoxys lag nach wie vor friedlich schlummernd auf dem Tisch – klein und weiß und handlich. „Es funktioniert nicht. Ihr habt es nicht geschafft!“, richtete sie ihre Worte anklagend an den Magier.
Der kleine Drache hatte unterdessen ein grünes Auge geöffnet und blinzelte nun schläfrig. „Ein schöner Traum war das.“, seufzte er. „Den ich gern noch weiter geträumt hätte, aber du musstest mich ja wecken.“ Er warf seiner Elfenfreundin einen vorwurfsvollen Blick zu und gähnte herzhaft, erst da bemerkte er das Amulett um seinen Hals und erstarrte… in Erwartung einer sofortigen Verwandlung.
Der Magier seufzte kopfschüttelnd und ließ sich wieder in seinen Sessel fallen. „Natürlich funktioniert es! Euer Freund hat keine Taschen, in denen er es verstauen könnte, daher habe ich den Auslöse-Zauber etwas optimiert.“
„Ooooh“, entfuhr es Elfe und Drache unisono - der Elfe leicht beschämt, dem Drachen hocherfreut.
Balian richtete sich in seinem Sessel auf. „Du musst eine Kralle auf das Amulett legen und “Mishina quenatamin faer lerret nae hakarmaskannar” sagen, um dich zu verwandeln.“, erklärte er an den Drachen gewandt.
Pernoxys nickte ernsthaft und hob die kleine Scheibe kurz zur Betrachtung hoch, bevor er sie wieder vorsichtig auf seine Brust sinken ließ. Mit einer drakonischen Verbeugung vor dem Magier sagte er. „Diolalle, aredhel tura!“
„Gern geschehen, mein kleiner weißer Freund.“, erwiderte der Magier mit einem Augenzwinkern. „Pass nur auf, dass du auch immer genug Platz um dich hast, wenn du den Zauber wirkst.“ Pernoxys war viel zu sehr in die Betrachtung seiner Neuerwerbung vertieft, als dass er sich von diesen Worten provoziert fühlte.
„Auch ich danke Euch, Balian! …und verzeiht bitte meine ungebührlichen Zweifel.“, entschuldigte sich die Bardin für ihren Ausbruch. Der Mondelf wandte seinen Blick vom Drachen zur Waldelfe und tat ihre Worte mit einem lässigen Winken seiner Hand ab. Ruatril schüttelte den Kopf und starrte nachdenklich auf den Mondelf. „Mani naa ta?“ Fragend hob Balian eine Augenbraue.
„Hmm.. ich habe mich gefragt, ob Ihr jemanden namens Targan kennt.“ Ruatrils Lächeln wirkte nur leicht verkrampft… sie hatte ihn doch gar nicht fragen wollen!
„Targan?“, wiederholte der Magier und schaute blicklos aus dem Fenster. „Hmm, nein, nie gehört.“, erwiderte er und richtete seinen Blick wieder auf seine Besucherin.
Ruatril war sich ziemlich sicher, dass er gelogen hatte, aber sie zuckte mit den Schultern und beließ es dabei.
„Euer erster Auftrag im Dienste der Harfner führt Euch nach Evereska. Sobald Ihr hier in Berdusk alles erledigt habt, werde ich Euch ein Portal dorthin öffnen. Mein Mittelsmann dort wird Euch alles Weitere erklären.“, nahm der Magier, der auch ein Harfneragent war, das Gespräch wieder auf.
„Nun, wir haben keine weiteren Angelegenheiten in Berdusk zu regeln und können daher sofort aufbrechen.“, meinte die Waldelfe erneut mit den Achseln zuckend.
„Gut, wenn das so ist, dann folgt mir.“ Der Magier erhob sich und schritt seinen Gästen voran in einen kleinen fensterlosen Raum, welcher vollkommen leer war – lediglich ein Runenkreis schmückte den steinernen Mosaikfußboden. Mit wenigen, leise gemurmelten Worten und ein paar knappen Gesten aktivierte Balian das Portal in dem Runenkreis und es erstrahlte in einem hellen Lichtbogen.
„Bitte sehr!“, wies er auf das Portal. „Ach.. und bevor ich es völlig vergesse…Eure Harfner-Kennzeichen!“ Schwungvoll überreichte er der frisch ernannten Harfnerin zwei kleine Scheiben - darauf abgebildet: eine Mondsichel und eine Harfe. „Tragt sie nicht offen und passt gut darauf auf!“, ermahnte er die Bardin, um sich sodann förmlich vor ihr zu verneigen. „Aa' maenlle naien chas I'nauva calen ent arlina.“
„Aa' lasser en`coialle n`natula xani.’’, erwiderte Ruatril ebenso förmlich und ließ die Abzeichen in ihrer Gürteltasche verschwinden. „Diolalle nesh iluve!“ Ein letztes Nicken an den Magier und sie trat, Pernoxys auf den Armen, durch das Portal.
„Netino`fara.“ murmelte Balian und schloss, als die neuesten Harfner darin verschwunden waren, mit einem Fingerschnippsen das Portal. „und viel Glück!“
* Das Zitat von Elminster stammt von www.doogle.de0 -
Folgende Geschichte ist nicht von mir, sondern von einem meiner User geschrieben und mir zum Posten übergeben worden.
Dizin der Dunkelelf
"Ach so ist das also mit den Waldnymphen?" kicherte Quinn, als sie die, recht freizügige, Zeichnung in "Volotham Geddarms Umfassendes Handbuch zum Verhalten der Nymphen Faeruns" betrachtete...
Dizin grinste. "Solche halbgelehrten Machwerke, sind Schuld daran, daß jährlich etliche arme Kerle auf nimmerwiedersehn in den Wäldern verschwinden..." Seine Stimme flüsterte heiser. Er räusperte sich. "Also, sollen wir jetzt mal weiter nach der Handschrift... ähmm..."
Er konnte nicht weiter sprechen denn Quinn hatte sich den rechten Stiefel ausgezogen und ihr nackter Fuß wanderte an Dizins Bein hinauf, erst am Knie, dann langsam am Oberschenkel entlang.
Dizin schluckte und rutschte nervös auf seinem Stuhl hin und her.
Sie benahmen sich hier viel zu auffällig. Gerade war an ihrem Tisch ein, mit einem Stapel Bücher beladener, Gnom in der Robe eines Hilfsbibliothekars der dritten Stufe vorbeigelaufen und hatte dem seltsamen Paar, ein Dunkelelf und ein Halblingsmädchen, einen mißbilligenden Blick zugeworfen...Außerdem waren sie hier, um dieses uralte Manuskript, oder zumindest einen Hinweis darauf zu finden...
Dizin und Quinn kannten sich jetzt schon seit fast acht Monden, sie hatten sich in einer üblen Hafenspelunke in Tiefwasser kennen gelernt, wo Dizin, der Dieb, einen Auftrag, für einen seiner "Klienten", wie er sie nannte, ausführte.
Amüsiert beobachtete er wie sich ein ziemlich hübsches Halblingsmädchen, mit grünen Augen und kurzgeschnittenen roten Haaren, mit einem riesigen Kerl anlegte, der eineinhalb mal so groß war wie sie und diesen Kerl, so schnell konnte man gar nicht schauen, mit ihrem Rapier und einem dünnen Stilett, ausser Gefecht setzte.
Dizin konnte sich ein Auflachen nicht verkneifen, sie sah es, grinste ihn schief an und kam an seinen Tisch. So kamen sie ins Gespräch und verstanden sich auf Anhieb. So reisten sie zusammen und er hatte erlebt, daß es Quinn, die der gleichen Profession nachging wie er, in mehr als nur einer Hinsicht, Faustdick hinter den Ohren hatte.
Er selbst stammte etwa nicht, wie man erwartet hätte, aus dem berüchtigten Unterreich. Nein, von dort waren seine Eltern schon, mit einer der Auswanderungswellen vor fast hundertfünfzig Jahren auf die Oberfläche gekommen. Sie gehörten zu den "Freien". Das waren diejenigen seines Volkes, welche sich von der Gewaltherrschaft der abscheulichen Loth gelöst und sich der gütigen und lebensbejahenden Göttin Elistrae zugewandt hatten. Dafür war er seinen Eltern an jedem Tag seines Lebens sehr dankbar. Sie hatten die Kunst der Natur erlernt und waren beide Waldläufer geworden. So war er im Wald geboren worden. Sonnenschein und Vogelgezwitscher hatten seine früheste Kinderzeit begleitet.
Er hätte wahrscheinlich den Weg der Natur ebenfalls eingeschlagen, wären seine Eltern nicht eines Tages, von einem ihrer Streifzüge, nicht mehr zurückgekommen.
Tagelang irrte er durch die Wälder um sie zu suchen, fand auch Spuren, aber zu verwischt um einen konkreten Anhaltspunkt zu geben. Erst ein Menschlicher Jäger, bei dessen Hütte er vorbeikam, konnte Licht in die Sache bringen. Vor sieben Nächten, erzählte er mit betrübter Stimme, habe er die Leiche eines Dunkelelfen gefunden. Er beschrieb Aussehen und Kleidung und schließlich gab er Dizin einen Dolch, den Dolch seines Vaters. Eine leicht gebogene, sehr scharfe Klinge, Runenverziert.
"Wo ist er? " krächzte Dizin.
Und wo war seine Mutter?
Er habe ihn begraben, sagte der Jäger. Er führte ihn zu der Stelle. Ein schöner Platz unter uralten Bäumen. Seinem Vater hätte er gefallen. Er heulte wie ein kleines Kind, sprach ein Gebet an Elistrae und Silvanus. Er dankte dem Jäger und ging. Von seiner Mutter gab es keine Spur.
Aber er wusste was passiert war. Seine Mutter hatte ihm einmal von ihrer Tante erzählt, der "grossen Valsharess" und Hohepriesterin der Abscheulichkeit namens Loth und er wusste daß solch "hohe Herrschaften" es nicht hinnahmen, wenn eine der ihren "abtrünnig" wurden.
Das war vor mehr als dreissig Jahren. Er verliess den Wald durchstreifte nun die grossen Menschenstädte. So wie er vorher auf die Natur gelauscht hatte, so lauschte er nun auf die Geräusche der Stadt. Lernte von ihr, lernte leise zu sein, verstohlen. Lernte daß verschlossene Türen, kein wirkliches Hindernis waren und wenn es sein musste, lautlos und schnell zu töten.
Er wusste, daß er dies alles getan hatte, weil er unterbewusst glaubte es sei ihm nützlich, um seine Mutter zu befreien, falls sie noch lebte, dort irgendwo im Unterreich...
Er räusperte sich wieder und schaute Quinn mit gespielter Entrüstung ins Gesicht, welche ihn unschuldig, mit fragend hochgezogenen Augenbrauen anschaute, während ihre vorwitzigen, nackten Zehen unter dem Tisch weiter ungeniert, das Terrain erkundeten.
"Wir haben doch jetzt jeden einzelnen Lesesaal dieses Archivs erkundet und immer noch keinen Hinweis auf dieses Imaskari Manuskript gefunden!"
Dizin seufzte.
"Wenn es hier überhaupt einen gibt..."
"Ich fürchte sie haben hier noch einen Keller, ebenfalls vollgestopft mit Büchern und Schriftrollen, deshalb schlage ich vor, dass wir unsere Nachforschungen nach dort verlegen. Was hältst Du davon?"
"Gute Idee, Dizin...schließlich wollen wir Fürst Nasher ja nicht enttäuschen,
...außerdem sind wir dort unten bestimmt absolut ungestört." sagte Quinn grinsend.0 -
Ich finde eure Charakter Geschichten einfach alle Klasse! Und darum möchte ich euch allen, die ihr hier gepostet habt, einen Closed Beta Key für Neverwinter schenken.
Herzlichen Glückwunsch und ich freue mich auf euch in der Closed Beta! Die Keys werde ich euch in den nächsten Tagen hier im Forum per PN schicken. Passt gut auf sie auf!
Beste Grüße
Anachronex
Community Team
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ich werd den key hüten wie meinen augapfel ... urgs allein die vorstellung is etwas ekelig
Vielen dank auf jeden Fall *applause*
lgEs ist keine große Kunst das zu bekommen was man haben will, das zu wollen was man bereits hat dagegen schon.0 -
Yay, Danke sehr!0
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Ja, solche Entscheidungen sind aus verschiedenen Gründen manchmal etwas schwer ^^. Beim anderen WB sind dann vermutlich auch alle Gewinner, oder ^^?
Bzw. Dürfen sie sich dann nen Titel aussuchen oder waren das bei beiden dieselben?0 -
YAY super, danke
*sich schon mal nen eigenen Ordner für den Key anlegt*
Btw. "Wie kreativ bist du?" ... och, wir hätten bestimmt jemanden gefunden, der uns den 2. "abgenommen" hätte *ggggg*............. [SIGPIC][/SIGPIC]0 -
Hehe, ja, habe zwar keine zwei Stück, aber einen garantierten Abnehmer für einen zweiten, der allerdings masterarbeitsbedingt nicht bei Wettbewerben und co. teilnehmen kann.0
-
Danke
freue mich schon sehr auf den Key und natürlich aufs Spiel!:D0 -
Eure Keys sind nun da und ich schicke sie euch per PN zu.
Ich bin dann auch gespannt welchen Titel ihr euch hier im Forum wünscht. Heraus mit den Vorschlägen!
Beste Grüße
Anachronex
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Na da bin ich mal gespannt, wann er da ist, schon mal danke ^^.
Zu den Titeln... schwierig... müssen wir uns da was aussuchen, bzw. uns auf was einigen? 3 unkreative Einfälle:
'Kreativ'
'FF-/FA-Teilnehmer'
'Zu viel Zeit'0 -
*lachwech* Zuviel Zeit find ich gut
oder vielleicht
"zwergenschubser"
oder
"drowschreck"Es ist keine große Kunst das zu bekommen was man haben will, das zu wollen was man bereits hat dagegen schon.0 -
Aso, was ich noch fragen wollte. gibts nen bestimmten zeitpunkt ab wann wir denn dann endlich unsre keys benutzen und loszocken dürfen oder sofort wenn wir sie haben? *gespannt-ins-postfach-schau*
Es ist keine große Kunst das zu bekommen was man haben will, das zu wollen was man bereits hat dagegen schon.0 -
Super ich freue mich schon gewaltig testen zu dürfen!:)
hmm Titel? Was etwas mit D&D im zutun wäre schon toll, vllt "Vecnas Auge" dass hätte was.:p0 -
Vecna in den Vergessenen Reichen? ... Es reicht, dass mich der und die Raven Queen dauernd beim Shadowfell ärgern, weil das kein Stück zu FR passt, aber jetzt auch noch Vecna hier zu einem FR-mmorpg? Bitte nicht.0
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arme secere *kaffeerüberschieb* haste deinen key schon? *zappel*Es ist keine große Kunst das zu bekommen was man haben will, das zu wollen was man bereits hat dagegen schon.0
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Trinke keinen Kaffee, nehme aber gerne Schokolade ^^ - Ne, noch nicht. Du dann wohl auch nicht *g*.0
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okay nun also dann "Katalmach" :cool:0
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*heißeschokolademitsahnerüberreich*
nee schau schon die ganze zeit hoffnungsvoll in mein postfach .... ob er die keys erst zusammenpuzzlen muss?!Es ist keine große Kunst das zu bekommen was man haben will, das zu wollen was man bereits hat dagegen schon.0 -
cauldron2012 schrieb: »*heißeschokolademitsahnerüberreich*
nee schau schon die ganze zeit hoffnungsvoll in mein postfach .... ob er die keys erst zusammenpuzzlen muss?!
Schon soviele würfe auf Suchen gemacht, aber er ist scheinbar zu gut versteckt.0 -
zombieanfuehrer schrieb: »Schon soviele würfe auf Suchen gemacht, aber er ist scheinbar zu gut versteckt.
"Wahrer Blick" und gelöst ist das Problem. Wozu lange Suchen, wenn ein HM das Problem in 2 Minuten lösen kann?...doch in den gefrorenen, wilden Ländern behauptet sich eine Bastion der Zivilisation. Die Stadt Niewinter, das Juwel des Nordens.
https://www.dei-ex-machina.de/forum0 -
Also den Key geb ich weiter (war ja nicht meine Story), an dem Titel hatte aber anscheinend niemand Interesse. Damit bleibt der bei mir
Für mich wäre natürlich sowas in die Richtung von "Planet Neverwinter" gut.0 -
Meint ihr, man darf sich den Titel selber aussuchen?
Den Key wirds wohl erst geben, wenn die Beta auch startet - oder hat da schon jemand was gehört, wann es los geht?............. [SIGPIC][/SIGPIC]0 -
@Yasrena: Wir dürfen zumindest Vorschläge machen, wie es sich anhört, jepp:Anachronex schrieb: »Eure Keys sind nun da und ich schicke sie euch per PN zu.
Ich bin dann auch gespannt welchen Titel ihr euch hier im Forum wünscht. Heraus mit den Vorschlägen!
Ist halt fraglich, ob dann jeder denselben hat, so dass wir uns auf einen einigen dürfen, jeder einen eigenen hat, etc. Mal sehen ^^.
Und danke für die Schoko, Cauldron, trinke ich auch, auch wenn ich tatsächlich Blockschoko und co. meinte... du weißt doch, die zugeschriebenen Sünden einer Frau, zu denen ich in dem Fall gerne stehe :cool:. Und könnte gut sein, dass er sie hat, aber wie Yasrena meint erst rausgibt, wenn die Beta startet. Hauptsache jedenfalls, Anachronex hat sie ^^.0
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